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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0257

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Küstrin. Landsberg a. d. Warthe. Lehnin.

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haltenen wochenpredigten „Verleih uns frieden“ etc.
zu singen. 4. Die gemeine leichpredigten auch
von der canzel zu halten. 5. Dass der prediger,
wenn von der canzel gesungen wird, stehen bleibe.
6. Des montags nicht um 8 uhr, sondern wie
bei wochenpredigten gebräuchlich ist, zu läuten.
7. Nach dem vers „Te ergo quaesumus“ etc. nicht

mehr zu orgeln, sondern mit den übrigen versen
fortzufahren. 8. Dass der bräutigam um 10 uhr
in der kirche zur vertrauung erscheine oder
1 rthlr. strafe erlege. 9. Die früh-väter dem
diaconis 1 rthlr. strafe zu geben schuldig, und
den früh-müttern, sonderlich aber den huren, der
kirchgang nicht verstattet werde.

Küstrin.
Litteratur: Ehrhardt, Altes und Neues Küstrin. Glogau 1769; Seyffert, Annalen
der Stadt und Festung Küstrin. Küstrin 1801; Kutzschbach, Chronik der Stadt Küstrin.
Küstrin 1849.
Küstrin, die Residenzstadt der Neumark, nahm die Reformation früh an (Ehrhardt,
S. 95 ff.). Man richtete sich nach der Nürnbergischen Kirchenordnung, welche Althammer mit-
gebracht hatte. Über die Visitation von 1592 und 1598 vgl. Ehrhardt, S. 128 ff., vgl. auch
weiter S. 320 ff. Der Superintendent Johann Mayer (Majer, auch Ileanus Bavarus genannt,
1563—1570) war bei der Markgräfin Katharina (vgl. unter Crossen und Beeskow) sehr beliebt,
was aus einem Briefe der Fürstin vom Jahre 1566, dem Jahre der Pest, hervorgeht (abgedruckt
bei Ehrhardt, S. 321).
Es ist mir für Küstrin nur ein besonderes Mandat von 1585 bekannt geworden. Das-
selbe betrifft die Abschaffung der Catechismuspredigt in der frühen Morgenstunde und Verlegung
derselben, St.-A. Berlin, R. 47, C. 6 ff.; es wird nicht abgedruckt.
Die Pfarr-Matrikel von 1763 liegt im Reg.-Archiv Frankfurt a. d. O., P. IV, Sect. 6, Litt. C.

Landsberg a. d. Warthe.
Litteratur: Engelien und Henning, Geschichte der Stadt Landsberg a. d. Warthe.
Landsberg a. d. W. 1857.
Über die Einführung der Reformation vgl. Engelien u. s. w., S. 89 ff.
Das Protokoll der Visitation von 1540 ist im St.-A.Berlin R. 47, L. 11 erhalten; dort-
selbst auch der Abschied (alles von Weinlöben’s Hand). Er betrifft die Bestellung des Pfarrers
und Caplans und ihre Besoldungen, sowie diejenige des „Küsters oder Locaten“. Theilweise ist
derselbe abgedruckt bei Müller, a. a. O. S. 228 ff. Er wird hier nicht abgedruckt.
Über das Besetzungsrecht der Pfarrer entstanden später Irrungen (vgl. Eingaben des
Raths von 1583. St.-A. Berlin, cit. loc.).
Das älteste in der Oberpfarrei erhaltene Aktenstück datirt vom 16. März 1632.
Die Pfarr-Matrikel von 1632 liegt im Reg.-Archiv Frankfurt a. d. O., P. IV, Sect. 11, Litt. F.

Lehnin.
Litteratur: Heffter, Geschichte des Klosters Lehnin. Brandenburg 1851; Sello,
Lehnin. Beiträge zur Geschichte von Kloster und Amt Lehnin. Berlin 1881; Gebauer,
Progr. der Ritterakademie zu Brandenburg a. d. H. 1898. S. 22 ff.
Der Visitations-Abschied vom 24. Mai 1541 ist bei Riedel I, 10, S. 399 ff., und wird
darnach hier abgedruckt. (Nr. 35.) Vgl. auch Sello, a. a. O. S. 174 ff.
 
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