Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

Grafschaft Hanau-Lichtenberg

7. De abusibus
Hierinn bwill m[ein] g[nediger] herr, dasb sich die be-
stelleten kirchen diener sollen zu jeder zeyt messig
halten und allein die selben auß dem evangelio
kurtzlich angezogen6, doch mit christlichem eyfer
und dapferkeyt gestrafft haben, und aber vil mer,
das | dem volck die reine lehr und den rechten ge-
prauch der h[eiligen] sacramenten und die rechte

ware christliche zucht furgetragen und mit gantzem
ernst offt eingepildet7 werde.
8. De quaestionibus circa baptismum8
Gefallenc seiner g[naden] und uns allen woll; sollen
auch von den umbstendern, pfetter9, gotteln10 und
elteren mit demüttigem vermanen erfordret wer-
de[n].

b-bKorr. aus: sollen.
c Gestr.: uns.

6 Dargelegt, erläutert, s. FWb 1, Sp. 1615f.
7 Eingeprägt, vor Augen gestellt, s. Grimm, DWb 3,
Sp. 149f.

8 Zu diesen Fragen an die Eltern und Paten s. Bucer,
Deutsche Schriften 11,1, S. 305f.
9 Paten, s. Wb. d. elsäss. Mundarten 2, S. 141.
10 Patinnen, s. Wb. d. elsäss. Mundarten 1, S. 247.

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