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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0119
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13. Mandat

13. Mandat zu kirchlichen Zeremoniena
29. März 1572

Wilhelm1, herzog zu Gulich, Cleve unnd Berg, grave
zu der Marck unnd Ravenßberg, herr zu Raven-
stein.
Liebe getrewen. Wiewoll wir nu zu mhermaln unnd
noch jungst am 16. Julii vergangnen 71. jars euch
unnd andern unsern ambtleuten unnd bevelhabern
schreiben unnd bevelhen lassen2, wie man sich in re-
ligions- unnd kirchensachen biß zu weitterm unserm
bescheid unnd bevelh zuverhalten, so spurren wir
doch, das dessen ungeacht, nit destoweniger, damit
grosse ungleicheit in etlichen unsern embtern gehal-
ten unnd unsern vorigen bevelhen nit, wie sich ge-
buert, nachgesatzt, dessen wir uns dan dermassen
nit versehen, ist demnach abermals unser ernste
meinung, das ir vorgemelter unser letzten bevelch-
schrifft in unserm ambt ewers bevelhs mit allem
vleiß nachkommet, damit gegen diß vorstehend hei-
lig hochzeit3 Ostern alle sachen in den kirchen
christlich unnd ordenlich gehalten, furnemblich aber
das hochwirdig sacrament des altars mit vorgehen-

a Textvorlage (Handschrift): LAV NRW R, Jülich-
Berg II, Nr. 239a, fol. 180r. Abdruck: Keller, Gegen-
reformation 1, Nr. 116; Jacobson, Urkunden-Samm-
lung, S. 5.

1 Wilhelm V. von Kleve (reg. 1539-1592), siehe oben,
S. 40 Anm. 79.

der beicht unnd absolution undter dem ambt der
catholischen meß, doch in einer oder beyder gestalt
nach eines jedern gewissen vermog voriger unser zu-
lassung4, christlich außgespendt, zudem bei diesem
und andern sacramenten unnd gottesdienst die alte
kirchische, lobliche ceremonien gehalten unnd nach
eines jeden kirchendieners eignem gutduncken nit
abgeschafft noch ein sonders durch sie angericht
werde. Dan welche kirchendiener sich hierin catho-
lisch zuerzeigen nit gesinnet, den- oder dieselbige
uns namhafft zumachen, damit sie volgendts durch
uns des kirchendiensts entsetzt unnd andere an ire
statt gestelt werden, wie ir auch unsere underthonen
zuberichten, sich desfhals alles gebuerlichen unnd
schuldigen gehorsambs zuerzeigen unnd von der
christlichen gemeind nit abzusondern, so wir sonst,
wie sie zuerachten, gebuerlich einsehens derwegen
zuthun nit kondten umbgehen, wollen wir uns also
zu euch gentzlich versehen.
Geben zu Cleve5 am 29. Martii anno etc. [15]72

2 Das Schreiben liegt nicht vor.
3 Fest.
4 Siehe oben, Nr. 9a und Nr. 9b.
5 Zur Residenz in Kleve siehe oben, S. 56 Anm. 15.

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