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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0389

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76. Deutsches Kirchenamt. 1525.

375

das ander ubel tractiret, reufet, schmeisset und
schleget, so wollen wir solchs, weil es unchristlich,
ernstlich verboten haben, mit befehl, das sich die
eheleut nach gottes ordnung friedsam und christ-
lich wol begehen und vertragen sollen, würde
aber von einem oder dem andern teil wegen des
ubel tractirens klage geschehen, so wollen wir
den schüldigen in ernste strafe, andern zur ab-
scheu, nemen zu lassen wissen.
XLI. Von leichtfertigen gemeinen weibern.
XLII. Von kopler und koplerinnen. XLIII. Straf
der jungfrauschwecher. XLIIII. Von denen so den
dieben helfen, sie hausen oder hegen. XLV. Von
meuterei und aufruhr. XLVI. Von schmehesachen
der handwerksleute. XLVII. Von injurien und
schmehungen wider dem rath oder eine raths per-
son in rechtsgescheften. XLVIII. Von famos-
schriften. XLVIIII. Von wörtlichen schmehen in
gemein. L. Von den dienstboten, knechten und
megden. LI. Von reinhalten des wassers. LII. Von
unkost peinlicher rechtfertigung.

Beschluss.
Gebieten demnach und befehlen hiermit allen
und jeden unsern bürgern, unterthanen und an-
gehörigen in der stad und auf dem lande ernst-
lich, das ir euch, so viel einen jeden betrifft,
dieser ordnung gemes in aller gebür und ge-
horsam verhaltet und darwider nicht handeln,
noch zu handeln gestatten, bei der peen, so bei
einem jeden punct verleibet, und sonsten unserm
ernsten einsehen zu vermeiden.
Wir behalten aber gleichwol hiermit uns und
unsern nachkommen bevor, da nach gelegenheit
der leuft und andern umbstenden, was zu ver-
bessern oder zu endern, unserer gemeinen bürger-
schaft und unterthanen notturft und wolfart er-
fordert, oder sonsten in einem oder mehr artikeln,
irrung und missverstand fürtielen, zur zeit durch
weitern zeitigen rath hierin enderung zu machen
und fürzunemen. Publicirt den 10. martii, im jar
nach Christi unsers erlösers und seligmachers ge-
burt, 1583. [Folgt Inhaltsangabe und Druckfehler-
Verzeichniss. Gedruckt zu Erfurt durch Melchior
Sachsen.]

76. Deutsches Kirchenamt. 1525.
[Nach dem Drucke von Martens in: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Erfurts. Heft 18, 98—110.
Separatabdruck S. 8—20.]

Kirchen ampt /deutsch von der auf-
erstehung/Christi, oder wie man auf
den ostertag/pflegt zu singen gar
christlich,
Volgt auch das deutsch kir-/chen ampt
von dem heiligen geist, das/man singt
auf den pfingstag/1525.
Introitus pascali: Ich bin wider er-
standen und bin noch mit dir. Alleluia. Du hast
dein hand auf mich geleget. Alleluia. Dein kunst
ist wundersam von mir worden. Alleluia, alleluia.
Herr, du hast mich beweret und erkant, du hast
erfaren mein ruge und mein aufersteung. Ehre
sei dem vater und dem sone und dem etc.
Kyrieleison: Kyrieleison, Christe etc.
Gloria in excelsis deo: Preis sei got in
den hö[ch]sten. Und auf erde frid den menschen
eines guten willens. Wir loben dich. Wir ge-
segnen dich. Wir anbeten dich. Wir ehrwirdigen
dich. Wir danksagen dir von deines grosen
preises wegen. Herre got, himelischer könig, o
got vater almechtiger. Herre du eingeborner son
Jesu Christe. Herre gott, ein lamp gottes, ein
son des vaters, der du tregest die sunde der welt,
erbarm dich unser. Der du tregst die sunde der
welt, nim auf unser inniges bitten. Der du sitzest
zu der rechten deines vaters, erbarm dich unser.
Dan du bist allein heilig, du bist allein ein herr,

du bist allein der höchste, Jesu Christe, mit dem
heiligen geist im preise gott des vaters. Amen.
Darnach spricht der pfarher: Der
herr sei mit euch. Ant.: Und mit deinem geist.
Lasst uns beten: O ewiger gott, der du
uns durch deinen einigen sohn eröffnet hast den
zugang zum ewigen leben, noch dem er den sieg
des todes behalten hat, erwecke die begir unsers
herzens und hilf sie uns volfuren, durch Jesum
Christ etc. Antwort das volk: Amen.
Der sendebrief des heiligen Pauli zun
Colossern am anderen [muss heissen: 3.] capitel:
Ir lieben brüder, seit ir mit Christo erstanden, so
suchet, was droben ist, do Christus ist, sitzend zu
der rechten hand gottes, nemet die ding zu sinnen,
die droben seind, nicht des, das auf erden ist.
Dann ir seit gestorben, und euer leben ist ver-
borgen mit Christo in gott. Wann aber Christus,
euer leben, sich offenbaren wurd, dann werdet ir
auch offenbar werden mit im in der herligkeit.
So tödet nu euer glider auf erden in Christo Jesu,
unserm herrn.
Alleluia: Alleluia. Unser osterlamp Christus
ist geopfert.
Sequentia: Heut solln alle christen loben
das osterlamb mit freuden. Solchs lamp hat got
versunet, seinem vater, unser schult und sein schaf
erlost mit seiner unschult. Tod und leben die
stritten umb Christ, den waren mitler. Der herre
 
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