9. Visitations- und Täuferordnung 1609
33. Ob die begrebnußen unndt Gottsäcker
wreiniglich unndt beschloßenw gehalten werden?
34. Wo sie mit den todenbeinen hinkommen?
35. Ob die todenbaren unndt leichen ehrlich ver-
hüllet xunndt außgetragenx werden?
36. Ob sie ein todengräber haben, wer ihn ahn-
neme, besolde, absetze oder wer sonsten die gräber
mache?
37. Wer die leichen pflege außzutragen, alte undt
junge, zu sterbensleufften unndt sonsten? |69r|
38. Ob sie mit todenbarn, -laden, leichtüchern
etc. versehen seyen, wer schuldig sey, solche zu be-
stellen und zu bezahlen?
39. Ob die todengräber tieff gnug gemacht wer-
den nach einer ernanter maß?
40. Ob man nach den begrebnußen, auch in ster-
benslaufften, pflege in die würts- oder der verstor-
benen heuser zu gehen, yzu kochen, zu essen unnd
den greinwein27 zu trincken?y
Kirchenornat und Bücher.z
41. Ob in ihren kirchen oder deroselbigen filialen
noch vorhanden kirchenornat, kelch, monstrantzen,
meßgewandt, teppich, tücher, leuchter, büchera,
götzenbilder etc.? bOb diese nicht der kirchen zu gu-
tem könten angewendt werden?b
42. Ob ihre altar, tauffstein, predigstul, pult etc.
der gebühr bedeckt seyen?
43. Ob sie in der kirchen haben ihre gebührliche
bücher: Kirchenordnung, die Bibel mit den Sum-
mariis,28 das Epistelbuch, ein groß gesangbuchc, ein
pfarrbuchd und matricul uffgeschriebener getauff-
ter, geehlichter, verstorbener unndt gewesener ihrer
pfarrher, caplän, schulmeister, organisten, glöckner,
wen sie uff- unndt abgezogen oder verstorben?
w-w Entwurf: ehrlich und reinigklich, auch verschlossen vor
dem vieh.
x-x Entwurf: und die verstorbene ehrlich zur erden bestat-
tet.
y-y Fehlt Entwurf.
z Fehlt Entwurf.
a Entwurf: meßbücher.
b-b Fehlt Entwurf.
c Entwurf: gesangbuch uff dem pult fur schulmeister und
schuler.
d Entwurf: pfarrbuch von pappier in folio eingebunden.
44. Ob von büchern, kirchenornat, kleino-
tern29 undt andern etwas hiebevor von ihrer kirchen
verwendete worden unnd von wem es geschehen
unndt wohin es kommen? |69v
45. Ob deßen ein inventarium vorhanden unndt
wer solches in handen hab?
46. Ob ihre kirch, dero filial, pfarrhoff, schul-
hauß, glockhauß in gutem baw stehe funndt was ih-
nen mangle, wieviel es kosten möge zu bessernf ?
47. Wer schuldig sey, zu bawen unnd zu erhalten
den chor, den kirchthurn mit glocken unnd was dar-
in ist, das corpus der kirchen, die kirchhoffmawer,
den gottsacker mit seiner capellen, den pfarrhoff,
das caplan-, schul- unndt glockhauß?
48. Wer bey ihnen einneme den großen zehenden
ahn wein unndt früchten?
49. Wer den kleinen zehenden empfange mit sei-
nem zugehöre, wie er gesamlet, wie er gegeben unnd
gereicht werde?
Geistliche güter und allmosengefelle etc.g
50. Ob ihre kirchen unndt dero capellen unnd alta-
ria, auch bruderschafften jars etwas einfallen haben
ahn frucht, wein, geldt unndt andern, ob liegende
güter dazugehörig, wie viel, wo sie gelegen, wer sol-
che einfordere unndt habe, wohin sie gebraucht wer-
den, wers verrechne, wenn unndt wo?
Allmosensamlung.h
51. Ob sie einen allmosenkasten oder -stock haben?
52. Ob man sonn- unnd feiertags, bey hochzeiten
unnd leichenj mit einem säcklin allmosengeldt sam-
le? Wers zu samlen schuldig sey? Wer solch almosen
e Entwurf: verwarloset, verderbet oder entwendet.
f-f Fehlt Entwurf.
g Fehlt Entwurf.
h Fehlt Entwurf und Vorlage, ergänzt nach Dublette
Amorbach.
i Entwurf: begrebnussen der reichen.
27 Greinen = weinen, trauern.
28 Z.B. die weit verbreitete Ausgabe der Luther-Bibel mit
den Summarien Veit Dietrichs, vgl. VD 16 B 2783.
