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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0175

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Visitations-Abschied für die Kirchen St. Nicolai und St. Marien in Berlin von 1540.

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Über die Quittung der kurfürstlichen Silberknechte an die Visitatoren wegen des
empfangenen Kirchengeräths aus dem grauen Kloster (18. August 1540) s. Müller, a. a. O.
S. 226 ff.
Eine Ergänzung zu dem ersten Visitations-Abschiede findet sich im Raths-Archiv zu
Berlin, Kirchenvisitationen betr. Akten, Vol. 1 (abgedruckt in Kirchenbaulast u. s. w. Urkunden-
buch. Nr. 18). Er stammt wahrscheinlich von 1551. Vgl. oben S. 12. (Nr. 13.)
Der Abschied vom 7. Mai 1574 (Freitags nach Jubilate) ist in einer Copie erhalten
im Raths-Archiv zu Berlin, ausserdem im Consistorial-Archiv zu Berlin. Berlin, Gen. Nr. 1,
Bl. 1—73 (Copie aus dem 17. Jahrh.). Abgedruckt ist derselbe bei Mylius I, 2, S. 11—30;
darnach in Die Kirchenbaulast u. s. w. Nr. 27. (Nr. 14.)
In der Visitation von 1574 wurde das Gymnasium zum grauen Kloster gegründet.
Im Jahre 1574 fanden Differenzen zwischen dem Probst Colerus und dem Rath über
das Besetzungsrecht statt (St.-A. Berlin, R. 47, B. 4). Unter dem 17. März 1574 hatte der
Kurfürst dem Rathe zu Berlin das Mandat über die Berufung der Kirchen- und Schuldiener
und Stadtschreiber bekannt gegeben (St.-A. Berlin, R. 47, B. 4). Vgl. oben S. 17.
Aus dem Jahre 1576 finden sich verschiedene finanzielle Anordnungen der Visitatoren
im Consist.-Archiv zu Berlin, Berlin-Land, Gen. Nr. 1.
Der vierte Abschied vom 23. Februar 1600 ist im St.-A. Berlin, R. 47, 15, Nr. 9, auf-
bewahrt, auch im Original im Raths-Archiv zu Berlin.
Eigene Ordnungen hat die Stadt nicht hervorgebracht. Erwähnt mögen werden die
Polizeiordnung vom 13. Juli 1580 für Berlin und Cöln (Wilken, Histor. genealog. Kalender,
S. 135 ff., und ganz abgedruckt bei Küster, Altes und Neues Berlin IV, S. 354 ff.), sowie die
Armen- und Bettlerordnung der Magistrate zu Berlin und Cöln vom 13. Juni 1596 im Raths-
Archiv zu Berlin (Märkische Forschungen 9, S. 194).
Hervorzuheben ist das „Traubüchlein für die einfältigen Pfarrherrn in der Mark
zu Brandenburg“, welches Buchholzer 1561 zu Frankfurt herausgab. Hierin theilt er den
Pfarrherren auf vielfältigen Wunsch die Trauungsform mit, die in Berlin beobachtet wird.
Diese Form wird abgedruckt. (Nr. 15.)
Wie stark unter Joachim II., gemäss der Kirchenordnung von 1540, noch die katho-
lischen Formen herrschten, ist bekannt und wird auch durch einen Befehl Joachim’s weiter
bestätigt (Fidizin, Geschichte Berlins IV, [1842], S. 277), dass die Bürgertöchter zu Berlin
und Cöln am 28. August 1569 der Prozession folgen sollen.
Über den Gottesdienst in der Domkirche vgl. jetzt die vorzügliche Abhandlung von
N. Müller, „Zur Geschichte des Gottesdienstes in der Domkirche zu Berlin in den Jahren
1540—1598“, in Jahrb. f. brandenburg. Geschichte a. a. O., insbesondere auch 3, S. 337 ff. S. 333
druckt Müller aus dem St.-A. Berlin, R. II, 1, die 17 Artikel zur Abstellung vom Miss-
ständen im Domstift zu Cöln-Berlin ab. In dieser Abhandlung wird die eigenartige Gestaltung
des Gottesdienstes in der Domkirche, die, unbekümmert um die sonstige Entwickelung, ihre
eigenen Wege ging und in stark katholischen Formen verharrte, in vortrefflicher Weise
klargelegt.
Über das Schulwesen vgl. Steinmüller, a. a. O., S. 91 ff.
12. Visitations-Abschied für die Kirchen St. Nicolai und St. Marien in Berlin. Vom 15. Aug. 1540.
[Aus „Die kirchliche Baulast. Urkundenbuch“. S. 22—27.]
Nachdem diese beide kirchen bishero alleweg j predigen, messen und andern ceremonien vor-
durch einen probst zu Berlin vorwaltet worden, der sehen, wird durch die visitatores vor gelegen an-
etliche caplan gehalten, welche die kirchen mit j gesehen, das es auch nachmals also pleiben soll;
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