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Die Mark Brandenburg.
geist und in gegenwertigkeit der lieben engel
gottes, die bei uns sein, und in beiwesen dieser
frommen christenleut, die es mit anhören, und
sage in gottes namen: ja.
Darnach spreche der priester zu dem
volk also.
Lieben freunde. Dieweil ir denn jetzt ge-
höret habt, was diese beide personen einander
zugesaget und gelobet haben, nu sein sie dreimal
nach der ordenung der heiligen christlichen
kirchen von der canzel aufgeboten und abgekün-
diget und der name gottes ist über sie angerufen
worden, darbei angezeiget, hette jemandts ein ein-
spruch zu thun, der wolts bei zeiten thun. Nu
hat sich niemands gefunden, derhalben biete ich
sie auf zum vierdenmal uber alle recht, wil noch
jemands ein einrede thun, der thu dasselbige
itzunder und schweige hernachmals.
Hie neme der priester die ringe von breut-
gam und braut, vorwechsele sie und stecke inen
die wieder auf und spreche zu dem volcke.
Lieben freunde, dieweil denn beide personen,
hie gegenwertig, offentlich bekant, das sie einander
ehelich haben wollen, und haben auch einander
nach landes gewohnheit zeichen der vortrauung,
das sein die ringe, darauf gegeben. Denn gleich
wie das gold an den ringen das beste metal unter
allen metallen ist, es sei silber oder anders, also
ist auch die eheliche liebe unter mann und weib
die hechste und beste liebe, die alleine gott wol
gefeit, die ander liebe, als hurenliebe, ist die
teufelische liebe, die zur hellen füret. Wie auch
die ringe ganz und unzerbrochen sein, also sol
auch die eheliche liebe zwischen mann und weib
ganz und unzerbrochen bleiben und sol niemands
die zubrechen denn gott durch den todt.
Dieweil denn niemands kein einspruch gethan
hat, so wil ich sie, als ein diener gottes und
unsers herrn Jesu Christi, seines sons, und dieser
kirchen zu Berlin, in gottes namen vorehelichen
und zusammen geben.
Hie füge der priester die rechte handt
des breutgams und braut zusammen
und spreche.
Der almechtig gott und vater unsers herrn
Jesu Christi, der mann und weib zum ehestand
verordent hat und mit früchten des leibes ge-
segnet und gebenedeiet, und das sacrament seines
sons Jesu Christi darinne bezeichnet, derselbige
gott gebe euch zusammen und stehe euch bei
durch seinen liebsten son, und gebe euch seinen
heiligen geist. der euch seine gnade verleihe, auf
das ir wachset, fruchtbar seid und mehret euch
und füllet die erden, und das ir euch ja mit
einander liebet und wol vertraget, und was gott
zusammen gefüget hat, das sol kein mensch
scheiden, darum sol der mensch verlassen vater
und mutter und seinem weibe anhangen. Und
ich, als ein diener gottes, spreche euch ehelich zu-
sammen, im namen gott des vaters, des sons, des
heiligen geistes. Amen.
Darnach gebe der priester den segen
uber sie mit aufgehobener hand drei-
mal creuzweis und spreche laut:
Der herre segene dich und behüte dich, der
herre lasse sein angesichte leuchten über dir und
sei dir gnedig. Der herre hebe sein angesicht
uber dich und gebe dir friede. Amen.
Des andern tages sol der priester die braut
vor der kirchen mit solchen worten einleiten.
Lasst uns beten.
Almechtiger gott und vater, der du hast Adam
aus einen erdenklos gemacht und im gegeben
Evam zu einem gehülfen, wir bitten dich herzlich,
du wollest deinen segen durch deinen heiligen
geist reichlich in dieser deiner dienerinne, die
sich auf dein wort im ehestand begeben hat, er-
halten, das dadurch dein heiliger name ewiglich
gepreiset und gelobet werde, durch Jesum Christum,
deinen son, unsern herrn. Amen.
Darnach neme er die braut bei der
rechten hand und spreche.
Der herre behüte deinen eingang und aus-
gang von nun an bis in ewigkeit. Amen.
Darnach sol das gewonlich brautamt gehalten
werden.
Collecta in der braut messe oder amt nach
dem kyrie eleison.
Lasst uns beten.
O herre Jesu Christe, ewiger almechtiger gott
und mensch, der du deines vatern gestifte, den
ehestand, geehret hast und zur hochzeit zu Cana
in Galilea gangen und wasser zu wein gemacht,
dadurch du geoffenbaret hast deine herrlichkeit,
eine herrlichkeit, als des eingebornen sons vom
vater, voller gnade und wahrheit, wir bitten dich
herzlich, du wollest noch zur hochzeit komen und
allen christlichen eheleuten in irem stande trost
und hülfe erzeigen und ir trübsal, creuz und
leiden zur freude wenden, der du lebest und re-
gierest mit dem vater und heiligen geist in ewig-
keit. Amen.