29 Kleinod, Wertgegenstand.
315
33. Ob die begrebnußen unndt Gottsäcker
wreiniglich unndt beschloßenw gehalten werden?
34. Wo sie mit den todenbeinen hinkommen?
35. Ob die todenbaren unndt leichen ehrlich ver-
hüllet xunndt außgetragenx werden?
36. Ob sie ein todengräber haben, wer ihn ahn-
neme, besolde, absetze oder wer sonsten die gräber
mache?
37. Wer die leichen pflege außzutragen, alte undt
junge, zu sterbensleufften unndt sonsten? |69r|
38. Ob sie mit todenbarn, -laden, leichtüchern
etc. versehen seyen, wer schuldig sey, solche zu be-
stellen und zu bezahlen?
39. Ob die todengräber tieff gnug gemacht wer-
den nach einer ernanter maß?
40. Ob man nach den begrebnußen, auch in ster-
benslaufften, pflege in die würts- oder der verstor-
benen heuser zu gehen, yzu kochen, zu essen unnd
den greinwein27 zu trincken?y
Kirchenornat und Bücher.z
41. Ob in ihren kirchen oder deroselbigen filialen
noch vorhanden kirchenornat, kelch, monstrantzen,
meßgewandt, teppich, tücher, leuchter, büchera,
götzenbilder etc.? bOb diese nicht der kirchen zu gu-
tem könten angewendt werden?b
42. Ob ihre altar, tauffstein, predigstul, pult etc.
der gebühr bedeckt seyen?
43. Ob sie in der kirchen haben ihre gebührliche
bücher: Kirchenordnung, die Bibel mit den Sum-
mariis,28 das Epistelbuch, ein groß gesangbuchc, ein
pfarrbuchd und matricul uffgeschriebener getauff-
ter, geehlichter, verstorbener unndt gewesener ihrer
pfarrher, caplän, schulmeister, organisten, glöckner,
wen sie uff- unndt abgezogen oder verstorben?
w-w Entwurf: ehrlich und reinigklich, auch verschlossen vor
dem vieh.
x-x Entwurf: und die verstorbene ehrlich zur erden bestat-
tet.
y-y Fehlt Entwurf.
z Fehlt Entwurf.
a Entwurf: meßbücher.
b-b Fehlt Entwurf.
c Entwurf: gesangbuch uff dem pult fur schulmeister und
schuler.
d Entwurf: pfarrbuch von pappier in folio eingebunden.
44. Ob von büchern, kirchenornat, kleino-
tern29 undt andern etwas hiebevor von ihrer kirchen
verwendete worden unnd von wem es geschehen
unndt wohin es kommen? |69v
45. Ob deßen ein inventarium vorhanden unndt
wer solches in handen hab?
46. Ob ihre kirch, dero filial, pfarrhoff, schul-
hauß, glockhauß in gutem baw stehe funndt was ih-
nen mangle, wieviel es kosten möge zu bessernf ?
47. Wer schuldig sey, zu bawen unnd zu erhalten
den chor, den kirchthurn mit glocken unnd was dar-
in ist, das corpus der kirchen, die kirchhoffmawer,
den gottsacker mit seiner capellen, den pfarrhoff,
das caplan-, schul- unndt glockhauß?
48. Wer bey ihnen einneme den großen zehenden
ahn wein unndt früchten?
49. Wer den kleinen zehenden empfange mit sei-
nem zugehöre, wie er gesamlet, wie er gegeben unnd
gereicht werde?
Geistliche güter und allmosengefelle etc.g
50. Ob ihre kirchen unndt dero capellen unnd alta-
ria, auch bruderschafften jars etwas einfallen haben
ahn frucht, wein, geldt unndt andern, ob liegende
güter dazugehörig, wie viel, wo sie gelegen, wer sol-
che einfordere unndt habe, wohin sie gebraucht wer-
den, wers verrechne, wenn unndt wo?
Allmosensamlung.h
51. Ob sie einen allmosenkasten oder -stock haben?
52. Ob man sonn- unnd feiertags, bey hochzeiten
unnd leichenj mit einem säcklin allmosengeldt sam-
le? Wers zu samlen schuldig sey? Wer solch almosen
e Entwurf: verwarloset, verderbet oder entwendet.
f-f Fehlt Entwurf.
g Fehlt Entwurf.
h Fehlt Entwurf und Vorlage, ergänzt nach Dublette
Amorbach.
i Entwurf: begrebnussen der reichen.
27 Greinen = weinen, trauern.
28 Z.B. die weit verbreitete Ausgabe der Luther-Bibel mit
den Summarien Veit Dietrichs, vgl. VD 16 B 2783.
29 Kleinod, Wertgegenstand.
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