Das WIN-Kolleg
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Erste Meilensteine und Ergebnisse der Teilprojekte
In drei komplementären Teilprojekten werden diese verschiedenen Aspekte des
gesunden und pathologischen Alterns und die Einflussmöglichkeiten darauf interdis-
ziplinär untersucht.
Im ersten Teilprojekt wird der Verlauf kognitiver Parameter über die Lebens-
spanne untersucht. Hierzu wurden 60 gesunde Versuchspersonen im Alter von
18 bis 87 Jahren neuropsychologisch hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit
(Gedächtnis, Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit, visuokonstruktive Fähigkeiten)
charakterisiert. Zudem wurden MEG-Messungen durchgeführt, um mögliche
Alterseffekte auf Intensität und Lokalisation abnormer langsamer Wellen im Delta-
Frequenzbereich (engl.; abnormal slow wave mapping) im Ruhezustand sowie in
Aktivität in Gedächtnisarealen während einer relationalen Gedächtnisaufgabe zu
analysieren. Die Messungen sind bereits abgeschlossen und die Auswertung der
MEG-Daten befindet sich derzeit in der Endphase. Die Publikation der Ergebnisse
wird Anfang 2009 erfolgen.
In diesem sorgfältig charakterisierten Probandenkollektiv wird des Weiteren
die Konzentration von Aß-Autoantikörpern im Serum über den Verlauf der Lebens-
spanne analysiert. Dabei wurde ein sensitives quantitatives ELISA Verfahren (engl.;
Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) mit Aß(12—40) als Antigen entwickelt. Mit
dieser neuen Methode ist es möglich, sowohl freie als auch gebundene Antikörper
im Serum zu bestimmen. Neuere Daten weisen darauf hin, dass insbesondere die
Menge an Gesamt-Autoantikörpern (freie und gebundene Anteile) bezüglich des
Risikos, eine Demenz zu entwickeln, von Bedeutung ist.
In einem zweiten Teilprojekt soll ein PC-basiertes auditorisches Diskrimina-
tionsstraining bei Patienten mit MCI und beginnender AD bezüglich Praktikabilität
und Effektivität untersucht werden. Dieses neuroplastizitäts-basierte Training konn-
te in enger Zusammenarbeit mit PositScience und Prof. Michael Merzenich, Uni-
versity of California, San Francisco, inzwischen ins Deutsche übersetzt und an die
Anforderungen der klinischen Stichprobe angepasst werden. Ebenso konnten im
letzten Jahr die MEG-Paradigmen zur Testung der trainingsinduzierten Veränderun-
gen getestet und etabliert werden. Hilfreich hierzu war die enge Kooperation mit
Prof. Arthur Kramer, University of Illinois, USA, dessen Forschungsschwerpunkt im
Bereich der Plastizität des Gehirns im Alter und der Prävention von kognitivem
Abbau im Alter durch Trainings (kognitive, computerbasierte und körperliche Fitn-
ess) liegt. Herr Prof. Kramer wird von 2008 bis 2010 jedes Jahr einen Monat als Gast-
wissenschaftler an der Universität Konstanz weilen und unser Projekt als Mentor
unterstützen.
Im dritten Teilprojekt sollen schließlich neue Demenzmarker in Liquor und
Serum charakterisiert werden. Da Proteine in der Regel im Liquor in einer ca. 1000-
fachen Verdünnung im Vergleich zum Blut vorkommen, sind hierfür extrem sensiti-
ve Detektionsmethoden notwendig. Hierfür konnte in der Biochemischen Analytik
durch Dr. Manea ein sensitives ELISA-Verfahren entwickelt werden, mit dem der-
zeit die ersten Proben (Liquor und Serum) aus dem klinisch sorgfältig charakteri-
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Erste Meilensteine und Ergebnisse der Teilprojekte
In drei komplementären Teilprojekten werden diese verschiedenen Aspekte des
gesunden und pathologischen Alterns und die Einflussmöglichkeiten darauf interdis-
ziplinär untersucht.
Im ersten Teilprojekt wird der Verlauf kognitiver Parameter über die Lebens-
spanne untersucht. Hierzu wurden 60 gesunde Versuchspersonen im Alter von
18 bis 87 Jahren neuropsychologisch hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit
(Gedächtnis, Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit, visuokonstruktive Fähigkeiten)
charakterisiert. Zudem wurden MEG-Messungen durchgeführt, um mögliche
Alterseffekte auf Intensität und Lokalisation abnormer langsamer Wellen im Delta-
Frequenzbereich (engl.; abnormal slow wave mapping) im Ruhezustand sowie in
Aktivität in Gedächtnisarealen während einer relationalen Gedächtnisaufgabe zu
analysieren. Die Messungen sind bereits abgeschlossen und die Auswertung der
MEG-Daten befindet sich derzeit in der Endphase. Die Publikation der Ergebnisse
wird Anfang 2009 erfolgen.
In diesem sorgfältig charakterisierten Probandenkollektiv wird des Weiteren
die Konzentration von Aß-Autoantikörpern im Serum über den Verlauf der Lebens-
spanne analysiert. Dabei wurde ein sensitives quantitatives ELISA Verfahren (engl.;
Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) mit Aß(12—40) als Antigen entwickelt. Mit
dieser neuen Methode ist es möglich, sowohl freie als auch gebundene Antikörper
im Serum zu bestimmen. Neuere Daten weisen darauf hin, dass insbesondere die
Menge an Gesamt-Autoantikörpern (freie und gebundene Anteile) bezüglich des
Risikos, eine Demenz zu entwickeln, von Bedeutung ist.
In einem zweiten Teilprojekt soll ein PC-basiertes auditorisches Diskrimina-
tionsstraining bei Patienten mit MCI und beginnender AD bezüglich Praktikabilität
und Effektivität untersucht werden. Dieses neuroplastizitäts-basierte Training konn-
te in enger Zusammenarbeit mit PositScience und Prof. Michael Merzenich, Uni-
versity of California, San Francisco, inzwischen ins Deutsche übersetzt und an die
Anforderungen der klinischen Stichprobe angepasst werden. Ebenso konnten im
letzten Jahr die MEG-Paradigmen zur Testung der trainingsinduzierten Veränderun-
gen getestet und etabliert werden. Hilfreich hierzu war die enge Kooperation mit
Prof. Arthur Kramer, University of Illinois, USA, dessen Forschungsschwerpunkt im
Bereich der Plastizität des Gehirns im Alter und der Prävention von kognitivem
Abbau im Alter durch Trainings (kognitive, computerbasierte und körperliche Fitn-
ess) liegt. Herr Prof. Kramer wird von 2008 bis 2010 jedes Jahr einen Monat als Gast-
wissenschaftler an der Universität Konstanz weilen und unser Projekt als Mentor
unterstützen.
Im dritten Teilprojekt sollen schließlich neue Demenzmarker in Liquor und
Serum charakterisiert werden. Da Proteine in der Regel im Liquor in einer ca. 1000-
fachen Verdünnung im Vergleich zum Blut vorkommen, sind hierfür extrem sensiti-
ve Detektionsmethoden notwendig. Hierfür konnte in der Biochemischen Analytik
durch Dr. Manea ein sensitives ELISA-Verfahren entwickelt werden, mit dem der-
zeit die ersten Proben (Liquor und Serum) aus dem klinisch sorgfältig charakteri-