Lippe
verordnenn werden, woll unnd soll praesidiren, wie
davonn hernacher verordnet ist, ein jeder in seiner
ordnung, wie obstehetg, seine trewfleißige, unnpar-
theyliche unnd bestendige visitationes schrifftlich
furbringen können unndt sollenn.
σDamitt aber unnser graff- unnd herrschafft |4v| kür-
chenn verordnete superintendentes mitt der anbe-
folhenen visitation sache in unserm nahmen unnd
an unnser statt desto glaubwurdiger unnd bestendi-
ger verfahrenn mögen, so wollen wir auff die visi-
tationssache einem jedern superintendenten unnder
unser hanndt zeichnus unnd pittschafft unnsernn
offnen general gewaltsbrieff gebenn unnd mitthei-
lennτ , denselben, so nötig, inn ihren visitationen fur-
zulegenn und verlesenn zu lassenn, welcher unnser
brieff deßfals so lannge, daß sie das superintenden-
ten ambt verwaltenn, dauren unnd bey kräfften
seinn unnd bleibenn soll.
υDamitt auch unsere superintendenten die ihnen an-
befohlene visitationes desto richtiger verrichtenn
mugenn, so wollenn unnd ordnenn |5r| wir crafft die-
ses, das die superintendenten macht habenn sollenn,
entweder denn pastoren, caplanen, kirchendienern,
dechen, templirern7 unnd provisorn denn visitati-
onstag zuzuschreibennφ, welchere des superinten-
denten zu Dethmolde außschreibenn unnser ambt-
man daselbst, des inn Lemgo verordneten superin-
tendenten außschreibenn aber unnser ambtman zu
Brake, ann die gebürende örter verschaffenn sollen
oder denn beambten unnd vögtenn eines jedernn
orts, da unnsere superintendenten mitt den visita-
tionen zuverfahrenn furhabens sein, denn visitati-
ontag zuzuschreibenn unnd vonn ihnen zu begern,
den pastorn, caplanen, cüstern, dechen, templirern
unnd andern darzu gehörenden den visitationstagh
anzukundigenn, wie dann auch unsere |5v| beamb-
ten, vögte unnd dienere demselbenh also bey will-
kürlicher straffe nachzukommenn schuldig seinn sol-
lenn.
χWollenn unnd ordnen auch dabeneben crafft dieses,
das unnsere beambten unnd vögte unsern superin-
tendenten inn den durch unns ihnen anbefolhenenn
visitationen zu derenn gebührlichenn verrichtung
nach eines jedern orts gelegennheit nicht allein not-
turfftigenn unnderhalt verschaffenn, sonndern auch
ihnen sonnst auff ihr begerenn behilfflich seinn sol-
lenψ, damitt sie in ihrer visitations verrichtunng
nicht verhinndert werden mugenn. |6r|
Articul, warauff unnsere superintendentes die ihnen anbefolhene visitationes
vornemblich richten sollenn
1. Erstlich soll ein jeder superintendens einenn je-
denn pfarrherrn, prediger oder caplan eines jedernn
orths der kirchenn unnser graff- und herrschafft in
abwesenn des andern ansprechen, ihnenn mitt tre-
wem fleiße zu fragen, ob er des heiligen christlichenn
glaubens fürnembste articul vermüge prophetischer
unnd apostolischer schrifft, auch Augspurgischer
σ Von ihrer gewalt und derselben bekrefftigung.
τ Ad maiorem fidem soll den super[intendenten] ein ge-
waltsbrieff unter i. g. subscript undt pittschafft mittge-
theilt werden.
u Von der superint[endenten] außschreiben.
φ Die herrn superintendenten sollen den visitationstag
außschreiben.
χ De officio praefecti.
ψ Die beampten sollen den superint[endenten] in der visi-
Confession8, seiner anbefolhener kirchenn furtrage?
2. Ob er auch zu rechter zeitt predige unnd die
sacramenta reiche unnd seines ambts trewfleißig
warte, auff die predige fleißig studiere, |6v| damitt er
zu der rechtenn zeitt desto beßer unnd bestendiger
predigenn unnd lehren moge?
tation notturfftige unterhaltung verschaffen und in al-
lem behulfflich sein.
g B: obgesetzt.
h B: demselben darauff.
7 Verwaltern der Armen- und Kirchengüter, Schilling,
Konfessionskonflikt, S. 212f.
