210
TÄTIGKEITSBERICHTE
rechtigkeit“ in allegorischer Verwendung, kallah „Braut“, kescil als Bezeichnung des
Canopus, kima als Bezeichnung der Plejaden, kiriole „litaneimäßiger Gesang“, soi
reharneschier „sich von neuem ausrüsten“, sorgele „mit Eis bedeckt“, sorgesir „über-
lagern“. Mehrere Phantomwörter konnten als solche identifiziert und aus den Wör-
terbüchern getilgt werden, etwa josner, judeain, jus, juseus, juvablete, juveor und keine.
Josner ist ein falsch rekonstruierter Infinitiv, ausgehend von der Form josne, die
schlicht eine Variante zu juene „jung“ ist; judeain „jüdisch“ ist indeain „indisch“ zu
lesen; jus, zu lat. ins „Recht“ gestellt, ist jedoch Variante zu Jeu „Spiel“; juseus ist
viseus zu lesen und ist Variante zu voisos „gewandt“; jusive „Genuss“ ist verlesen für
uisive „Wasserzulauf zu einer Mühle, einer Sägerei, etc“; juvablete „Hilfe, Beistand“
ist muablete „Unbeständigkeit“ zu lesen; juveor „derjenige, der hilft“ ist die Erfindung
eines Herausgebers, die einzige Handschrift des Textes gibt mireor, welches „derjeni-
ge, der Wiedergutmachung bietet“ bedeutet; keine ist keive zu lesen und dieses ist
Bestandteil des Syntagmas gote chaive „Epilepsie“.
Die Programmierung des computergestützten Redaktionssystems wurde von
Mitarbeitern des Karlsruher „Instituts für Datenorganisation und Programmstruk-
turen“, den Diplom-Informatikern Thomas Kappler, Philip Stöver und Conny
Kühne, unter der Leitung von Prof. Dr. Peter C. Lockemann und in enger Zusam-
menarbeit mit Sabine Tittel weitergeführt. Im Laufe des Jahres konnten die
Programmbestandteile des Systems, die die elektronisch gestützte, zeitsparende
Redaktion der Artikel des DEAFpre ermöglichen, abgeschlossen werden. Die Pro-
grammierung der Bestandteile zur Realisierung des DEAFp/us wurde begonnen.
Der erreichte Arbeitszustand des Redaktionssystems wurde von Sabine Tittel
am 18. September anlässlich des Jour fixe des „Zentrum Sprache“ der Berlin-Bran-
denburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin vorgestellt und am 7. Okto-
ber den Teilnehmern des Workshops „Redaktionssysteme“ der AG Elektronisches
Publizieren der Akademieunion im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim
unter dem Vortragstitel „Ein Redaktionssystem für den Dictionnaire etymologique de
fanden fran$ais / DEAF: wer, wie, was und warum“ präsentiert.
Zum 1. Dezember wurden die Mittel für die studentischen Hilfskräfte, die für
die Eingabe der verzettelten Materialien in den Computer zuständig sind, verdop-
pelt. Mittlerweile sind rund 98 000 Zettel per Eingabemaske digitalisiert, davon sind
72 000 von der Redaktion mit Hilfe des Programms Lemming, das von der com-
puterlinguistischen Hilfskraft Marcus Husar redaktionsintern entwickelt wurde,
lemmatisiert und knapp 17 000 sind per Redaktionssystem zu 1259 Kurzartikeln
mit den Anfangsbuchstaben F, L und M inklusive der präfigierten und suffigierten
Ableitungen verarbeitet worden.
Personalia: Zum 1. Februar konnte Marc Kiwitt seine Arbeit als neuer Redak-
tor aufnehmen. Frankwalt Möhren, vormaliger Leiter der Forschungsstelle, stellte
dem Projekt erneut seine Erfahrung und unentgeltliche Mitarbeit zur Verfügung und
präsentierte den DEAF auf Einladung der Oxford University Press sowie der Uni-
versity of Aberystwyth bei drei Vorträgen in England und Wales. Von Februar bis
April war Thomas Städtler für eine Gastprofessur in Nancy beurlaubt. Er hat sich im
Herbst 2008 an die Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität
Freiburg umhabilitiert.
