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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0331
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2. Lippische Kirchenordnung 1538

Rechte gude wercke sint
Die ein mensche doit na inhalde der teein ge-
boit31 Goddesh uthe einem christlichen geloven unnd
behropinge, dat man thom ersten gewiße si, dat de
wercke Goddes wort unnd bevelh hebben, dartho
denn geloven hebben, dat de wercke Gotte befallen
iumb unsers herren Christi willeni, anders is idt sun-
de, als Cains opfer32 was, wat juthe dem ungelovenj
geschutt. |
Dusse guden werke gescheen drierlege
ordentlicher wise
Itliche belangen unse egene personen als ein uth-
wendig, erbarlich, freuntlich, thuchtig leven ain
worden, geberden, wercken, ain metigem etten,
drincken, guden vorbilden jegenk unsen negsten
unnd dergelichenn.
Itliche belangen unseren negsten, alsl deme gerne
tho denende, Gal. 5 [13], 6 [2], mit seiner gave,
1. Petri 4 [10], unnd datm ein ider in seiner beropinge
flitig handele, de overicheit dat ohre doen, Ro. 13
[1-4], die prediger dat seine, Mathei et Marci ulti-

h Fehlt B.
i-i Fehlt B. In C von Melanchthon nachgetragen.
j-j E: buthen dem geloven.
k Fehlt B.
l Fehlt B.
m Fehlt B.
n Fehlt B.
o In C nachgetragen, D, E: wort, loveth und dancket en
dorch Christum.
p In C nachgetragen, D, E: hanthavet nach synem bevelle.
Summa, dat alle unse doenth yn Christo und dorch en
vullenbracht werde.
q B: geboddenn hefft.
r-r B: tho güdem.
s B: 15.
t Fehlt B.
u Fehlt B.
v C, D, E: Christo.
w In C nachgetragen, D, E: gemaket. Darumme ys nodich
tho wetten, dath wy allens, wat wy unsern negesten uth

mo33, 1. Cor. 4 [17], de hausvader dat seine, Ephe.
634.
Itliche belangen Got, dat men seine wort horet,
gelovet, recht anropet, predigt sein worto, seine sa-
crament recht gebraucht unnd rechten uthwendi-
genn gottesdienst oevet etc. unnd hanthavetp.
Gude wercke, warumb tho doende
Thom erstenn, dat se Got geboddennq, ohme tho
wolgefallen, dat he ain uns gehorsame kinder finde
na seinem willen unnd daran geprieset werde, Math.
5 [16], Phil. 2 [15], thom anderen, dat ein ander dar-
durch auch rgut thor doinde gereitzt werde, 1. Petri 3
[1-2], unnd sust dem notturftigen mit woldaten ge-
hulpenn werde, Math. 25s [34-40] unnd ad Phyle-
monem epistola35, thom dritten, dat dardurch ein
christe seinen geloven stercke unnd seine beropinge
gewiß make, 2. Petri 1 [3-11], Heb. 6 [10-12], Esa.
6836. In alle dusse vorg. wercke doch nein vortro-
wen, wo vorg., des verdienstes darupt stelle etc., dat
wehre andersu de werke Christiv gelick gema-
ketw.

nodiger leve doen, dat solches Christo sulvest geschueth,
Mathei 25 [40], darumme wy dat em thor danckbarheit
doen und nach synem vorheyten und exempel, gelich als
he uns geleret hefft, Joannis 13 [34-35], konnen derhal-
ven nicht darmyt vordenen, sunder mothen alles uth
schuldiger plicht doen, daen wen wy allens gedaen he-
ben, wes wy tho doen schuldich, so synt wy doich nichts,
sunder unnutte knechte, Luce 17 [10] [„Luce 17“ fehlt
E]. Item, dat de wercke vor keynen vordenste konnen
gereckenth werden, ys daruth tho vornemen, das se nicht
uth uns, sunder effecta des heyligen geistes synt, und
solches yn uns Christus dorch synen geist und gnade
wercket, Gala. 5 [22], Joan. 15 [4-5].
31 Ex 20,2-17; Dtn 5,6-21.
32 Gen 4,1-16.
33 Mt 28,19-20; Mk 16,15.
34 Eph 5,21-6,9.
35 Phlm 4-7.
36 Jes 58,5-14.

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