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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0364
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Lippe

Darna de vormaninge:
Thom andern vormane ik iw in Christo, als ok in
der düdeschen mysse is etc.12
Darna verba consecrationis:
In der nacht, do Jesus vorraden wart etc.13
Nach der consecration gyff de prester den commu-
nicanten dat lyff Christi myt sodanen worden: Nym
hen, edt und gedencke, |151v| dat dat lyff des heren
vor dy in den doet gegeven is.
Myddel der tydt synget dat choer Discubuit Je-
sus14 offte Jesus Christus15. Wen dat gescheen is,
synget he vor, dan van dem kelcke des geliken, etc.
Na dem gesange der worde Christi schal de prester
den communicanten dat blodt des heren reken und
seggen: Drinck und ghedencke, dat dat blodt unses
hern Jesu Christi vorgaten is tho vorgevinge dyner
sunde. Und myddeler tydt synget dat choer: Godt
sy gelavet etc.16 Up solcken sanck volget dat Agnus
Dei und darna de collecte und de segen.
Wo me de mysse up den dorperen holden schal
Edt wer fyn und gudt, wen de pastorn up den dor-
peren hulpe hedden, dat se de commünion und dat
ampt |152r| helden, we me in den steden deit. Wen
averst solckes der hulpe halven yo nicht syn konde,
so mogen se in der stede der latynschen gesenge, als
nomptlick den introitum, alleluia, sequentien, dü-
desche psalm syngen, süst in andern stücken schol-
len se dusse angetekende ordeninge tho holden
schuldich syn.

12 Luthers Deutsche Messe von 1526, Sehling, EKO I,
S. 10-16, hier S. 15; WA 19, S. 44-113.
13 1Kor 11,23-25. Vgl. Mt 26,26-28; Mk 14,22-24;
Lk 22,19-20.
14 Schoeberlein, Ludwig, Schatz des liturgischen
Chor- und Gemeindegesangs nebst den Altarweisen in
der deutschen evangelischen Kirche; aus den Quellen
vornehmlich des 16. und 17. Jahrhunderts geschöpft, mit
den nöthigen geschichtlichen und praktischen Erläute-
rungen versehen und unter der musikalischen Redaktion
von Friedrich Riegel, Bd. 1: Die allgemeinen Gesangs-
stücke, Göttingen 1865, S. 408.

Volget, wo me de krancken in den hüsern
commüniceren schal
Als dat up eyne ander stede is in dem enchiridion
offte agenden, etc.17
Van der begreffnisse Corvini ordenunge18
Dewyle de olden ehere begreffnisse erlyken und myt
sunderlyken andecht geholden hebben, also segge
wy ok vor gudt an und recht, dat de ghennen, de na
der lere Christi sick holden und de hochwerdigen sa-
cramente recht gebrüken und sick van dem woerde
Gades und uth der kercken nicht getagen hebben, de
schollen erlyken dorch den pastor, |152v| scholmei-
sters, scholern und operman myt gesenge: Mydden
wy in dem levende synt19 etc. ghehalet und begraven
werden.
Item, wat me wenten hertho dem pastor, oper-
man und andern van begreffnisse gegeven hefft,
schal blyven, doch myt dem ghedinge, dat me de
rechtschapen armen lude vorschone und keyne un-
drechtlike borden uplegge.
Edt schollen ok alle vigilien, seelmissen, beghen-
nisse, anniversaria, jartydt und memorien ave syn,
wo alle andere privat- und wynckelmyssen sampt
allen undeechlyken gesengen eyn mal vor alle aff-
geschaffet und affghedaen syn.
Wo me edt up den mydtwecken und frigdage in
den steden holden schal etc.20
Darna folget van dem sacramente der dope, als dat
van worde tho worden in der agenden, etc.21 |153r |

15 Luther: Jesus Christus, unser Heiland, AWA 4, Nr. 6,
Nr. 13.
16 Luther: Gott sei gelobet und gebenedeiet, AWA 4, Nr. 4.
17 Siehe Calenberg-Göttinger Kirchenordnung von 1542,
Sehling, EKO VI/2, S. 796f.
18 Vgl. Calenberg-Göttinger Kirchenordnung von 1542,
Sehling, EKO VI/2, S. 810f.
19 Luther: Mitten wir im Leben sind, AWA 4, Nr. 3.
20 Siehe Calenberg-Göttinger Kirchenordnung von 1542,
Sehling, EKO VI/2, S. 797.
21 Siehe Calenberg-Göttinger Kirchenordnung von 1542,
Sehling, EKO VI/2, S. 799-803.

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