3. Predigerartikel 1571
predigern und lherern darover ethwes ovels begege-
nen wuerde, willen wy sie schutzen, schirmen, hant-
havenn und vertreden. Im fall ihnen van eynigen
burgerenn |3r| oder burgerschen, arm oder ryck, wes
standts der oder dey werenn, darover oder derwe-
genn eynich leidt oder schmehung togefuegt woerde,
willen wy den oder die myt billicher straff na gele-
genheit straffenn.
6. Item, ock willen wy, dat unsere prediger und kir-
chendiener ider tidt, so ihnen gelofhaftich vorqwe-
me, dat eyne ketterye heymlich ynslycken, in heym-
lichen winckeln oder huseren in der stat predigenn
und conventicula gehalden wuerdenn, eynige burger
oder burgersche hoenisch van den sacramenten oder
Gottes edlen wordt sich vernymmen leite, ock nycht
in unsere gemeynde wolde kommen, sondern wolde
eyn egene und sonderlige gemeynd und kircke heb-
benn, unns solchs (so fern deselve na chrystlicher
underrichtung unnd broderliche vermanung nicht
wollen afstaen, sondern beharlich darby blivenn)
vermeldenn unnd verstendigenn, alsdann willen wy
der geboer nach, als eynner chrystlicher overcheit
woll ansteith, dat unse myt dartho doen, darmyt
dem oevel moechte gewehret wirdenn.
7. Dat sollen die prediger und kirchendiener aller
hohen potentaten, chur unnd fursten, dernselvigen
verwanten und glidmaten hohes oder nidrigs
standtz, watterley religion die ock sin moechten, op
der cantzell etc. schmehelich unnd nhamhaftich an-
togripen oder to verkunden, sich enthaldenn. Jedoch
mugen sie, wat straflich is, myt dem wordt Gotts int
gemeyn woll straffenn. |3v|
8. Deßgeliken sich ock aller wordt, rhait und dait,
daruth eyn tumult oder uneynicheit to vermoden,
enthaldenn, ock nyemandt to eynichen unrhow, ver-
newerung oder uneynicheit bistendich sin, sondern
in allen wege sich beflitigen, darmyt allerley unver-
standt, widderwilln und zertrennung afgeschaft und
hingelacht, insonderheit, wan sie van uns, dem rade,
daromb ersocht und requirirth wirden, wie dan irem
stande solchs will geboerenn.
9. Item solln sich der weltlicher politi nicht under-
nymmen, sondern irem beroip na sich der seelsorge
und kirckenamptz aller dinge beflitigen, jedoch der
gestalt, im fal etwes in weltlicher politi und anders
widder Gottes wordt oder unbillichs gehandlet
woerde, dat sie datselve nicht billichen, sondern int
gemeyn unverzaigtt myt Gots wordt und guder be-
schedenheit straffenn.
10. Im fall ock den predigern und kirchendienern
eynige mangell, gebreck oder saeke, es were van bur-
gern, burgerschen oder sonst inwoenern der stadt
Essend, die ihnen antogeven noedich beduechte,
vorkommen wuerde, solln sie den titlichen burger-
meistern und rhatt (nach vorghander gutlicher und
chrystliger vermaenungh) folgents tho der correc-
tion und straff antzeigenn und heymstellen; solln
sich aver des lieven friddenn |4r| in allen sakenn, so-
vill ihnen mögelick, erhaldenn und gefallen latenn.
11. Item, die prediger sollen under sich die broeder-
liche eyndracht plegen, in worden, daden, handel
und wandel gegen eynander fruntlich sich ertzeigen,
in lifs swackheit oder sonst furfallenden noedenn im
dienste malckandern sich vertreden und geynner
sich over den andern verhevenn, sonder in allen sa-
chen als broeder sich ertzeigen, der gemeyn in allen
handell und wandell eyn chrystlich exempel sin und
alle kirchen onera gelyck vertreden, versehen unnd
verwalden.
Disse obgemelte articuln solln alle prediger und
kirckendiener (darunder dan die scholmeistern un-
der sin und verstanden wirden solln, irer lehr, regi-
mentz und geborlichen flyts halver, belangennd der
jugent dwanck, disciplin und tucht) wilkorlich tho
vullenthehen und nachthokommen myt irem under-
schriven sich verplichten und obligeren, mit dem
vorbedinge und stipulation, im fall eymandt van
inen dargegen doen, handln und lehren wuerde, dat
die oder deselvigen sich alsdan selfst des kircken-
diensts und respective der scholen syner vocation
unnd condition wurcklich entsath sall hebben, synes
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predigern und lherern darover ethwes ovels begege-
nen wuerde, willen wy sie schutzen, schirmen, hant-
havenn und vertreden. Im fall ihnen van eynigen
burgerenn |3r| oder burgerschen, arm oder ryck, wes
standts der oder dey werenn, darover oder derwe-
genn eynich leidt oder schmehung togefuegt woerde,
willen wy den oder die myt billicher straff na gele-
genheit straffenn.
