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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0231
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2. Gottesdienstordnung 1554

Gebet
Wy bidden dy, O Here, erlöse uns van allem vorgan-
gen, jegewerdigen unde thokumstigen övel, van al-
len sichtliken unde unsichtliken vienden, van dem
Düvel, van der werlt, van unsem egenen vlesche,
unde dorch vorbede dynes leven Söns, giff uns ock
genedichliken den frede yn unsen dagen, dat uns
dorch hülpe dyner barmherticheit geholpen werde
unde dat wy van sünden altydt fry unde van allerley
bekümmernisse seker syn, Dorch den sülvigen unsen
Heren Jhesum Christum, dynen Söne, de mit dy,
Godt, leevet unde regneret (!) ynn enicheit des hil-
ligen Geistes, Dorch alle ewicheit der ewicheit,
Amen. |CLXXVIv|
Pax domini
De frede des Heren sy altydt mit iuw.
Antwort: Unde mit dynem Geiste.
Agnus Dei
O Lam Gades, de du hen wech nympst der werlt
sünde, Erbarme dy unser.
O Lam Gades, de du dregest der werlt sünde, Er-
barme dy unser.
O Lam Gades, de du hen wech nympst der werlt
sünde, giff uns dynen Frede.
Gebedt umme Frede
Here Jhesu Christe, de du tho dynen Apostolen ge-
secht heffst: mynen frede geve ick iuw, den frede
lathe ick iuw9, du woldest nicht anseen myne sünde,
sunder den geloven dyner Kercken, unde woldest
der sülvigen na dynem willen frede schaffen unde se
thosamende holden, De du leevest unde regerest,
Godt, nu unde ewichlick, Amen.
Hir mach men eine Vormaninge don thom
Volcke, dat tho dem Altar ghan will, Wo baven an-
getekent.
b Im Druck: gegenen.
9 Joh 14,27.

Bede vor der entfanginge
Here Jhesu Christe, ein Söne des leevendigen Gades,
de du na des Vaders willen |CLXXVIIr| dorch
meddewerckinge des hilligen Geistes, dorch dynen
dodt de werlt heffst leevendich gemaket, vorlöse my
dorch dessen dynen hilligen Licham unde Blodt van
alle myner undöget unde allem övel unde schaffe,
dat ick alle tydt an dynen gebaden hange unde lath
my nümmer dar van affgesundert werden. De du
mit dem sülvigen Gade, dem Vader unde dem hilli-
gen Geiste leevest unde regerest stede hen unde
ewichlick, Amen.
Ein Ander
De genetinge dynes Lichams, Here Jhesu Christe,
de ick unwerdige tho nemen gedencke, dye my nicht
thom gerichte unde vordömenisse, sunder sy my
nütte na dyner güde tho beschüttinge der seelen
unde des lichams, De du leevest unde regerest
ewichlick sunder ende, Amen.
Here, ick byn des nicht wert, dat du gheist under
myn dack, sunder segge men mit einem worde, so
wert myn seele gesundt10.
Ander bede vor der entfanginge des Lichams
unde Blodes Christi söke baven11.
Wenn he dat volck Communicert |CLXXVIIv|
Nym hen unde eth. Dat ys de licham Christi, de vor
dy gegevenb ys.
Wenn he den Kelck reket: Nym hen unde drinck.
Dat ys dat Blodt des nyen Testaments, dat vor dyne
sünde vorgaten ys.
Edder so, Wenn he dat Licham unde Blodt dem
volcke averreket:
De Licham unses Heren Jhesu Christi, vor dy
gegeven, beware dyne seele tho dem ewigen leeven-
de, Amen.

10 Mt 8,8; Lk 7,6.
11 Im „Bedeböck“, fol. 158v-159v.

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