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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band: Niedersachsen ; 2. Hälfte): Die welfischen Lande: Halbbd. 2, Die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen mit den Städten Göttingen, Northeim, Hannover, Hameln und Einbeck. Die Grafschaften Hoya und Diepholz. Anhang: Das freie Reichsstift Loccum — Tübingen, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.30041#0173
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Visitationsinstruktion 1542

3. Instructio, was die verordenten visitatores in der durchleuchtigen und
hochgebornen furstinnen und frauen, frauen Elisabet, geborn marghgrafin
zu Brandenburg etc., herzogin zu Brunsweig und Luneborg etc., witwen,
leibzugt und I. F. G. lieben unmondigen soen, herzogen Erichs furstendum
in der christlichen visitation handelen sollen.
Anno 1542.1
Deus cepta perficiat.

Unser von Gots gnaden Elisabet, gebornen
marghgrafin zu Brandenburg etc., herzogin zu
Brunsweig und Luneborg, witwen, instruction,

1 Druckvorlage: Hs aus dem Staatsarchiv Han-
nover, Dep. 24 v. Hanstein, Urkunde Nr. 199,
Stück 13.
2 Nach Corvins eigener Angabe waren die Vi-
sitatoren im Göttingischen Land: Gert
v. Hardenberg, Henning v. Helmessen bzw.
Helversen, Mag. Anton Gorvin, Mag. Jost
Waldhausen, Mag. Jost Isermann, Mag. Chri-
stoph Mengershausen, Ludolf Rauscheplate,
Andreas Köne, Henricus Deutscher; im Dei-
sterland: Jürgen v. Mandelsloh, Curt v.Weida
bzw. Weihe, Ordenberg Bock, Jürgen v. El-
lierode, wiederum Corvin und Waldhausen,
dann Mag. Rudolf Moller, schließlich wie-
derum Mengershausen und Deutscher. Vgl. P.
Tschackert, Corvinus, 108. Gert v. Harden-
berg gehörte zur hardenberg’schen Linie
Großenrode. Er kaufte 1541 Imbshausen und
nannte sich fortan „Gerdt v. Hardenberg
Immundhusen“. Erich II. stattete ihn 1555
mit bedeutenden Gütern ,aus. Vgl. J. Wolf,
Geschichte d. Geschlechts v. Hardenberg. 1823,
I, 67 ff.; K. Kayser, Die reformatorischen
Kirchenvisitationen. 1896, 247, Anm. Hen -
ning v. Helmessen: Nach K. Kayser,
a. a. O. 247, Anm., hatte die Familie ihren
Sitz in Uslar. Mag. Anton Corvin (Rabe),
geb. 27. 2. 1501 zu Warburg, 1520 Konventual
im Kloster Loccum, in demselben Jahr
Student in Leipzig, später Mönch in Rid-
dagshausen, von dort 1523 oder 24 „wie ein
lutherischer Bube“ verjagt, 1528—1532 ev. Pre-
diger in Goslar, dann Pfarrer in Witzenhau-
sen, promovierte 1536 in Marburg, Reforma-
tor der Grafschaft Lippe, 1542 im Dienst des
Schmalkaldischen Bundes Visitator im Für-
stentum Braunschweig-Wolfenbüttel, Mitrefor-
mator von Hildesheim, Verfasser der Nort-
heimer KO v. 1539 (s. unten), trat 1542 end-
gültig in den Dienst der Calenbergischen
Kirche und wurde Generalsuperintendent in

was die wirdigen, hochgebornen, erbaren und
weisen, unsere liben getreuen, die itzigen ver-
ordenten visitatores2, in unsers f[reundlichen],

Pattensen (zu seiner Wirksamkeit im Für-
stentum C. vgl. Einleitung, S. 702 ff.), 1549
—1552 auf Befehl Erichs II. auf dem Calen-
berg gefangen gehalten, † 5.4.1553 in Han-
nover; vgl. P. Tschackert, Corvinus; G. Uhl-
horn in RE3 4, 302 ff„ auch Ph. Meyer, Die
Pastoren der Landeskirchen Hannovers usw.
I. 1941, 342 u. 407; II. 1942, 265. Mag. Jost
Waldhausen, geb. 30.4.1508 zu Hameln,
1528 (1529?) Student in Wittenberg, promo-
vierte dort zum Magister, 1540 vom Rat zu
Hameln zum Syndikus berufen, trat 1541 in die
Dienste der Herzogin Elisabeth, wurde 1546
calenbergischer Vizekanzler, 1550—74 Kanzler,
1568 Dechant des Stiftes St. Bonifatii in Ha-
meln, † 8. 4.1592; vgl. K. Kayser, a. a. O. 245,
Anm.; H. Kittel in: Geschichte d. Stadt Ha-
meln, hrsg. v. H. Spanuth. 1940, 186 f. u. 191 f.;
H. Samse, Die Zentralverwaltung in den süd-
welfischen Landen (Quellen u. Darstellungen
z. Gesch. Niedersachsens 49). 1940, 257 f. Mag.
Jost Isermann aus Groningen i. Fries-
land, war erst Mönch gewesen, danach Päda-
goge bei Drost Brandt Barner in Friedland
b. Göttingen, 1530—1538 Prediger an der Ja-
kobikirche in Göttingen, 1542 Pfarrer an
der Johanniskirche in G. u. Stadtsuperinten-
dent. 1543 wurde er als Stadtsuperintendent
nach Hildesheim berufen, † 7. 2.1551. Vgl. Ph.
Meyer, a. a. O. I. 1941, 326. 328. 501. 502, zum
Todesjahr I. s. auch J. Gebauer, Geschichte d.
Stadt Hildesheim II. 1924, 477. Mag. Chri -
stoph Mengershausen gehörte einer
alten Mündener Patrizierfamilie an, studierte
in Erfurt, Marburg u. vielleicht auch in Wit-
tenberg (so nach Samse), wurde 1540 Asses-
sor am fürstl. Hofgericht zu Münden und
calenbergischer Hofrat, 1555 Amtmann in
Hardegsen. Bei der Visitation hatte er die
Güterinventarisierung zu leiten. 1545 wurde
er als weltlicher Kommissar zur Synode in

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