Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0065
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2. Katechismus 1544

2. Katechismusa

1544

Catechismus
oder Christliche Schuler stücklin,
wie die mit der Jugent zu Landaw zür auffbawung unsers heyligen Christlichen glaubens gehandelt werden.
Anno 1544.

Ephe. 6: Ir Vätter, reytzet ewere kynder nitt zum zorn (das ist: halten euch nit unvätterlich oder
Tyrannisch gegen ine), sonder ziehend sie uff in der Zucht und vermanung an den herren.1
Johannes Baderus. |Aiv|

Vorrede.

Der fride Gottes durch Jesum Christum mit unns
allen, Amen. Es hat der fromm Patriarch Abraham
sonderlichen grossen lobe von Gott, dem herrn, in
heyliger schrifft erlangt Genes. 18, das er seyne kin-
der und Samen nach im in warer gotseligkeit
anzuhalten und zufordern ernsthafftig und getrewe
gewesen ist.2 Auff das nun sollich holdselig Exempel
und lobwürdiger handel auch bei unns ins werck
bracht werden möcht, wie dann die götlichen er-
manungen ernstlich druff dröngen, und die frummen
gutwilligen Christen, die sonst nit bessers wissen,

doch ein form und ynleytung in der handt hetten,
wie es angriffen werden muß, So sein dise Christli-
che Schulerstücklein zusamen gelesen und in gegen-
wirdige ordenung gestellet worden, Mit demütiger
bitte zu allen gotsforchtigen menschen, es wölle sich
ein yeglicher notturfftiger Christ disses kleinen
wercklins nit anderst dann zum lobe Gottes und zu
seinem eygnen heyle und des nechsten besserung ge-
brauchen. Der fride Gottes mit uns allen. Amen.
|Aiir|

Vom Christlichen Namen.

Bistu ein Christen mensch, Act. XI?3
Jha, ich bins von den gnaden Gottes.
Wa her kompt es, das die menschen Christen oder
Christglaubig genant werden?4
Es kumpt von einem frummen gerechten Manne
gottes, der heißt Jhesus Christus, ist von der heyli-
gen Davidischen junckfrauwen Maria durch des
heyligen geists verwaltung in dise welt geboren wor-
den. Der hat den rechten wege, wie man warhafftigk

a Textvorlage (Druck): UB Jena, Signatur: 80 Bud.Var.
584(4). Abdruck: Reu, Katechismen, S. 228-240. (Das
von Reu 1904 benutzte Exemplar aus der Landauer Se-
nioratsbibliothek ist verschollen.)

fromm unnd ewig selig werden soll, nicht allein an-
gezeigt, sunder er ist auch der, so die krafft, dadurch
man warhafftig fromm und selig werden muß, zuge-
ben hat, wie das heylig Evangelium zeügnuß gibt.
Darumb so werden die menschen, welche denselbi-
gen wege annemen und den namen Christi von hert-
zen anruffen, uff das sie warhafftig fromm und ewig
selig werden mögen, von gemeltem manne Gottes,
Jesu Christo, auch Christen genendt.

1 Eph 6,4.
2 Gen 17,23-27?
3 Apg 11,15-18?
4 Apg 11,26.

45
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften