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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

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II. Die Forschungsvorhaben
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Tätigkeitsberichte
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Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
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Biographie und Krankheit Ludwigs II., König von Bayern (1845-1886)
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https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0236
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Biographie und Krankheit Ludwigs II.

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DER AKADEMIE ZUGEORDNETE FORSCHUNGSVORHABEN
Biographie und Krankheit Ludwigs II., König von Bayern (1845—1886)
Projektgruppe:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Heinz Häfner und Paul Kirchhof sowie
der wissenschaftliche Mitarbeiter (Hist.) Felix Sommer M.A.
Das gemeinsam von der Robert-Bosch- und der Fritz-Thyssen-Stiftung geforderte
interdisziplinäre Forschungsvorhaben „Biographie und Krankheit Ludwigs II. König von
Bayern (1845—1886)“ ist mit der Publikation der Ergebnisse in Buchform unter dem
Titel „Ein König wird beseitigt. Ludwig II. von Bayern“ — s. Ende des Berichts — und der
medizinhistorischen Dissertation des wissenschaftlichen Mitarbeiters Felix Sommer,
M.A. (hist.), unter dem Titel „Leben und Krankheit König Ludwig II. von Bayern im
Spiegel prominenter Zeitzeugen“ abgeschlossen worden.
Das Projekt nahm seinen Ausgang von den Vorarbeiten zum Vortrag, der vom
Projektleiter auf der Jahrestagung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
2004 unter dem Titel „Ein geisteskranker (?) König an einem Wendepunkt deutscher
Geschichte“ gehalten worden war (s. Jahrbuch der HAW für 2004, S. 37—55, für
2005, S. 232-233, für 2006, S. 238-239, und für 2007, S. 268-270). Das Quellenstu-
dium in einschlägigen Archiven, auf dem dieser Vortrag gründete, hatte bereits zur
Feststellung geführt, dass König Ludwig II. von Bayern, der am Pfingstsonntag, dem
13.06.1886, zusammen mit seinem psychiatrischen Gutachter von Gudden im
Starnberger See ertrankt, zweifelsfrei nicht geisteskrank war.
Die Bewilligung des interdisziplinären Forschungsvorhabens nach diesem
ersten, auf die Frage der Geisteskrankheit des Königs fokussierten Projekt durch die
eingangs genannten beiden Stiftungen erlaubte uns, den Historiker Felix Sommer,
M.A., als wissenschaftlichen Mitarbeiter einzustellen. Ziele des größeren Projekts
waren das Studium von Persönlichkeit und Verhalten des Königs, die Analyse des
psychiatrischen Gutachtens, das Paranoia als unheilbar fortschreitende Geisteskrank-
heit diagnostiziert hatte, und das Verfahren der Entmachtung und Entmündigung des
Königs.
Über die Zugangsbeschränkungen zum Geheimen Hausarchiv, denen wir vom
zweiten, dem interdisziplinären Projekt an unterworfen worden waren, haben wir
berichtet (Jahrbuch für 2006 und für 2007). Wir haben unser methodisches Vor-
gehen danach ausgerichtet.
Zur Beschaffung der Quellen und zum Erhalt der notwendigen Informationen
nutzten wir die große Zahl der in historischen Werken und Zeitschriftenbeiträgen
publizierten Dokumente. Wir dehnten unsere Ermittlungen über die staatlichen
Archive hinaus auf kommunale und Adelsarchive, ausländische Archive und auf ein-
zelne bei Privatpersonen liegende Quellen aus. Auf diese Weise war es uns möglich,
eine breite und gründlich fundierte Rekonstruktion von Ereignissen, Zusammen-
hängen und Beurteilungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse weisen in mehreren Punk-
ten über Bekanntes hinaus. Sie vermitteln eine gegenüber der Tradition gründlich
 
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