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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0227
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2. Gottesdienstordnung 1554

Dat Simbolum Nicenum, De Gelove, Credo in
unum deum2
Ick gelöve ynn einen Godt, den almechtigen Vader,
schepper hemmels unde der erden, aller sichtliken
unde unsichtliken dinge.
Unde yn einen Heren Jhesum Christum, den ein-
gebaren Söne Gades, uth dem Vader vor allen tyden
gebaren, Godt vam Gade, Licht vam Lichte, waren
Godt vam Waren Gade gebaren, nicht gemaket, eins
wesendes mit dem Vader, dorch welcken alle dinge
gemaket synt. De umme uns minschen willen unde
umme unser salicheit gestegen ys uth dem |CLXXv|
hemmel unde ys flesch geworden van dem hilligen
Geiste uth Marien, der junckfrouwen, unde ys min-
sche geworden, Vor uns ock gecrütziget under Pon-
tio Pilato, gestorven unde begraven, unde ys upge-
standen am drüdden dage na den schrifften unde
upgefaren tho hemmel unde sit thor rechteren handt
des Vaders, Unde wert wedderkamen mit herlicheit
tho richten de leevendigen unde de doden, Des ryke
neen ende syn wert.
Ick gelöve ock yn den hilligen Geist, de ein Here
unde ein leeven maker ys, De van dem Vader unde
van dem Söne uthgheit, de mit dem Vader unde mit
dem Söne gelick angebedet unde geeret wert, De
dorch de Propheten gespraken hefft.
Ick gelöve men eine gemene unde Apostolische
Kercke. Ick bekenne men eine döpe thor vorgevinge
der sünden. Unde wachte up de wedderupstandinge
der doden unde up dat leevent der thokamenden
werlt, Amen.
Predicatio
Volget dar na predeke unde uthlegginge des Evan-
gelii van den jegenwordigen dage edder vorderlesent
unde erklaringe yn einem Evangelisten, dar ydt am
jungesten gebleven was, so men de Evangelisten, ja
dat gantze Nye Testament, up der rige unde nicht
|CLXXIr| stückewyse, vor dem volcke lese unde uth-
legede, welcke fyn, heilsam unde lövelick were, dat
ydt gemene volck ein mal de gantze leer unde lee-
vent unses Heren Jhesu Christi hören, leren unde
2 Nizänisches Glaubensbekenntnis, BSELK S. 49f.

dorch syne genade nafolgen möchte, wo men oldin-
ges gantze böke der schrifft vor dem volcke tho le-
sen, uthleggen unde thom ende vorfolgen plach.
Offertorium
Na der predeke mach men echter einen bequemen
Lavesang vor dat Offertorium singen.
Secreta
Vor de Secreta mach de Prester ein apen gebedt don
vor alle Overicheit, stenden unde nodtsaken der
gantzen Christenheit, dar he medde an de Prefation
kome, so he na der predike dat gemene bedt nicht
gedan hedde edder sus ein ander na gelegenheit der
tydt.
Prefatio
Volgen de Prefationes, dat ys Vorreden vor dem
Aventmale Christi, dar- | CLXXIv | mit men dat
volck thor danckbarheit des dodes unde woldaden
Christi erweckede unde up de yegenwordige hande-
linge, worde, thosage unde Testament Christi an-
dechtich makede, de synt mit der tydt na gelegen-
heit der sülven fyn gebetert unde vormeret. Oldin-
ges överst plach men also mit einer korter vorrede
und dancksaginge vort an de worde des nachtmals
des Heren tho kamen.
De Prester reep unde reytzede dat volck mit luder
stemme unde sprack: De Here sy mit iuw.
Unde all dat volck antwerde mit heller stemmen:
unde mit dynem Geiste.
De Prester: Hevet up iuwe herten.
Dat volck: Wy hebben se tho dem Heren.
De Prester: Lath uns danken dem Heren, unsen
Gade.
Dat volck: Dat ys recht unde billick.
De Prester: Ja, ydt ys vorwar recht unde billick,
behörlick unde ock heilsam, Dat wy dy, Here, O
hillige Vader, almechtige, ewige Godt, tho allen ty-
den unde stede dancken Dorch Christum, unsen

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