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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 2. Teilband): Die Territorien und Reichsstädte (außer Straßburg) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.30662#0075
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6. Kirchenordnung 1573

Das Sechste:
Du solt nicht ehebrechen.
Das Sibende:
Du solt nicht stelen.
Das Achte:
Du solt nicht falsch zeugnuß reden wider deinen
Nechsten. |11|
Das Neunde:
Du solt nicht begeren deines Nechsten hauß.
Das Zehende:
Du solt nicht begeren deines Nechsten Weib,
Knecht, Magdt, Vihe oder was sein ist.
Was sagt nu Gott von disen geboten allen?
Antwort: Er saget also:
Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eiveriger Gott,
der uber die, so mich hassen, die Sünde der Väter
heimsuch an den Kindern biß ins dritte und vierde
Glied, Aber denen, so mich lieben und meine gebot
halten, thu ich wol in tausend glied64.
Der Glaube65
Ich glaube an Gott, den Vater, Allmechtigen,
Schöpffer Himels und der Erden, Und an Jhesum
Christum, seinen einigen Sohn, unsern Herren, der
empfangen ist von dem heiligen Geist, Geboren auß
Maria, der Jungfrawen, Gelitten unter Pontio Pila-
to, gecreutziget, gestorben und begraben, Abgesti-
gen zur Hellen, Am dritten tag aufferstanden von
den todten, Auffgefahren gen Himel, Sitzendt zu der
rechten Gottes, des Allmechtigen Vaters, |12| von
dannen er künfftig ist, urteil zu geben uber die le-
bendigen und die todten. Ich glaube an den Heiligen
Geist, ein heilige Christliche Kirche, gemeinschafft
der Heiligen, Ablaß der Sünden, Aufferstehung des
Fleisches und ein ewiges Leben, Amen.

α Marci ult. [16].
64 2Mos 20,5-6; 5Mos 5,9-10.

Das Vater unser66
Unser Vater, der du bist im Himel, Geheiliget werde
dein Nam. Zukomme uns dein Reich. Dein will ge-
schehe auff Erden wie im Himel. Unser täglich Brot
gib uns heut. Und vergib uns unser schuld, alß wir
vergeben unsern schüldigern. Füre uns nit in ver-
suchung, Sondern erlöse uns von dem bösen. Denn
dein ist das Reich und die Krafft und die Herrligkeit
von ewigkeit zu ewigkeit, Amen.
Die wort vom Tauff
Der Herr Jhesus spricht, Matthei am letzten
[18-20]: Mir ist gegeben aller gewalt im Himel und
auff Erden. Darumb gehet hin in alle Welt und pre-
diget das Evangelium allen Creaturen und macht
mir zu Jüngern alle Völcker und leret sie halten, al-
les was Ich euch befohlen hab. Und teuffet sie im
Namen des Vaters, des Sohns und des Heiligen |13|
Geistes. αWer da glaubt und getaufft wird, der wird
selig werden. Wer aber nicht glaubt, der wird ver-
dampt werden.
Die wort vom Nachtmal
Also schreiben die heiligen Evangelisten Mattheus,
Marcus, Lucas und S. Paulus67: In der Nacht, da der
Herr Jhesus verrathen ward, in dem sie assen, nam
er das Brot, dancket, brachs und gab es seinen Jün-
gern und sprach: Nemet hin und esset, das ist mein
Leib, der für euch gegeben wird. Solches thut zu
meinem gedechtnus.
Desselben gleichen nam er auch den Kelch nach
dem Abendmal, dancket und gab in den und sprach:
Trincket alle darauß, diser Kelch ist das Newe
Testament in meinem Blut, das für euch und für viel
vergossen wirdt zu vergebung der Sünden. Solches
thut, so offt ihrs trincket, zu meinem Gedechtnuß.

65 Zum Apostolicum s. BSLK, S. 21.
66 Mt 6,9-13.
67 Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1Kor 11,23-25.

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