Hagenau
newerung uns nit underfahen10, und gegen furstliche
durchlaucht mit zuschreybung11 unserer unerstatt-
nen12 antwurt und sonst in alle weg, alls unserm
obern landtvogt, allen schuldigen gehorsam erwey-
sen sollen, etc. |
Hieruff so khonden E[wer] rom[ischen] key[serli-
chen] may[estat] wir in aller underthenigkeit zu un-
serer warhafftigen entschuldigung nit unangezeigt
lassen, das wir uff derselben angeregt schreiben auß
Lintz13 vor langest, alls nemlich den 18. Martii,
nechst verruckt, unser underthenigste verantwur-
tung, so schrifftlich, so mundtlich, durch unsere ge-
sandten zu Augspurg14 gehorsamlichl gethonm und
anderst nit verhofft haben, dan das E[wer] key[ser-
liche] may[estat] mit der selben gnedigst und wol
zufriden, bevorab15 weyl sie dieselb von unserm ge-
sandten gnedigst angenommen und ime also mit al-
len gnaden hat nvon sichn abscheydeno und die sach
gäntzlich beruwen lassen.
Als aber E[wer] key[serliche] may[estat] pjetzund
von newem meldung thunp, wie dero geliebtem
herrn vatter16 wir selbst mundtlich zugesagt, bey
der alten religion beharrlich zupleiben, | da seind wir
gleichwol nit in abred, das irer may[estat] wir durch
unser stettmeister in Decembri anno etc. 62, qals ir
l Erg. am Rand.
m Gestr.: und uns mit nichten besorgt haben, das bey
E[wer] key[serlichen] m[ayestat] wir in den verdacht ge-
rhaten solten, als ob wir derselben schreiben oder be-
velch solche unsere antwurt in vergeß gestellt werden.
n-n Erg. am Rand.
ο Gestr.: lassen.
p-p Korr. aus: weythers vorn gnedigst vermelden.
q-q Erg. am Rand.
r-r Erg. am Rand.
s-sKorr. aus: für whar und catholisch zuhalten.
t-t Korr. aus: doch ist.
u Korr. aus: meynung.
v Gestr.: zuverhindern oder.
w-w Erg. am Rand.
x-x Korr. aus: in den andern.
10 Anmaßen, s. Grimm, DWb 24, Sp. 1543f.
11 Zuschreiben = ein Schreiben an jemand richten, s.
Grimm, DWb 32, Sp. 808.
may[estat] in der person bey uns gewesenq, haben
underthenigst anzeigen lassen, das wir bedacht17,
bey der alten, wharen, katholischen religion besten-
diglich zuverharren, der meynung wir dan noch
seind, rund mit der hülff des allmächtigen in künff-
tigen zupleyben gedenckenr.
Wir halten aber die Augspurgische confession auch
darfur, das sie der alten, waren, catholischen religi-
on gemeß und in prophetischer unnd apostolischer
geschrifft (welche je sfür die eltiste, warhafftigste
und catholische zu haltens) wol gegrundt sey,
tdoch so isttdarumb unser gemuethu18 nit, die ander
religion bey unsv zuirren woder niderzulegenw, sonder
hat dieselb iren freyen, unverhinderten gang und
wirdt gleich wie zuvor xmerh dann in ainerx kirchen
continuiert, ohne jemandts intrag19, wie wir auch uff
allen zunfften gleich anfangs allen burgern und in-
wonern ernstlich ufferlegt und bevolhen haben, | nie-
mandts an seiner religion zumolestieren20 oder zu-
beunruwigen, welchem auch biß hieher menig-
lich21 gehorsamlich gelebt und nachgesetzt hat. Wir
sind auch zweyfels ohn, es werde hinfurter nit we-
niger geschehen.
Dabeneben22 wissen wir uns nit zuerinnern, das
hochernante furstliche durchleuchtigkeit der religi-
12 Bisher nicht geschehenen.
13 Zu diesem Schreiben, vgl. die Einleitung, S. 412 und
Hanauer, Protestantisme, S. 148.
14 Gesandter Hagenaus und der anderen Städte der Land-
vogtei im Elsaß auf dem Augsburger Reichstag 1566 wa-
ren der Hagenauer Stettmeister Rochus Botzheim und
der Colmarer Syndikus Johannes Kotzschareuter. Vgl.
RTA, Reichsversammlungen 1556-1662, Der Reichstag
zu Augsburg 1566, Nr. 467, S. 1580.
15 Zumal, s. FWb 3, Sp. 2206.
16 Kaiser Ferdinand I.
17 Beabsichtigen, s. FWb 3, Sp. 364f.
18 Absicht.
19 Widerspruch, s. DRW 2, Sp. 1473.
20 [In seinen Rechten] zu stören oder zu beeinträchtigen, s.
DRW 9, Sp. 825f.