6. Item, ock willen wy, dat unsere prediger und kir-
chendiener ider tidt, so ihnen gelofhaftich vorqwe-
me, dat eyne ketterye heymlich ynslycken, in heym-
lichen winckeln oder huseren in der stat predigenn
und conventicula gehalden wuerdenn, eynige burger
oder burgersche hoenisch van den sacramenten oder
Gottes edlen wordt sich vernymmen leite, ock nycht
in unsere gemeynde wolde kommen, sondern wolde
eyn egene und sonderlige gemeynd und kircke heb-
benn, unns solchs (so fern deselve na chrystlicher
underrichtung unnd broderliche vermanung nicht
wollen afstaen, sondern beharlich darby blivenn)
vermeldenn unnd verstendigenn, alsdann willen wy
der geboer nach, als eynner chrystlicher overcheit
woll ansteith, dat unse myt dartho doen, darmyt
dem oevel moechte gewehret wirdenn.
7. Dat sollen die prediger und kirchendiener aller
hohen potentaten, chur unnd fursten, dernselvigen
verwanten und glidmaten hohes oder nidrigs
standtz, watterley religion die ock sin moechten, op
der cantzell etc. schmehelich unnd nhamhaftich an-
togripen oder to verkunden, sich enthaldenn. Jedoch
mugen sie, wat straflich is, myt dem wordt Gotts int
gemeyn woll straffenn. |3v|
8. Deßgeliken sich ock aller wordt, rhait und dait,
daruth eyn tumult oder uneynicheit to vermoden,
enthaldenn, ock nyemandt to eynichen unrhow, ver-
newerung oder uneynicheit bistendich sin, sondern
in allen wege sich beflitigen, darmyt allerley unver-
standt, widderwilln und zertrennung afgeschaft und
hingelacht, insonderheit, wan sie van uns, dem rade,
daromb ersocht und requirirth wirden, wie dan irem
stande solchs will geboerenn.
9. Item solln sich der weltlicher politi nicht under-
nymmen, sondern irem beroip na sich der seelsorge
und kirckenamptz aller dinge beflitigen, jedoch der
gestalt, im fal etwes in weltlicher politi und anders
widder Gottes wordt oder unbillichs gehandlet
woerde, dat sie datselve nicht billichen, sondern int
gemeyn unverzaigtt myt Gots wordt und guder be-
schedenheit straffenn.
10. Im fall ock den predigern und kirchendienern
eynige mangell, gebreck oder saeke, es were van bur-
gern, burgerschen oder sonst inwoenern der stadt
Essend, die ihnen antogeven noedich beduechte,
vorkommen wuerde, solln sie den titlichen burger-
meistern und rhatt (nach vorghander gutlicher und
chrystliger vermaenungh) folgents tho der correc-
tion und straff antzeigenn und heymstellen; solln
sich aver des lieven friddenn |4r| in allen sakenn, so-
vill ihnen mögelick, erhaldenn und gefallen latenn.
11. Item, die prediger sollen under sich die broeder-
liche eyndracht plegen, in worden, daden, handel
und wandel gegen eynander fruntlich sich ertzeigen,
in lifs swackheit oder sonst furfallenden noedenn im
dienste malckandern sich vertreden und geynner
sich over den andern verhevenn, sonder in allen sa-
chen als broeder sich ertzeigen, der gemeyn in allen
handell und wandell eyn chrystlich exempel sin und
alle kirchen onera gelyck vertreden, versehen unnd
verwalden.
Disse obgemelte articuln solln alle prediger und
kirckendiener (darunder dan die scholmeistern un-
der sin und verstanden wirden solln, irer lehr, regi-
mentz und geborlichen flyts halver, belangennd der
jugent dwanck, disciplin und tucht) wilkorlich tho
vullenthehen und nachthokommen myt irem under-
schriven sich verplichten und obligeren, mit dem
vorbedinge und stipulation, im fall eymandt van
inen dargegen doen, handln und lehren wuerde, dat
die oder deselvigen sich alsdan selfst des kircken-
diensts und respective der scholen syner vocation
unnd condition wurcklich entsath sall hebben, synes
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