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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0213
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1. Kirchenordnung 1532

hebben de Capelans nicht gedan umme genetes wil-
len. So overst jemant fruntschop offt mageschop
halven wolde solkes dan, late wy geschen; wil overst
de Cappellans jemant thor brudlacht hebben, so se
gemene deners sin, kan idt one wol anseggen, se heb-
ben wol so vel tho donde, willen se oer ampth recht
uthvoren, dat se de strate nicht vel treden dar-
ven146.
Idt is ock Christlick, dat beide, brudegam und
brudt, erschinen und sick laten thosamende geven
des sondages na der misse in ansende |E7v | der Chri-
steliken gemene, de ores Ehestandes tüge sindt. Des

mandages overst, wen se na gewontlicker wise thor
kerken gan, schal beide, brüdegam und brudt, er-
schinen und vor de düvelschen brudtmisse den segen
entfangen van dem dener. Und offt de brudt offt
brudegam schon ein wedwe were, behoven se noch-
tans wol den segen des deners, derhalven scholen se
ock tho kerken komen. De lüde overst, de buten
wonen147, scholen des sondages komen und laten sick
tho hope geven na der misse, dar dan de dener vort
se segen schal, so behoven se des mandages nicht
wedder tho komen.

Beslüedt der Ordinantie

Alsus is Gode dem Vader und sinem Evangelio thon
eren und gemenes fredes willen dusse Ordinantie uth
hete unde bewillinge ener gantzen gemenen stadt
tho Hervorde dorch de Predicanten und vororden-
ten vam Ersamen Rade gemaket, gelesen, velmal
avergesen, up dem Rathuse erstlick vor der gantzen
gemeinen stadt, darnegest entlick uth heten und

146 Gemeint ist: Wenn jemand die Kapläne, die im Dienst
der Gemeinde stehen, zur Hochzeit bitten will, so kön-
nen diese angeben, sie hätten so viel zu tun; wollten sie
ihr Amt gewissenhaft ausführen, dürften sie diese Stra-
ße, d.h. Hochzeitstermine wahrnehmen, nicht oft bege-
hen.

wilginge der sulfften van dem predikestole in jegen-
wordicheit beider kerspel in dem Münster148 affge-
lesen und angenamen mit dancksegginge. Darup ge-
sungen Te Deum Laudamus149.
Des ersten Sondages in Paschen [=7. April] Anno
1532

147 Die außerhalb der Stadt wohnen.
148 Siehe oben, Anm. 11.
149 Te Deum laudamus, Wackernagel, Kirchenlied I,
S. 24.

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