21 Jedermann.
22 Daneben, s. FWb 5, Sp. 186.
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newerung uns nit underfahen10, und gegen furstliche
durchlaucht mit zuschreybung11 unserer unerstatt-
nen12 antwurt und sonst in alle weg, alls unserm
obern landtvogt, allen schuldigen gehorsam erwey-
sen sollen, etc. |
Hieruff so khonden E[wer] rom[ischen] key[serli-
chen] may[estat] wir in aller underthenigkeit zu un-
serer warhafftigen entschuldigung nit unangezeigt
lassen, das wir uff derselben angeregt schreiben auß
Lintz13 vor langest, alls nemlich den 18. Martii,
nechst verruckt, unser underthenigste verantwur-
tung, so schrifftlich, so mundtlich, durch unsere ge-
sandten zu Augspurg14 gehorsamlichl gethonm und
anderst nit verhofft haben, dan das E[wer] key[ser-
liche] may[estat] mit der selben gnedigst und wol
zufriden, bevorab15 weyl sie dieselb von unserm ge-
sandten gnedigst angenommen und ime also mit al-
len gnaden hat nvon sichn abscheydeno und die sach
gäntzlich beruwen lassen.
Als aber E[wer] key[serliche] may[estat] pjetzund
von newem meldung thunp, wie dero geliebtem
herrn vatter16 wir selbst mundtlich zugesagt, bey
der alten religion beharrlich zupleiben, | da seind wir
gleichwol nit in abred, das irer may[estat] wir durch
unser stettmeister in Decembri anno etc. 62, qals ir
l Erg. am Rand.
m Gestr.: und uns mit nichten besorgt haben, das bey
E[wer] key[serlichen] m[ayestat] wir in den verdacht ge-
rhaten solten, als ob wir derselben schreiben oder be-
velch solche unsere antwurt in vergeß gestellt werden.
n-n Erg. am Rand.
ο Gestr.: lassen.
p-p Korr. aus: weythers vorn gnedigst vermelden.
q-q Erg. am Rand.
r-r Erg. am Rand.
s-sKorr. aus: für whar und catholisch zuhalten.
t-t Korr. aus: doch ist.
u Korr. aus: meynung.
v Gestr.: zuverhindern oder.
w-w Erg. am Rand.
x-x Korr. aus: in den andern.
10 Anmaßen, s. Grimm, DWb 24, Sp. 1543f.
11 Zuschreiben = ein Schreiben an jemand richten, s.
Grimm, DWb 32, Sp. 808.
may[estat] in der person bey uns gewesenq, haben
underthenigst anzeigen lassen, das wir bedacht17,
bey der alten, wharen, katholischen religion besten-
diglich zuverharren, der meynung wir dan noch
seind, rund mit der hülff des allmächtigen in künff-
tigen zupleyben gedenckenr.
Wir halten aber die Augspurgische confession auch
darfur, das sie der alten, waren, catholischen religi-
on gemeß und in prophetischer unnd apostolischer
geschrifft (welche je sfür die eltiste, warhafftigste
und catholische zu haltens) wol gegrundt sey,
tdoch so isttdarumb unser gemuethu18 nit, die ander
religion bey unsv zuirren woder niderzulegenw, sonder
hat dieselb iren freyen, unverhinderten gang und
wirdt gleich wie zuvor xmerh dann in ainerx kirchen
continuiert, ohne jemandts intrag19, wie wir auch uff
allen zunfften gleich anfangs allen burgern und in-
wonern ernstlich ufferlegt und bevolhen haben, | nie-
mandts an seiner religion zumolestieren20 oder zu-
beunruwigen, welchem auch biß hieher menig-
lich21 gehorsamlich gelebt und nachgesetzt hat. Wir
sind auch zweyfels ohn, es werde hinfurter nit we-
niger geschehen.
Dabeneben22 wissen wir uns nit zuerinnern, das
hochernante furstliche durchleuchtigkeit der religi-
12 Bisher nicht geschehenen.
13 Zu diesem Schreiben, vgl. die Einleitung, S. 412 und
Hanauer, Protestantisme, S. 148.
14 Gesandter Hagenaus und der anderen Städte der Land-
vogtei im Elsaß auf dem Augsburger Reichstag 1566 wa-
ren der Hagenauer Stettmeister Rochus Botzheim und
der Colmarer Syndikus Johannes Kotzschareuter. Vgl.
RTA, Reichsversammlungen 1556-1662, Der Reichstag
zu Augsburg 1566, Nr. 467, S. 1580.
15 Zumal, s. FWb 3, Sp. 2206.
16 Kaiser Ferdinand I.
17 Beabsichtigen, s. FWb 3, Sp. 364f.
18 Absicht.
19 Widerspruch, s. DRW 2, Sp. 1473.
20 [In seinen Rechten] zu stören oder zu beeinträchtigen, s.
DRW 9, Sp. 825f.
21 Jedermann.
22 Daneben, s. FWb 5, Sp. 186.
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