Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0294
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Leiningen-Westerburg

und allen, die zu deinem wort beruffen seind, deinen
heiligen Geist reichlich geben, daß wir mit grossem
hauffen deine Evangelisten seyen, treuwe unnd vest
bleiben wider den Teuffel, Welt und Fleisch, damit
dein Name geheiliget, dein Reich gemehret, dein
Wille volnbracht werde. Wöllest auch dem leidigen
greuwel des Bapsts unnd Mahomeths sampt andern
Rotten, so deinen Namen lestern, dein Reich zer-
stören, deinem Willen widerstreben, endtlich steuw-
ren unnd ein end machen. Solch unser Gebet (weil
du es geheissen, gelehrt unnd vertröstet hast) wöl-
lest du gnediglich erhören, |97r| wie wir glauben und
trauwen, durch deinen lieben Son, unsern Herrn Je-
sum Christum, der mit dir unnd dem heiligen Geist
lebt und herrschet inn ewigkeit, Amen.
So gehet nun hin und waidet die Herdte Christi, so
euch befolhen ist, und sehet wol zu, nicht gezwun-

gen, sondern williglich, nicht umb schendlichs ge-
wins willen, sonder von hertzen grund, nicht als die
uber das Volck herrschen, sondern werdet fürbilde
der Herdte, so werdet ir (wenn der Ertzhirte er-
scheinen würt) die unverwelckliche Kron der ehren
entpfangen.193
Der Herr gebe euch seinen Segen, daß ir vil
frucht schaffet,194 Amen. |97v|
Darauff sol der Ordinandus das Nachtmal zur of-
fentlichen bekrefftigung seines verheiß entpfangen.
Und sollen dem Ordinato hernach geschriebene, sei-
ner ordenlichen verhöre offentliche testimonia ge-
geben werden, unterschrieben durch den Superin-
tendenten und seine zugethane, daß man weiß, daß
sie zugelassen zum Predigampt und nicht falsche
Lehrer sind.h

[Nachwort]

Verhoffen also, es so auff diß mal, was in unserer
Graffschafft in Kirchensachen zu verhandlen,
fruchtbarlich und von nöten seye, genugsame für-
sehung gethan sein, wöllen auch hiemit inn gnaden
allen unsern Kirchendienern etwas zu endern, min-
dern oder mehren ohne unser vorwissen und verwil-
ligung nicht gestatt[en], sondern bey den fürge-
schribenen, auff unser eigen, wo es die notturft wür-
de erfordern, besserung zu warten, aufferlegt haben.
Der Allmechtig ewig Gott, Vatter unsers Herren

h Von Fußnote g S. 271 bis hierher aus KO Pfalz-Zwei-
brücken 1557.

Jesu Christi, wölle umb seines Namens und ehren
willen gnediglich helffen und unsern unterthanen
Christliche wilfahrung und gehorsam darzu verlei-
hen, Amen. |98r|
Gedruckt inn des Heiligen Reichs Freystatt
Wormbs bey Anthonyo Cortoys.
Anno M. D. LXVI.

193 1Petr 5,2-4.
194 Joh 15,8.

274
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften