218

TÄTIGKEITSBERICHTE

III. Breve“, die dem Vorabend des Schmalkaldischen Krieges zuzuordnen ist, begon-
nen werden. Im Juni unternahm Susanne Haaf eine Archivreise nach Straßburg, bei
der eine Reihe von Texten Bucers zu den genannten Themenkomplexen akquiriert
und somit die Zusammenstellung von BDS Band 15 vervollständigt werden konnte.
Vom 6. bis 8. November veranstaltete die Forschungsstelle ein Kolloquium in
den Räumen der Akademie unter dem Titel „Aktuelle editorische Probleme der
Bucer-Forschung“, an dem etwa ein Dutzend Bucer-Forscher und weitere Editoren
frühneuzeitlicher Texte aus Schottland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden,
Frankreich und Deutschland teilnahmen. Das Arbeitsgespräch diente der Berichter-
stattung über den aktuellen Stand laufender Editionsvorhaben (etwa Bucer-Brief-
wechsel; Buceri Opera Latina), dem gegenseitigen Austausch über editorische Pro-
bleme, die die Bucer-Ausgabe mit anderen frühneuzeitlichen Editionsprojekten
(etwa Deutsche Reichstagsakten; Melanchthon-Briefwechsel; Bullinger-Briefwech-
sel) teilt, sowie der Vermittlung von wissenschaftlichen Impulsen, die den von der
Bucer-Forschungsstelle derzeit bearbeiteten Bänden BDS 13, 14 und 15 zugute
kommen konnten. Im Rahmen dieses Kolloquiums hielt Prof. Dr. Berndt Hamm,
Professor für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Erlangen und Leiter der
dortigen Forschungsstelle für die Herausgabe der Korrespondenz Bucers, einen
öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Bucers Duldsamkeit und ihre Grenzen — ein
Blick auf seinen Briefwechsel 1531/32“.
Am 13. September besuchte Susanne Haaf eine Tagung zu dem Thema „Edi-
tionen im Netz. Bereitstellung und gemeinsame Nutzung elektronischer Ressourcen“
in Basel, bei der verschiedene Projekte für digitale Editionen vorgestellt und Mög-
lichkeiten für die gemeinsame Nutzung erarbeiteter Ressourcen diskutiert wurden.
Am 10. November hielt Stephen Buckwalter in der evangelischen Kirchenge-
meinde Gimmeldingen bei Neustadt einen Vortrag über die aktuelle Bedeutung
Bucers und die Arbeit der Forschungsstelle.
Im Dezember wurde in der Universitätsbibliothek Heidelberg für die Dauer
von rund vierzehn Monaten eine kleine Ausstellung über Martin Bucer und die
Arbeit der Forschungsstelle eingerichtet.
Im Berichtsjahr recherchierte Thomas Wilhelmi insgesamt acht Tage lang,
zweimal von Hilfskräften unterstützt, im Hessischen Staatsarchiv Marburg/L. und
konnte dabei etliche für die Bucer-Edition relevante Archivalien ausfindig machen.
Zur genaueren Durchsicht in Heidelberg sind im Herbst in Marburg einige hundert
Microfiche-Aufnahmen weiterer Bestände angefertigt worden. Im Laufe des Jahres
nahm Thomas Wilhelmi auch Archivrecherchen in Gotha, Hagenau und Straßburg
(hier im Stadtarchiv und auch im Bezirksarchiv) vor.
Veröffentlichungen:
Thomas Wilhelmi: Artikel „Bucer (Butzer), Martin“. In: Killy Literaturlexikon.
Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2. Auflage. Band 2, Berlin
und New York 2008, S. 247-248.