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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0376
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Lippe

und brudigam uth erem karspalde ekomen unde or-
dentlick, wes bevorn geschreven, erstlichf geholdenn
werdeng.
Item, ydt ysth uth der lherordinunge thovor-
merckenn, dat de heimliche ehe vorbadenn. Item
daryegenn, dat de oldernn buten der kynder consen-
ten und fulborde see ock nicht vorseggenn und vor-
lhoven sollen, dat dann yn ungelyken personen ed-
der sunsth gescheen konde.
Forma eynes gemheinen gebedes, nach dem
predigen vor de drei christlichen stende
afftholesendeh
Almechtige, ewige, levendige Godt, ewyge vader un-
sers herenn und heilandes Jhesu Christi, sampt dy-
nem hylligenn geysth, schepper hemmels unnde er-
den, |69v| erholder unnd ernerer aller creaturenn, wy
armen, elendenn sundere komen vor dyne godtliche
majestet myth warem rouwe und leydt unsers her-
ten aver unse sunde, schulde unnd avertredunge,
darmede wy dyne majestet vortornet und uns tho
straffende bewagen hebben, und byddenn dy, leve
hemmelsche vader, durch dyne grundtlosen barm-
herticheit umb des heren Christi wyllenn, du wyl-
lesth unse sunde gnedichlich vorgeven, de wolvor-
deintenn straffe metygenn, tho dyner ewygenn ehr
und unserm heyll gentzlick affwenden.
Wy byddenn, vader, vor de, de ym chrystlichen
stande synn, du woldest ehr ehropenen und er vor-
standt erluchtenn, dat se dem godtlichenn worde
myth warem hertenn lutter und reyne anhe yennige
thosathe menslicher lehr und egenn duncken mogen
|70r | horenn und predigen, dat du, ewyge, warer
Gott, unnde dynn leve sonne Jhesus Christus
rechtschapenn erkandt unnd yderman tho wharer
godtzelicheit geledt und gevoret werdenn.

e-e Gestrichen, stattdessen von anderer Hand: anders war-
hen quemen, ydoch, dat dan erstlich werde alles.
f Gestrichen.
g Gestrichen.
h Von anderer Hand ergänzt: afftholesende, vor dee ge-

Ock byddenn wy, leve hemmelsche vader, vor
denn keyser, konningen, fursten und alle anderenn
potentaten, nemlich vor unnssen g. landtherenn, du
wyllest se gnedichlick bewegenn, dat se dyne war-
heit annhemen, dynen gelevedenn sonn Jhesum
Christum vor ohrenn eynigen heylandt, vorsoener
und myddeler erkennen, syn hylliges evangelium
planten, uthbreden unnd vorbyddenn, dath dorch
ohr ampth dynn godtliche ehr, alle erbarheit, frede,
gemeine besthe vorthgesettet, vorderffliche schade
affgewandt, falsche lehr und affgaderie affgeschaf-
fet, alle laster und oveldath ernstlick gestraffet und
uthgeradet werde. |70v|
Wy byddenn dy ock, leve hemmelsche vader, vor
de yennigenn, so yn der huissholdinge leven, du wyl-
lest de erholden ynn vastem geloven dyner godtli-
chenn thosage, yn warem gehorsam dyner gebade,
dat yn dem stande de fruchte dynes namen truw,
underdanige gehoirsam, eyndracht und frommicheit
angerichtet und bestediget werdenn.
Nym van unss, leve hemmelsche vader, de luisth
des fleisches, der ogenn48, dat hoverdige levent, vor-
lene unss dyne gnade, dat wy ynn dussem jamerdall
metigen, rechtferdigenn unnd gotzeligenn wande-
renn, wy erlangen mogen dat ewige levent.
Behode unnde bewahr, beschutte unnde bescher-
me unnss, leve hemmelsche vader, vor dem duvel,
pabsth, turcken, russen uprorh, krygh, bloidtvor-
getunge, pestilentie, | 71r| duhre tydt, allerley
kranckheit und varlicheit, de unnss an lyff unnd zele
tydtlich ader ewichlick mochtenn schedtlich synn,
alle wedwenn, wesenn, swangeren segen und gedy-
enn geven, de bedroveden troisten unnde de myth
dem godtlichen segenn gnedigen durch Christum er-
holdenn. Duith alle vorsehenn wy unnss, gnedige
vader, umb dynes gelevedenn sonns, unsers heren
unnde heylandes Jhesu Christi wyllenn, amenn.

stellet, so sich nicht wusten yn dem genochsam tho be-
richten.
48 Vgl. Mt 5,29-30; 18,8-9; Mk 9,43-47.

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