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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0254
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Corvey

So haben dechant und capittel vor einen predi-
canten in stifft alsbalt ernent und geordent hern
Conrat Meigen7, wilcher auch soliche angvan[g]en
und zu predigen, wie oblaut, vor unserm g[nädigen]
h[errn] von Corvey in beysein der hessischen ge-
schickten, auch dechants und capittels, dergleichen
burgermeister und raiths und den verordenten von
der gemein sich verphlicht und zugesagt hait.
Und ob an seiner lere und predig mangel er-
scheine, sollen die von Hoxer solichs unserm g. h.
von Corvey sampt dechant und capittel antzeigen,
solichs abtzuschaffen und zu andern. Wo aber das
nit gepessert wurde, alsdan sein furstlich gnad, de-
chant und capittel ein andern an sein stat, sich dem,
wie vorstehet, gemeß zu haltenn, verordenen. [71r|
Ob auch herr Conrat Meige seins leibs unver-
moglicheit halber dem predigen mit der zeit nit ob
sein kundt, sollen dechant und capittel gleicher wei-
se an sein stat ein andern unvertzuglich schaffen.
Was die geistlichen vor zinse und gulte zu Hoxer
von alters herpracht und noch haben, sollen in hin-
forter entricht und betzalt werden.

b Papier zerstört.
7 Conrad Muggius (Moyge) amtierte bis zum 26. Dezem-
ber 1533 als Pfarrer an St. Petri. An diesem Tag wurde er
seines Amtes enthoben und der Stadt verwiesen, weil er

Und sollen sich die partheyen mit den iren sonst gei-
gen einander fridlich und nachparlich halten und, ob
irung ausserhalb des glaubens und religion sachen
zwischen inen weren oder entsthunden, die sollen
ordentlicher weise gesucht, ob auch ye zu zeitten die
burger, so in den stifft pharren8, in den andern zwei-
en kirchen9 einer ire kinder tauffen lassen ader das
sacrament des altars u[nder]b beden gestalten en-
pfhaen wolten, das sol einem ydem frey steen und
nimants davon getz[w]ungen werden.
Und sollen alß hiemit gericht, geschlicht und
vereiniget sein und pleiben bis zu einem gemeinen,
freien, cristlichen concilium in deutscher nacion
oder solang von r[ömischer] key[serlicher] m[ajestä]t
und den stenden des reichs einmuttiglich ein gemein
ordenung in diesen sachen ufgericht wirdet.
Actum Hoxer, dinstags Kyliani anno xvcxxxiii |71v |
Contractus initius putibus legatis domini domini
abbatis Corbiensis et ducis Hassiae inter decanum
et capitulum S. Petri et consules Huxariensis de
anno 1533.

aus Sicht des Rats keine eindeutig evangelische Haltung
vertrat, Bauks, Pfarrer, Nr. 4353.
8 Gemeint ist: die zur Pfarrei der Stiftskirche St. Petri ge-
hören.
9 Siehe oben, Anm. 6.

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