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JAHRESFEIER



Abbildung 5: Spemann-Organisator-Experiment

Schema des Transplantationsversuchs. Einem Gastrulakeim wird die dorsale Urmundlippe (dorsal
blastopore lip) entnommen und in die gegenüberliegende Seite eines Wirtskeims transplantiert,
deren Bestimmung es ist, sich als Bauchhaut zu entwickeln (presumptive epidermis). Das Trans-
plantat übt eine induktive Wirkung auf die Zellen des Wirts aus deren Ergebnis die Organisation
einer sekundären embryonalen Achse unter Bildung eines Zwillingsembryos ist (unten). Die dorsa-
le Urmundlippe fungiert als Organisator der Achsenentwicklung, der mittels Induktion umgeben-
de Zellen in ihrem Zellschicksal beeinflusst.

diesem Stadium also bereits determiniert. Hieraus können wir schließen, dass der
Augenanlage zwischen dem Gastrula- und dem Neurulastadium ihr zukünftiges
Schicksal aufgeprägt wird.
Spemann-Organisator und embryonale Induktion
Spemann führte systematisch solche Transplantationen am frühen Keim durch, um
die Determination verschiedener Bezirke zu kartieren. Das Ergebnis war je nach
Alter bzw. Determinationsgrad des Transplantats eine herkunftsgemäße oder eine
ortsgemäße Differenzierung. Eine dieser vielen Transplantationen erlangte Berühmt-
heit, weil etwas qualitativ Neues entstand (Spemann and Mangold, 1924).
Dabei handelte es sich um die Transplantation der oberen Urmundlippe
der frühen Gastrula, durchgeführt von Spemanns Doktorandin Hilde Mangold
(Abb. 5). Die Urmundlippe ist derjenige Bereich der Gastrula, von dem aus die für