318 I FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES
Kaiserstatuen im Dialog zwischen Kaiser und Volk, und Marta Garcia y Morcillo
(Alte Geschichte, Dresden) eröffnete mit ihren Überlegungen zur Vermarktung grie-
chischer Kunstgegenstände Perspektiven auf das Aufkommen eines römischen Ding-
Fetischismus.
In der Abschlusssektion „Das Ding in der Rede“ zuletzt ging es um antike
Strategien der ,Appräsentation’ oder ‘ enargeia von Dingen durch Rhetorik und
Dichtung. Barbara Borg (Klassische Archäologie, Exeter) erläuterte in „...als wären
sie lebendig...“ ihre herausfordernde These, Lebensechtheit und Mimesis seien nie
Ziel antiken Kunstschaffens gewesen. Luca Giuliani (Wissenschaftskolleg, Berlin) dis-
kutierte die Grenzen literarischer Vergegenwärtigung anhand des Hyakinthos-Bildes
der Eikones des Philostrat (I, 24): „Wie die Beschreibung eine Statue zum Leben
erweckt - oder auch nicht“. Mit ihrem Vortrag „Zur Erkenntnisleistung der phan-
tasia“ führte Antje Wessels (Klassische Philologie, Berlin) ein in die Interpretations-
probleme von phantasia als eines poetologischen und künstlerischen Vorstellungsver-
mögens. Nadia Koch (Klassische Archäologie, Salzburg) stellte abschließend ihre
Neuinterpretation des Vergegenwärtigungsgedankens in „Peri Hypsous“ vor: „Die
totale Präsenz des Dinges: zum Konzept des Erhabenen“.
Der Tagungsband wird voraussichtlich Ende 2009 im Universitätsverlag Winter
erscheinen.
STAATLICHKEIT UND STAATSWERDUNG IN SPÄTANTIKE UND
FRÜHER NEUZEIT
3. bis 5. April 2008
Veranstalter:
Peter Eich (Potsdam), Sebastian Schmidt-Hofner (Heidelberg), Christian Wieland
(Freiburg i. Brsg.)
Der Staat scheint eine Renaissance zu erleben und erfreut sich, nicht zuletzt in der
Debatte um die Globalisierung, neuer Popularität. Die Entstehung von Staatlichkeit
in einem ungewöhnlichen Vergleich zwischen Spätantike und Früher Neuzeit zu
untersuchen, machte sich daher die Nachwuchstagung der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften zur Aufgabe, die unter dem Titel „Staatlichkeit und Staatswer-
dung in Spätantike und Früher Neuzeit“ vom 3. bis 5. April in Heidelberg unter
außergewöhnlich reger Publikumsteilnahme statt fand. Die Tagung setzte sich zum
Ziel, durch den Vergleich zweier historisch unabhängiger Epochen herkömmliche
Teleologien zu vermeiden und ein innovatives Vergleichsinstrumentarium zu ent-
wickeln. Vier zentrale Aspekte für die Entwicklung der Staatlichkeit wurden dabei
exemplarisch herausgegriffen.
Der institutionellen Entwicklung der Staaten widmete sich der Konferenzauf-
takt. Peter Eich (Alte Geschichte, Potsdam) beleuchtete die verstärkte Ausformung
Kaiserstatuen im Dialog zwischen Kaiser und Volk, und Marta Garcia y Morcillo
(Alte Geschichte, Dresden) eröffnete mit ihren Überlegungen zur Vermarktung grie-
chischer Kunstgegenstände Perspektiven auf das Aufkommen eines römischen Ding-
Fetischismus.
In der Abschlusssektion „Das Ding in der Rede“ zuletzt ging es um antike
Strategien der ,Appräsentation’ oder ‘ enargeia von Dingen durch Rhetorik und
Dichtung. Barbara Borg (Klassische Archäologie, Exeter) erläuterte in „...als wären
sie lebendig...“ ihre herausfordernde These, Lebensechtheit und Mimesis seien nie
Ziel antiken Kunstschaffens gewesen. Luca Giuliani (Wissenschaftskolleg, Berlin) dis-
kutierte die Grenzen literarischer Vergegenwärtigung anhand des Hyakinthos-Bildes
der Eikones des Philostrat (I, 24): „Wie die Beschreibung eine Statue zum Leben
erweckt - oder auch nicht“. Mit ihrem Vortrag „Zur Erkenntnisleistung der phan-
tasia“ führte Antje Wessels (Klassische Philologie, Berlin) ein in die Interpretations-
probleme von phantasia als eines poetologischen und künstlerischen Vorstellungsver-
mögens. Nadia Koch (Klassische Archäologie, Salzburg) stellte abschließend ihre
Neuinterpretation des Vergegenwärtigungsgedankens in „Peri Hypsous“ vor: „Die
totale Präsenz des Dinges: zum Konzept des Erhabenen“.
Der Tagungsband wird voraussichtlich Ende 2009 im Universitätsverlag Winter
erscheinen.
STAATLICHKEIT UND STAATSWERDUNG IN SPÄTANTIKE UND
FRÜHER NEUZEIT
3. bis 5. April 2008
Veranstalter:
Peter Eich (Potsdam), Sebastian Schmidt-Hofner (Heidelberg), Christian Wieland
(Freiburg i. Brsg.)
Der Staat scheint eine Renaissance zu erleben und erfreut sich, nicht zuletzt in der
Debatte um die Globalisierung, neuer Popularität. Die Entstehung von Staatlichkeit
in einem ungewöhnlichen Vergleich zwischen Spätantike und Früher Neuzeit zu
untersuchen, machte sich daher die Nachwuchstagung der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften zur Aufgabe, die unter dem Titel „Staatlichkeit und Staatswer-
dung in Spätantike und Früher Neuzeit“ vom 3. bis 5. April in Heidelberg unter
außergewöhnlich reger Publikumsteilnahme statt fand. Die Tagung setzte sich zum
Ziel, durch den Vergleich zweier historisch unabhängiger Epochen herkömmliche
Teleologien zu vermeiden und ein innovatives Vergleichsinstrumentarium zu ent-
wickeln. Vier zentrale Aspekte für die Entwicklung der Staatlichkeit wurden dabei
exemplarisch herausgegriffen.
Der institutionellen Entwicklung der Staaten widmete sich der Konferenzauf-
takt. Peter Eich (Alte Geschichte, Potsdam) beleuchtete die verstärkte Ausformung