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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0160
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Minden

dat volckr: Amen. Unde he keret sick umme tho dem
volcke und lest de Epistel, Also: Düsse epistel be-
schrift uns S. Pawel thon Römeren, Corin. etc.,
S. Peter, S. Joannes: Leven bröder etc.
Wen de Epistel uthe |G1r| ys, So singen de Jungen
ein alleluja effte einen düdeschen Psalme effte sanck
uthe der schryfft. Darna lyst de Prester dat Evan-
gelion, Also: Dit hillige Evangelion beschrivet S. Jo-
annes, Matheus etc. Und dat Chor antwordet: Ere
si di, Here. Darna lest he dat Evangelion. Wen dat
nu uthe ys, So keret sick de prester tho dem altare
und hevet an: Wi gelöven alle yn einen God. Darna
singet dat volk alle iii verscke. Wen me de iii. versck
singet, So sticht de Prester up den predichstöl und
predyget dat Evangelion. Na der Predyge vorkun-
diget he nödyge sake. Darna vormanet he dat volck
tho beden vor de Overicheyt, Alse Paulus, 1. Ti-
mo. 2 [2] bevelet, Welcke exhortation tho Bruns-
wick76 genochsam geordent ys, de wi ock geliker ge-
stalt holden willen. Wenner he afstycht van dem
predichstole, So hevet he an einen düdeschen
Psal[m] edder eyn Christlich leet, So gan de Com-
municanten by dat Altar. Wenner de Psalm edder
dat leet ute ys, so hevet de Prester an: De Here si
mit iw, na der wise, wo na geschreven steit:
Chorus: Dürch alle ewicheyt der ewicheyt, Amen.
Prester: De Here si mit iw.
Chorus: Und mit dinem geyste.
Prester: Unse herte yn de högede.
Cho.: Hebbe wi tho dem Heren.
Prester: Wi seggen dank |G1v| dem Heren, unsem
Gade.
Chorus: Idt is billich und recht.
Prester: Warlik, id is billich und rechtferdich,
und ys heylsam, dat wy, Here, almechtige Godt, dy
allenthalven dank seggen durch Hiesum Christum,
unsen Heren, und sünderliken yn düsser tydt hoch
prysen, wente Christus, unse osterlam, ys vor uns
geoffert. He ys dat ware lam Gades, Welck dar

r Im Druck: volch.

wechgenamen hat de sünde der werlde. De dorch
sinen döt unsen ewigen döt vorstöret heft und, alse
he vogestan ys, hefft he weddergebracht dat levent.
Eynen dach thovoren, do he wolde liden, nam he dat
bröt in sine hande und hoff up sine ogen yn den
hemmel, tho di, God, sinen almechtigen vader, und
sede di danck und segenede id und gaff yd sinen
Jüngeren, seggende (Hyr nympt he dat bröt und
holt ydt ßo lange, dat de wort vam live des Heren
gesungen sint): Nemet hen und etet darvan, dat ys
min licham, de dar vor yw gegeven wert.
Hyr lecht he des Heren lif neder und nimpt den
kelck yn de hande so lange, dat he singet: So vaken
gi sülckes don, So döth tho myner gedechtenysse.
Dessülven geliken, do men gegeten hadde, nam he
den kelck yn sine hende und sede di danck und se-
gende ene und gaff ene sinen Jüngeren, seggende:
Nemet hen und dryncket alle daruth. Düt ys de
kelck mines blodes, des Nien Testamentes, de vor
|G2r| yw und vor vele vorgaten wert yn vorgevinge
der sünde. Sülckes döt, so vaken gy dat dön tho
miner gedechtenysse. Darumme singe wy myt allen
engelen der hemmelschen schare eynen lavesanck
dynes pryses, ane ende seggende: (Hyr hevet dat
Chor an Sanctus, Also ludende:) Hyllich, Hyllich,
Hillich bistu, Here Godt. De schare himmel und
erde sint vorvüllet mit dinem prise, O Here yn der
högede, benediet, de dar kumpt ym namen des He-
ren, O Here yn der högede.
Wenneer dat Chor dat Sanctus uthe sungen hefft, So
singet de prester als volget:
Latet uns nu alle bidden, alse uns Hiesus Chri-
stus geleret heft, seggende77: Vader unse, de du bist
in den hemmelen, Gehilliget werde din name. Tho-
kame dyn rike. Dyn wille, de werde, alse yn dem
hemmel und up erden. Unse dagelike bröt gyf uns
hüde. Und vorlat uns unse schülde, alse wi vorlaten
unsen schüldenern. Und invöre uns nicht yn bekö-
ringe, Sünder erlöse uns van dem övel, Amen.

76 Braunschweiger Kirchenordnung von 1528, Sehling,
EKO VI/1, S. 443f.
77 Mt 6,9-13.

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