TÄTIGKEITSBERICHTE
rechtigkeit“ in allegorischer Verwendung, kallah „Braut“, kescil als Bezeichnung des
Canopus, kima als Bezeichnung der Plejaden, kiriole „litaneimäßiger Gesang“, soi
reharneschier „sich von neuem ausrüsten“, sorgele „mit Eis bedeckt“, sorgesir „über-
lagern“. Mehrere Phantomwörter konnten als solche identifiziert und aus den Wör-
terbüchern getilgt werden, etwa josner, judeain, jus, juseus, juvablete, juveor und keine.
Josner ist ein falsch rekonstruierter Infinitiv, ausgehend von der Form josne, die
schlicht eine Variante zu juene „jung“ ist; judeain „jüdisch“ ist indeain „indisch“ zu
lesen; jus, zu lat. ins „Recht“ gestellt, ist jedoch Variante zu Jeu „Spiel“; juseus ist
viseus zu lesen und ist Variante zu voisos „gewandt“; jusive „Genuss“ ist verlesen für
uisive „Wasserzulauf zu einer Mühle, einer Sägerei, etc“; juvablete „Hilfe, Beistand“
ist muablete „Unbeständigkeit“ zu lesen; juveor „derjenige, der hilft“ ist die Erfindung
eines Herausgebers, die einzige Handschrift des Textes gibt mireor, welches „derjeni-
ge, der Wiedergutmachung bietet“ bedeutet; keine ist keive zu lesen und dieses ist
Bestandteil des Syntagmas gote chaive „Epilepsie“.
Die Programmierung des computergestützten Redaktionssystems wurde von
Mitarbeitern des Karlsruher „Instituts für Datenorganisation und Programmstruk-
turen“, den Diplom-Informatikern Thomas Kappler, Philip Stöver und Conny
Kühne, unter der Leitung von Prof. Dr. Peter C. Lockemann und in enger Zusam-
menarbeit mit Sabine Tittel weitergeführt. Im Laufe des Jahres konnten die
Programmbestandteile des Systems, die die elektronisch gestützte, zeitsparende
Redaktion der Artikel des DEAFpre ermöglichen, abgeschlossen werden. Die Pro-
grammierung der Bestandteile zur Realisierung des DEAFp/us wurde begonnen.
Der erreichte Arbeitszustand des Redaktionssystems wurde von Sabine Tittel
am 18. September anlässlich des Jour fixe des „Zentrum Sprache“ der Berlin-Bran-
denburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin vorgestellt und am 7. Okto-
ber den Teilnehmern des Workshops „Redaktionssysteme“ der AG Elektronisches
Publizieren der Akademieunion im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim
unter dem Vortragstitel „Ein Redaktionssystem für den Dictionnaire etymologique de
fanden fran$ais / DEAF: wer, wie, was und warum“ präsentiert.
Zum 1. Dezember wurden die Mittel für die studentischen Hilfskräfte, die für
die Eingabe der verzettelten Materialien in den Computer zuständig sind, verdop-
pelt. Mittlerweile sind rund 98 000 Zettel per Eingabemaske digitalisiert, davon sind
72 000 von der Redaktion mit Hilfe des Programms Lemming, das von der com-
puterlinguistischen Hilfskraft Marcus Husar redaktionsintern entwickelt wurde,
lemmatisiert und knapp 17 000 sind per Redaktionssystem zu 1259 Kurzartikeln
mit den Anfangsbuchstaben F, L und M inklusive der präfigierten und suffigierten
Ableitungen verarbeitet worden.
Personalia: Zum 1. Februar konnte Marc Kiwitt seine Arbeit als neuer Redak-
tor aufnehmen. Frankwalt Möhren, vormaliger Leiter der Forschungsstelle, stellte
dem Projekt erneut seine Erfahrung und unentgeltliche Mitarbeit zur Verfügung und
präsentierte den DEAF auf Einladung der Oxford University Press sowie der Uni-
versity of Aberystwyth bei drei Vorträgen in England und Wales. Von Februar bis
April war Thomas Städtler für eine Gastprofessur in Nancy beurlaubt. Er hat sich im
Herbst 2008 an die Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität
Freiburg umhabilitiert.