Mülhausen
planen zuhandlen, mit anzeigung, was bißher darinn
gehandelt. Unnd demnach welle man uff nechst
Dienstag mit zunfftmeistern und reten der presentz
halb endtliche handlung furnemen. |
Des andern artickels halb, her Conraten im Tut-
schen huß betreffendt, hat man inen anzeigt, wie
derselb span11 in byweßen des comenthurs12 und lut-
priesters gutlich hingelegt13 und vertragen, daby
man es beliben lasse, denn herr Conrat sye ouch mit
wortten bewegt und gereitzt worden. So sye er ouch
ein zenkisch man, als der comenthur selber anzeigt,
das man uff sine wort nit vil legen sol etc. Dieser
artickel ist also by dem vortrag blyben. Doch sol
herr Conrat sich deren wortten hinfur entschla-
hen14 und nyemans lestern, sunst wurd man ims nit
nachlassen etc.
11 Streit.
12 Komtur der Deutschordenskommende in Mülhausen
war zu diesem Zeitpunkt Georg von Andlau, später Vor-
steher des Hauses in Beuggen (1528-1540), danach des-
jenigen in Freiburg i. Br. (1542 dort erwähnt). Zu ihm
vgl. auch Nr. 6.
13 Beigelegt, s. DRW 5, Sp. 1020f.
Zum dritten, des mandats der schwur, zutrinckens
und unelichen bywonung15 halb, ist geantwort, min
herrn syen keins andern willens, denn dem mandat
nachzukommen und die, so zustraffen gerügt wer-
den, straffen [zu] lassen. Darumb, wisse yemans ei-
nich16, der wider soliche mandat gehanndelt, möge
man rugen und anzeigen, wie das ein yeder by sinem
eide zethun schuldig, den- oder dieselben werde man
straffen etc., wie sich geburt. Und sye nit not, das
sich yemans anders des wither bemüge. Daruff sind
ettlich angeben, so zu unehe sitzen und sunst un-
erlich hanndlen etc. Darinn ist bevolhen, ernstlich
zuhanndlen.
14 Sich enthalten, meiden, s. Grimm, DWb 3, Sp. 603 (s.v.
entschlagen).
15 Nr. 2.
16 Irgendeinen, s. Idiotikon 1, Sp. 280.
194
planen zuhandlen, mit anzeigung, was bißher darinn
gehandelt. Unnd demnach welle man uff nechst
Dienstag mit zunfftmeistern und reten der presentz
halb endtliche handlung furnemen. |
Des andern artickels halb, her Conraten im Tut-
schen huß betreffendt, hat man inen anzeigt, wie
derselb span11 in byweßen des comenthurs12 und lut-
priesters gutlich hingelegt13 und vertragen, daby
man es beliben lasse, denn herr Conrat sye ouch mit
wortten bewegt und gereitzt worden. So sye er ouch
ein zenkisch man, als der comenthur selber anzeigt,
das man uff sine wort nit vil legen sol etc. Dieser
artickel ist also by dem vortrag blyben. Doch sol
herr Conrat sich deren wortten hinfur entschla-
hen14 und nyemans lestern, sunst wurd man ims nit
nachlassen etc.
11 Streit.
12 Komtur der Deutschordenskommende in Mülhausen
war zu diesem Zeitpunkt Georg von Andlau, später Vor-
steher des Hauses in Beuggen (1528-1540), danach des-
jenigen in Freiburg i. Br. (1542 dort erwähnt). Zu ihm
vgl. auch Nr. 6.
13 Beigelegt, s. DRW 5, Sp. 1020f.
Zum dritten, des mandats der schwur, zutrinckens
und unelichen bywonung15 halb, ist geantwort, min
herrn syen keins andern willens, denn dem mandat
nachzukommen und die, so zustraffen gerügt wer-
den, straffen [zu] lassen. Darumb, wisse yemans ei-
nich16, der wider soliche mandat gehanndelt, möge
man rugen und anzeigen, wie das ein yeder by sinem
eide zethun schuldig, den- oder dieselben werde man
straffen etc., wie sich geburt. Und sye nit not, das
sich yemans anders des wither bemüge. Daruff sind
ettlich angeben, so zu unehe sitzen und sunst un-
erlich hanndlen etc. Darinn ist bevolhen, ernstlich
zuhanndlen.
14 Sich enthalten, meiden, s. Grimm, DWb 3, Sp. 603 (s.v.
entschlagen).
15 Nr. 2.
16 Irgendeinen, s. Idiotikon 1, Sp. 280.
194