Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2008 — 2009

DOI chapter:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI chapter:
B. Das WIN-Kolleg
DOI chapter:
3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - Biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.67591#0291
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
304 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

sierten Patientenkollektiv der Gedächtnisambulanz der Universität Ulm (Prof, von
Arnim) analysiert werden, mit der Fragestellung, ob die endogen vorkommenden
Aß-Autoantikörper peripher oder zentral produziert werden.
Des Weiteren konnte an einem klinisch und bildgebend extensiv charakteri-
sierten Patientenkollektiv der Gedächtnisambulanz Ulm mit frontotemporaler
Lobärdegeneration (FTLD) und bei ALS-Patienten aus der Motoneuron-Ambulanz
der Universität Ulm das neu beschriebene TDP43-Protein, welches bei Patienten
mit FTD-ALS vorkommt, in seinem Stellenwert als Liquor-Biomarker bei diesen
Patienten charakterisiert werden (Steinacker et al., 2008). Die Rolle von verschiede-
nen Aß-Isoformen und anderen APP-Fragmenten (sAPP) als neue Biomarker in die-
sem Patientenkollektiv wird derzeit untersucht. Weitere Untersuchungen neuer,
innovativer Demenzmarker am Patientenkollektiv der Gedächtnisambulanz sind
geplant. Ebenso wird die Relevanz von Demenzmarkern im Sinne einer Endophä-
notypisierung im Rahmen der Charakterisierung neuer genetischer Risikofaktoren
analysiert (von Arnim et al., 2008). In mehr Grundlagen orientierten Unterprojek-
ten wurde zudem die Auswirkung von Cholesterindepletion und -anreicherung auf
APP-Prozessierung und Interaktion von APP mit p-Sekretase mittels innovativer
bildgebender Methoden (Thomas et al., 2008) in subzellulärer Auflösung im Zellm-
odell dargestellt, wobei sich zeigte, dass relevante Interaktionen innerhalb der Zelle
und nicht an der Zelloberfläche stattfinden (von Arnim et al., 2008).
Weitere Aktivitäten und Meilensteine des WIN-Kollegs
Anfang 2008 eröffnete sich der Arbeitsgruppe um Dr. Kolassa die Möglichkeit einer
Kooperation mit den Sportwissenschaften der Universität Konstanz (Prof. Dr.
Alexander Wöll, Dr. Dietmar Lüchtenberg). In enger Zusammenarbeit konnte ein
körperliches Fitnesstraining für Personen mit Demenz entwickelt werden und eine
Pilotstudie lieferte bereits erste Hinweise über dessen positive Wirksamkeit. So zeig-
te sich bei den Teilnehmern der zehnwöchigen Bewegungsgruppe eine signifikante
Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, wohingegen die kognitiven Fähig-
keiten in der Wartelistekontrollgruppe sich innerhalb desselben Zeitraumes signifi-
kant verschlechterten (Glöckner et al., in prep.).
Darüber hinaus leiteten die drei WIN-Kollegiatinnen vom 24. August bis
6. September 2008 eine Arbeitsgruppe zum Thema „Wenn die kognitiven Fähigkei-
ten nachlassen — zur Neurobiopsychologie der Demenzen“ im Rahmen der Som-
merakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes. Daraus resultierten u. a. vier
Artikel, die im Frühjahr 2009 bei Focus Online bzw. im UniKon der Universität
Konstanz erschienen:
1. Leirer,V., & Wilker, S. (2009). Geimpft gegen das Vergessen? (Focus Online)
2. Flüh, C., Laeger, L, Melzer, S., & Beemelmanns, C. (2009).Vier gewinnt? — Ob
Psychologie, Medizin, Biologie & Chemie gemeinsam das Rätsel der Alzheimer
Demenz lösen können. (UniKon)
3. Schaldecker, C., & Kühn, N. (2009). Wo ist Oma? — Der Verfall der Persönlich-
keit bei Alzheimer-Demenz. (Focus Online)
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften