Lippe
blicirten hoffgerichtsordnung im ersten theill im
3. titull18 befindtlichen beysitzer eydt schweren sol-
lenν.
Wir ordnenn auch, daß zu denn ehesachen besonn-
dere advocaten unnd procuratores verordnet wer-
denn sollen, so mutatis mutandis denn in unnser
hoffgerichtsordnung im 10. titull19 |19v| befinndtli-
chen procuratoren eydt respective schwerenn unnd
haltenn sollennξ. Da aber einer inn seiner selbst oder
auch seiner verwanndten persohnen ehesachen, da
er darzu düchtig unnd bequeme wehr, procuriren,
reden unnd handlen wölte unnd könte, dem soll daß-
elbige hiemitt unverbotten sein.
Es mogen die partheyen in ihren ehesachen,
wann dieselbige in der güte nicht zuvergleichen
unnd zum proceß verwiesen werden, die procurato-
res zu ihrenn anwälden entweder fur unsern zweyen
commissarien oder vor unnsers consistorii secretario
oder sonnst unnder ihrer selbst hanndt zeichnus
unndtt pittschafft verordnen und bevollmechti-
genο. |20r|
Wir ordnen unnd wollen auch, das zu den ehesa-
chenn ann unserm consistorio unnd ahnn unnserm
commißionsgerichte in den eheproceß sachenn ein
besonders beeydigter botte verordnet unnd gehal-
tenn werden sollπ, welcher den in unnser gedachten
hoffgerichtsordnung im 17. titull20 des erstenn theils
befinndtlichen botteneydtt schweren unnd haltenn
soll. Wegenn seines ambts unnd der belohnungh soll
es auch inn den ehesachenn, so viel sich das schic-
kenn unnd geburen will, bey der in unnser hoffge-
richtsordnung im 15. und 16. titull21 gesetzten ver-
ordnung verbleiben und gehaltenn werdenρ.
σWir wollenn unnd ordnen demnegst crafft dieses,
das die zwey commissarien |20v| denn donnerstag, so
derselbige nicht zu feyren gebottenn, sonnsten aber
den nechsten tagh darnach, vonn dreyenn wochenn
zu dreyenn wochenn in den ehesachenn die parthey-
en unpartheylich horenn unnd darin gebürlich nach
dieser ordnung procedieren unnd handlenn laßenn,
auch nach der sachenn gelegenheit trewlich unnd
unnpartheylich rechtmeßige bescheide gebenn sol-
lennt, crafft dießes machtt habenn, fur ihnen in den
ehesachenn nach dieser unnser ordnung procedieren
und verfahrenn zulaßenn, auch in den ehesachen,
außerhalb der endturtheill und wichtigenn beyur-
theillu, nach dieser unnser ordnung unpartheylich
unnd trewlich zu erkennen und zu sprechen, waß
nach der sachen gelegenheit in recht zu urtheiln und
zu sprechen sein maghτ. |21r|
υWir wollenn unnd ordnen, daß die partheyen
inn den ehesachenn bemechtigett sein sollen, bey
unnsern beidenn commissarien durch sich selbst, so
sie deßenn verstendig sein oder ihren bevollmechtig-
tenn anwaldt schrifftlich umb citation unnd proceß
anzuhaltenn, auch dieselbige bey dennselben com-
missarien außzubringen, die auch unsere commissa-
rien nach der sachenn gelegenheit erkennen unnd die
citation in unnserm nahmen unter der beyden com-
missarien unnd des secretarien subscription unnd
unsers consistorii siegell mittheilenn unnd durch den
beeidigtenn bottenn auff des begerenden theils un-
costen insinuiren unnd reproduciren lassenn sol-
lenφ.
ν Aidt der commissariorum, vide supra, folio 12/13.
ξ Von den advocaten undt procuratorn undt deroselben
aidt.
ο Wie undt welcher gestalt die procuratores constituiert
werden sollen.
π Besonders beeidigter botte am geistl. consistorio.
ρ Botten belohnung.
σ Von den terminen, darinnen die parteyen sollen gehört
werden.
τ Die ehesachen sollen von dreyen wochen zu dreien wo-
chen inn verhör gezogen, bescheit gegeben und nach der
ordenung verfharen werden, außbescheiden enturtheil
und wichtige sachen.
υ De citationibus et litis contestatione.
t B: sollenn, dan sothane unsere commissarien sollen.
u In B von anderer Hand ergänzt: beyurtheill, auch wans
sonst keine definirung hatt.
18 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 182.
19 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 195.
20 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 211.
21 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 206-211.
Landes-Ver-
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blicirten hoffgerichtsordnung im ersten theill im
3. titull18 befindtlichen beysitzer eydt schweren sol-
lenν.
Wir ordnenn auch, daß zu denn ehesachen besonn-
dere advocaten unnd procuratores verordnet wer-
denn sollen, so mutatis mutandis denn in unnser
hoffgerichtsordnung im 10. titull19 |19v| befinndtli-
chen procuratoren eydt respective schwerenn unnd
haltenn sollennξ. Da aber einer inn seiner selbst oder
auch seiner verwanndten persohnen ehesachen, da
er darzu düchtig unnd bequeme wehr, procuriren,
reden unnd handlen wölte unnd könte, dem soll daß-
elbige hiemitt unverbotten sein.
Es mogen die partheyen in ihren ehesachen,
wann dieselbige in der güte nicht zuvergleichen
unnd zum proceß verwiesen werden, die procurato-
res zu ihrenn anwälden entweder fur unsern zweyen
commissarien oder vor unnsers consistorii secretario
oder sonnst unnder ihrer selbst hanndt zeichnus
unndtt pittschafft verordnen und bevollmechti-
genο. |20r|
Wir ordnen unnd wollen auch, das zu den ehesa-
chenn ann unserm consistorio unnd ahnn unnserm
commißionsgerichte in den eheproceß sachenn ein
besonders beeydigter botte verordnet unnd gehal-
tenn werden sollπ, welcher den in unnser gedachten
hoffgerichtsordnung im 17. titull20 des erstenn theils
befinndtlichen botteneydtt schweren unnd haltenn
soll. Wegenn seines ambts unnd der belohnungh soll
es auch inn den ehesachenn, so viel sich das schic-
kenn unnd geburen will, bey der in unnser hoffge-
richtsordnung im 15. und 16. titull21 gesetzten ver-
ordnung verbleiben und gehaltenn werdenρ.
σWir wollenn unnd ordnen demnegst crafft dieses,
das die zwey commissarien |20v| denn donnerstag, so
derselbige nicht zu feyren gebottenn, sonnsten aber
den nechsten tagh darnach, vonn dreyenn wochenn
zu dreyenn wochenn in den ehesachenn die parthey-
en unpartheylich horenn unnd darin gebürlich nach
dieser ordnung procedieren unnd handlenn laßenn,
auch nach der sachenn gelegenheit trewlich unnd
unnpartheylich rechtmeßige bescheide gebenn sol-
lennt, crafft dießes machtt habenn, fur ihnen in den
ehesachenn nach dieser unnser ordnung procedieren
und verfahrenn zulaßenn, auch in den ehesachen,
außerhalb der endturtheill und wichtigenn beyur-
theillu, nach dieser unnser ordnung unpartheylich
unnd trewlich zu erkennen und zu sprechen, waß
nach der sachen gelegenheit in recht zu urtheiln und
zu sprechen sein maghτ. |21r|
υWir wollenn unnd ordnen, daß die partheyen
inn den ehesachenn bemechtigett sein sollen, bey
unnsern beidenn commissarien durch sich selbst, so
sie deßenn verstendig sein oder ihren bevollmechtig-
tenn anwaldt schrifftlich umb citation unnd proceß
anzuhaltenn, auch dieselbige bey dennselben com-
missarien außzubringen, die auch unsere commissa-
rien nach der sachenn gelegenheit erkennen unnd die
citation in unnserm nahmen unter der beyden com-
missarien unnd des secretarien subscription unnd
unsers consistorii siegell mittheilenn unnd durch den
beeidigtenn bottenn auff des begerenden theils un-
costen insinuiren unnd reproduciren lassenn sol-
lenφ.
ν Aidt der commissariorum, vide supra, folio 12/13.
ξ Von den advocaten undt procuratorn undt deroselben
aidt.
ο Wie undt welcher gestalt die procuratores constituiert
werden sollen.
π Besonders beeidigter botte am geistl. consistorio.
ρ Botten belohnung.
σ Von den terminen, darinnen die parteyen sollen gehört
werden.
τ Die ehesachen sollen von dreyen wochen zu dreien wo-
chen inn verhör gezogen, bescheit gegeben und nach der
ordenung verfharen werden, außbescheiden enturtheil
und wichtige sachen.
υ De citationibus et litis contestatione.
t B: sollenn, dan sothane unsere commissarien sollen.
u In B von anderer Hand ergänzt: beyurtheill, auch wans
sonst keine definirung hatt.
18 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 182.
19 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 195.
20 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 211.
21 Lippische Hofgerichtsordnung von 1593,
ordnungen I, S. 206-211.
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