Die Mark Brandenburg.
geist und in gegenwertigkeit der lieben engel
gottes, die bei uns sein, und in beiwesen dieser
frommen christenleut, die es mit anhören, und
sage in gottes namen: ja.
Darnach spreche der priester zu dem
volk also.
Lieben freunde. Dieweil ir denn jetzt ge-
höret habt, was diese beide personen einander
zugesaget und gelobet haben, nu sein sie dreimal
nach der ordenung der heiligen christlichen
kirchen von der canzel aufgeboten und abgekün-
diget und der name gottes ist über sie angerufen
worden, darbei angezeiget, hette jemandts ein ein-
spruch zu thun, der wolts bei zeiten thun. Nu
hat sich niemands gefunden, derhalben biete ich
sie auf zum vierdenmal uber alle recht, wil noch
jemands ein einrede thun, der thu dasselbige
itzunder und schweige hernachmals.
Hie neme der priester die ringe von breut-
gam und braut, vorwechsele sie und stecke inen
die wieder auf und spreche zu dem volcke.
Lieben freunde, dieweil denn beide personen,
hie gegenwertig, offentlich bekant, das sie einander
ehelich haben wollen, und haben auch einander
nach landes gewohnheit zeichen der vortrauung,
das sein die ringe, darauf gegeben. Denn gleich
wie das gold an den ringen das beste metal unter
allen metallen ist, es sei silber oder anders, also
ist auch die eheliche liebe unter mann und weib
die hechste und beste liebe, die alleine gott wol
gefeit, die ander liebe, als hurenliebe, ist die
teufelische liebe, die zur hellen füret. Wie auch
die ringe ganz und unzerbrochen sein, also sol
auch die eheliche liebe zwischen mann und weib
ganz und unzerbrochen bleiben und sol niemands
die zubrechen denn gott durch den todt.
Dieweil denn niemands kein einspruch gethan
hat, so wil ich sie, als ein diener gottes und
unsers herrn Jesu Christi, seines sons, und dieser
kirchen zu Berlin, in gottes namen vorehelichen
und zusammen geben.
Hie füge der priester die rechte handt
des breutgams und braut zusammen
und spreche.
Der almechtig gott und vater unsers herrn
Jesu Christi, der mann und weib zum ehestand
verordent hat und mit früchten des leibes ge-
segnet und gebenedeiet, und das sacrament seines
sons Jesu Christi darinne bezeichnet, derselbige
gott gebe euch zusammen und stehe euch bei
durch seinen liebsten son, und gebe euch seinen
heiligen geist. der euch seine gnade verleihe, auf
das ir wachset, fruchtbar seid und mehret euch
und füllet die erden, und das ir euch ja mit
einander liebet und wol vertraget, und was gott
zusammen gefüget hat, das sol kein mensch
scheiden, darum sol der mensch verlassen vater
und mutter und seinem weibe anhangen. Und
ich, als ein diener gottes, spreche euch ehelich zu-
sammen, im namen gott des vaters, des sons, des
heiligen geistes. Amen.
Darnach gebe der priester den segen
uber sie mit aufgehobener hand drei-
mal creuzweis und spreche laut:
Der herre segene dich und behüte dich, der
herre lasse sein angesichte leuchten über dir und
sei dir gnedig. Der herre hebe sein angesicht
uber dich und gebe dir friede. Amen.
Des andern tages sol der priester die braut
vor der kirchen mit solchen worten einleiten.
Lasst uns beten.
Almechtiger gott und vater, der du hast Adam
aus einen erdenklos gemacht und im gegeben
Evam zu einem gehülfen, wir bitten dich herzlich,
du wollest deinen segen durch deinen heiligen
geist reichlich in dieser deiner dienerinne, die
sich auf dein wort im ehestand begeben hat, er-
halten, das dadurch dein heiliger name ewiglich
gepreiset und gelobet werde, durch Jesum Christum,
deinen son, unsern herrn. Amen.
Darnach neme er die braut bei der
rechten hand und spreche.
Der herre behüte deinen eingang und aus-
gang von nun an bis in ewigkeit. Amen.
Darnach sol das gewonlich brautamt gehalten
werden.
Collecta in der braut messe oder amt nach
dem kyrie eleison.
Lasst uns beten.
O herre Jesu Christe, ewiger almechtiger gott
und mensch, der du deines vatern gestifte, den
ehestand, geehret hast und zur hochzeit zu Cana
in Galilea gangen und wasser zu wein gemacht,
dadurch du geoffenbaret hast deine herrlichkeit,
eine herrlichkeit, als des eingebornen sons vom
vater, voller gnade und wahrheit, wir bitten dich
herzlich, du wollest noch zur hochzeit komen und
allen christlichen eheleuten in irem stande trost
und hülfe erzeigen und ir trübsal, creuz und
leiden zur freude wenden, der du lebest und re-
gierest mit dem vater und heiligen geist in ewig-
keit. Amen.