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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band: Niedersachsen ; 2. Hälfte): Die welfischen Lande: Halbbd. 2, Die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen mit den Städten Göttingen, Northeim, Hannover, Hameln und Einbeck. Die Grafschaften Hoya und Diepholz. Anhang: Das freie Reichsstift Loccum — Tübingen, 1957

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https://doi.org/10.11588/diglit.30041#0174
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Calenberg-Göttingen

lieben unmundigen soens, herzogen Erichs fur-
stendumb und unser leibzugt3 an unsere unter-
tanen werben und in solcher visitation von un-
seren wegen handlen sollen.
Erstlich sollen sie sich, wo sie hinkommen,
anzeigen und die amptknechte, pharhern, bürger-
meistere, radt sampt den alterleuten zu sich
forderen lassen, und dieweil an etzlichen enden
auch edeleut oder trosten sein, einem iden noch4
seinem stande unsern gnedigen und gunstigen
willen anzeigen und ansagen, desglichen, was
uns itzt zu diesser visitation bewege, nemlich,
das wir aus christlichem gemut das gottliche
wort gerne bei ihnen gefordert und gepflanzet,
die pharher examiniert, die prediegstule bestelt,
die gottskasten aufgerichtet und diaken erwelet
und bestettiget haben wolten, wie dan solchs
euch, den visitatorn, in disser instruction ar-
tickelsweise weiter aufgelegt worden sei, mit
ganz gnedigem gesinnen an sie, das sie uns
hirin als der furstlichen oberkeit pillichen ge-
horsam leisten, wie sie schuldig sein. Das seind
wir und sie samptlich und sonderlich, weil es
Gots ehr belanget, in gnaden zu verschulden
geneigt.

Pattensen abgeordnet. Vgl. K. Kayser, a. a. O.
246, Anm.; H. Samse, a. a. O. 262; A. Brenneke
2,19.142. 332, Anm. 107. Ludolf v. Rausche-
plate aus der bis ins 16. Jh. sehr begüter-
ten Familie v. R., hatte sich schon früher
als Ratsmitglied in Göttingen um die ev.
Sache in G. verdient gemacht. 1542 war er
regierender Bürgermeister der Stadt G. Vgl.
K. Kayser, a. a. O. 247, Anm. Andreas Köne
aus Northeim, erster ev. Rektor der dortigen
Stadtschule, dann Bürgermeister daselbst; vgl.
K. Kayser, a. a. O. 247, Anm. Henricus
Deutscher, geb. zu Hardegsen, 1539 Stu-
dent in Marburg, nahm als Sekretär an der
Visitation teil, war noch 1553 Sekretär, 1554
Propst u. Verwalter v. Mariensee; vgl. H.
Samse, a. a. O. 281; A. Brenneke 2, 19. Jür-
gen v. Mandelsloh ist nicht weiter be-
kannt. Curt v. Weihe war anscheinend
aus Landringhausen; vgl. K. Kayser, a. a. O.
246, Anm. Ordenberg Bock v. Wülfingen
war nach K. Kayser, a. a. O. 246, Anm., ein
Sohn des Drosten Tymme v. Bock u. der
Hildegard v. Wrisberg zu Elze, † 1549. Die
Familie war begütert um Bockerode b.
Springe; vgl. G. Stölting-Eimbeckhausen u.

Zum andern sollen sie sich vleissigk erkunden,
wie sich die pastores bießher in das predigampt
und unser ausgangen ordenung5 geschickt ha-
ben, und wie sie sich dan ungehorsamlich in
die ordenung geschickt und zum predigampt
untuchtig gefunden wurden, sollen dieselbiegen
on gnade abgesetzt und andere, duchtige per-
sonen an ihre stad verordenet werden. Und soll
unser lieber, getreuer er Antonius Corvinus, der
superintendens6, solche predicanten ordentlicher-
weise berufen und bestetigen, wie in herzogs
Hinrichs lande auch gescheen ist7. Es sollen
auch dieselbiegen pastores gnugsam noch noturft
examinirt und ihres ampts erinnert werden, das
man wisse, wie es umb ihre lahr und leben ein
gestalt habe, und sehen voer gut an, das sie
des ein bekentenys von sich geben, wie ihnen
dasselbiege gemelter Corvinus woll wird zustel-
len wissen.
Zum dritten sollen sie sich erkunden, was ein
ider pharr an lenderei, garten, zinsen und wise
wachs inkomens habe, und das alles mit hogestem
vleis in zwei bestendige registere aufschreiben,
eins der oberkeyt zu uberantwurten und das
ander bei der kirchen zu lassen, und sollen

B. Freih. v. Münchhausen-Moringen, Die Rit-
tergüter der Fürstentümer Calenberg, Göt-
tingen u. Grubenhagen. 1912, 17 ff. Jürgen
v. Ellierode ist nicht weiter bekannt.
Mag. Rudolf Moller, geb. um 1500 im
Mindenschen, um 1528 Rektor der Domschule
zu Osnabrück, später Rektor in Herford,
1534—1542 Pastor u. Superintendent in Han-
nover (Marktkirche), 1542—1568 Pastor und
Superintendent in Hameln, 1561 Dechant des
Stifts in H., † 1568; vgl. Ph. Meyer, a. a. O.
I. 1941, 434. 399; Sprenger-Reitzenstein, Ge-
schichte d. Stadt Hameln2. 1861, 49 ff. 293; H.
Kittel, a. a. O. 188 ff. Nach K. Kayser, a. a. O.
247 f., Anm., wäre Mollers Todesjahr erst
später anzusetzen.
3 Vgl. oben S. 708, Anm. 2.
4 a und o sind in dieser Hs nicht immer nach
heutigem Gebrauch angewandt.
5 Vgl. oben S. 708 ff.
6 Vgl. Anm. 2.
7 In dem Land Heinrichs d. Jüng., dem Herzog-
tum Braunschweig - Wolfenbüttel, war 1542
vom Schmalkaldischen Bund die Reformation
eingeführt worden.

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