8 Confessio Augustana von 1530, BSELK S. 85-225.
464
verordnenn werden, woll unnd soll praesidiren, wie
davonn hernacher verordnet ist, ein jeder in seiner
ordnung, wie obstehetg, seine trewfleißige, unnpar-
theyliche unnd bestendige visitationes schrifftlich
furbringen können unndt sollenn.
σDamitt aber unnser graff- unnd herrschafft |4v| kür-
chenn verordnete superintendentes mitt der anbe-
folhenen visitation sache in unserm nahmen unnd
an unnser statt desto glaubwurdiger unnd bestendi-
ger verfahrenn mögen, so wollen wir auff die visi-
tationssache einem jedern superintendenten unnder
unser hanndt zeichnus unnd pittschafft unnsernn
offnen general gewaltsbrieff gebenn unnd mitthei-
lennτ , denselben, so nötig, inn ihren visitationen fur-
zulegenn und verlesenn zu lassenn, welcher unnser
brieff deßfals so lannge, daß sie das superintenden-
ten ambt verwaltenn, dauren unnd bey kräfften
seinn unnd bleibenn soll.
υDamitt auch unsere superintendenten die ihnen an-
befohlene visitationes desto richtiger verrichtenn
mugenn, so wollenn unnd ordnenn |5r| wir crafft die-
ses, das die superintendenten macht habenn sollenn,
entweder denn pastoren, caplanen, kirchendienern,
dechen, templirern7 unnd provisorn denn visitati-
onstag zuzuschreibennφ, welchere des superinten-
denten zu Dethmolde außschreibenn unnser ambt-
man daselbst, des inn Lemgo verordneten superin-
tendenten außschreibenn aber unnser ambtman zu
Brake, ann die gebürende örter verschaffenn sollen
oder denn beambten unnd vögtenn eines jedernn
orts, da unnsere superintendenten mitt den visita-
tionen zuverfahrenn furhabens sein, denn visitati-
ontag zuzuschreibenn unnd vonn ihnen zu begern,
den pastorn, caplanen, cüstern, dechen, templirern
unnd andern darzu gehörenden den visitationstagh
anzukundigenn, wie dann auch unsere |5v| beamb-
ten, vögte unnd dienere demselbenh also bey will-
kürlicher straffe nachzukommenn schuldig seinn sol-
lenn.
χWollenn unnd ordnen auch dabeneben crafft dieses,
das unnsere beambten unnd vögte unsern superin-
tendenten inn den durch unns ihnen anbefolhenenn
visitationen zu derenn gebührlichenn verrichtung
nach eines jedern orts gelegennheit nicht allein not-
turfftigenn unnderhalt verschaffenn, sonndern auch
ihnen sonnst auff ihr begerenn behilfflich seinn sol-
lenψ, damitt sie in ihrer visitations verrichtunng
nicht verhinndert werden mugenn. |6r|
Articul, warauff unnsere superintendentes die ihnen anbefolhene visitationes
vornemblich richten sollenn
1. Erstlich soll ein jeder superintendens einenn je-
denn pfarrherrn, prediger oder caplan eines jedernn
orths der kirchenn unnser graff- und herrschafft in
abwesenn des andern ansprechen, ihnenn mitt tre-
wem fleiße zu fragen, ob er des heiligen christlichenn
glaubens fürnembste articul vermüge prophetischer
unnd apostolischer schrifft, auch Augspurgischer
σ Von ihrer gewalt und derselben bekrefftigung.
τ Ad maiorem fidem soll den super[intendenten] ein ge-
waltsbrieff unter i. g. subscript undt pittschafft mittge-
theilt werden.
u Von der superint[endenten] außschreiben.
φ Die herrn superintendenten sollen den visitationstag
außschreiben.
χ De officio praefecti.
ψ Die beampten sollen den superint[endenten] in der visi-
Confession8, seiner anbefolhener kirchenn furtrage?
2. Ob er auch zu rechter zeitt predige unnd die
sacramenta reiche unnd seines ambts trewfleißig
warte, auff die predige fleißig studiere, |6v| damitt er
zu der rechtenn zeitt desto beßer unnd bestendiger
predigenn unnd lehren moge?
tation notturfftige unterhaltung verschaffen und in al-
lem behulfflich sein.
g B: obgesetzt.
h B: demselben darauff.
7 Verwaltern der Armen- und Kirchengüter, Schilling,
Konfessionskonflikt, S. 212f.
8 Confessio Augustana von 1530, BSELK S. 85-225.
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