Mülhausen
dem das die papistische meß verandert werdt uß la-
tinscher sproch in die tüttsche, uff das der gmein
man wiß, was unß Christus in sölichem sigel und
erbschafft verheyssen heig unnd auch verlos-
sen16. Ist unß doch kein zwuiffell, wo söliche weren,
die daß wortt Gottes nit an nemen wetten17, das
söliche christenliche meß in bewegen und bekeren
würdt, alß doch etlich üwer herren woll gehörtt
handt, sölicher bruch ynen ser fast18 bewegt hatt zu
einen gotzförchtigen leben. Dorumb, lieben herren,
löndt19 unß die wortt Christi für unß nemmen und
ynen würcken lon20, so würdt unß nümmer mißlin-
gen.
γZum dritten last unß Gott strefflich verbiettenn
durch den mundt Pauli die hθrerey, so sehen mir
teglich und offenlich, [wie] üwerem, unser gnedigen
γ 1. Corin. VII [2].
16 Hinterlassen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 730f.
17 Wollten.
18 Stark.
19 Laßt.
herren, mandatt21 widersprochen | würdt und nitt
gehallten. Ist aber unser christenliche bitt an üch,
söliche, sy sigen geistlich, welttlich, edell oder un-
edell, nitt zu uneren hie inn unser statt sitzenn22 lon
unnd üwerem uffgeschlagnen mandatt nochkummen
und statt gen wöllenn.
Zum fierten, lieben herren, alß nun so vill pfriendt
ledig worden sindt unnd unser gmeiner knecht nit
versorgt ist worden, so sehen mir woll, waz der man-
gel ist und spürentz woll an ettlichem. So sollen hin-
fürtter die zunfftmeister und alle meister, wie sy
yetz moll gegenwärtig sindt, wo sachen komen, sy
sigen die statt oder das evangelium oder die gantz
gmein antreffen, on sy nütt zu handlenn, eß syg
zunffmeister, ratzherren, pfriendt oder sunst ander
empter zu besetzen.
20 Sie wirken lassen.
21 Zu diesem angeschlagenen Mandat vgl. die Erläuterun-
gen unter Nr. 2, Anm. 11.
22 Zu uneren [...] sitzenn = in konkubinarischer Verbindung
zusammenleben, s. Grimm, DWb 24, Sp. 452.
192
dem das die papistische meß verandert werdt uß la-
tinscher sproch in die tüttsche, uff das der gmein
man wiß, was unß Christus in sölichem sigel und
erbschafft verheyssen heig unnd auch verlos-
sen16. Ist unß doch kein zwuiffell, wo söliche weren,
die daß wortt Gottes nit an nemen wetten17, das
söliche christenliche meß in bewegen und bekeren
würdt, alß doch etlich üwer herren woll gehörtt
handt, sölicher bruch ynen ser fast18 bewegt hatt zu
einen gotzförchtigen leben. Dorumb, lieben herren,
löndt19 unß die wortt Christi für unß nemmen und
ynen würcken lon20, so würdt unß nümmer mißlin-
gen.
γZum dritten last unß Gott strefflich verbiettenn
durch den mundt Pauli die hθrerey, so sehen mir
teglich und offenlich, [wie] üwerem, unser gnedigen
γ 1. Corin. VII [2].
16 Hinterlassen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 730f.
17 Wollten.
18 Stark.
19 Laßt.
herren, mandatt21 widersprochen | würdt und nitt
gehallten. Ist aber unser christenliche bitt an üch,
söliche, sy sigen geistlich, welttlich, edell oder un-
edell, nitt zu uneren hie inn unser statt sitzenn22 lon
unnd üwerem uffgeschlagnen mandatt nochkummen
und statt gen wöllenn.
Zum fierten, lieben herren, alß nun so vill pfriendt
ledig worden sindt unnd unser gmeiner knecht nit
versorgt ist worden, so sehen mir woll, waz der man-
gel ist und spürentz woll an ettlichem. So sollen hin-
fürtter die zunfftmeister und alle meister, wie sy
yetz moll gegenwärtig sindt, wo sachen komen, sy
sigen die statt oder das evangelium oder die gantz
gmein antreffen, on sy nütt zu handlenn, eß syg
zunffmeister, ratzherren, pfriendt oder sunst ander
empter zu besetzen.
20 Sie wirken lassen.
21 Zu diesem angeschlagenen Mandat vgl. die Erläuterun-
gen unter Nr. 2, Anm. 11.
22 Zu uneren [...] sitzenn = in konkubinarischer Verbindung
zusammenleben, s. Grimm, DWb 24, Sp. 452.
192