Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
211.
Mitglieder der Kommission:
Die ordentlichen Mitglieder der Akademie Egon Althaus (Vorsitzender), Harald
Hauptmann, Achim Richter; Prof. Dr. Andre Berger (Louvain-la Neuve); Prof. Dr.
Jean-Claude Duplessy (Gif-sur-Yvette); Prof. Dr. Peter Schlosser (Palisades, New
York); Prof. Dr. Jörn Thiede (Kiel); Prof. Dr. Hans-Peter Uerpmann (Tübingen).
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Augusto Mangini.
Mitarbeiter:
Rene Eichstädter, Claudia Fensterer, Dr. Jens Fohlmeister, Dr. Dr. hc.Bernd Kromer,
Susanne Lindauer, Dr. Jörg Lippold, Dr. C. Mühlinghaus, Dr. Daniela Polag, Sabine
Remmele, Mario Rückeishausen, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, SahraTalamo, Karo-
line Thomas, Nicole Vollweiler, Anne Wackerbarth, Sebastian Welk.
Radiokohlenstofflabor
Ausbau von Baumringchronologien und 14C Zeitskala im Spätglazial
14C Kalibration im 1. und 2. Jahrtausend v. Chr.
Im Anschluss der Baumringchronologien des Spätglazials, die wir in den vergange-
nen Jahren in Kollaboration mit anderen Dendrochronologen erarbeitet haben, zur
absolut datierten mitteleuropäischen Jahrringchronologie ist zunächst ein Stillstand
aufgetreten. Das junge Ende der Spätglazialchronologie fällt zwar nach 14C Altern
mit dem absoluten Teil zusammen, aber die Belegung mit Bäumen für eine sichere
Verbindung über die Jahrringmuster ist nicht ausreichend.
Im Berichtsjahr hat ein intensiver Austausch mit Kollegen in Australien dazu
geführt, dass wir die Spätglazialchronologie in einem engen Fenster mit einer Unsi-
cherheit von nur noch zwei Dekaden festlegen konnten. Diese Festlegung erfolgte
über die starken Anomalien im Verlauf der 14C Alter im Vergleich zur Jahrringskala,
die in den ersten drei Jahrhunderten der Jüngeren Dryas aufgetreten sind. Diese
Anomalien sind aufgrund der schnellen Mischung der Atmosphäre global synchron,
so dass auch Bäume der Südhemisphäre die gleichen charakteristischen Variationen
wie die der Nordhemisphäre zeigen. Es ist lediglich die nahezu konstante und gut
bekannte Abweichung in der 14C-Aktivität, äquivalent einer Altersdifferenz von ca.
40 Jahren, zwischen den beiden Hemisphären zu berücksichtigen. Mit dieser Kor-
rektur ließen sich eine (schwimmende) tasmanische Huon-Pine-Chronologie von
617 Ringen mit dem Verlauf der 14C Alter im absoluten Teil der europäischen Kie-
fernchronologie und dem jungen Ende der Spätglazialchronologie synchronisieren
(‘wiggle-matching’). Das lange gemeinsame Intervall ergab eine hohe Sicherheit in
der Anpassung.
Das Ergebnis haben wir gemeinsam publiziert (Hua, Barbetti et al. 2009). Die
Daten belegen, wie schon vorher erkannt (Muscheier, Kromer et al. 2008), dass der
tropische Atlantik im Übergang von Allerod und Jüngere Dryas anders zirkuliert
haben muss und eine stärkere Entkopplung zwischen Tiefenwasser und Ozeandeck-
schicht aufwies.
211.
Mitglieder der Kommission:
Die ordentlichen Mitglieder der Akademie Egon Althaus (Vorsitzender), Harald
Hauptmann, Achim Richter; Prof. Dr. Andre Berger (Louvain-la Neuve); Prof. Dr.
Jean-Claude Duplessy (Gif-sur-Yvette); Prof. Dr. Peter Schlosser (Palisades, New
York); Prof. Dr. Jörn Thiede (Kiel); Prof. Dr. Hans-Peter Uerpmann (Tübingen).
Leiter der Forschungsstelle: Prof. Dr. Augusto Mangini.
Mitarbeiter:
Rene Eichstädter, Claudia Fensterer, Dr. Jens Fohlmeister, Dr. Dr. hc.Bernd Kromer,
Susanne Lindauer, Dr. Jörg Lippold, Dr. C. Mühlinghaus, Dr. Daniela Polag, Sabine
Remmele, Mario Rückeishausen, Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, SahraTalamo, Karo-
line Thomas, Nicole Vollweiler, Anne Wackerbarth, Sebastian Welk.
Radiokohlenstofflabor
Ausbau von Baumringchronologien und 14C Zeitskala im Spätglazial
14C Kalibration im 1. und 2. Jahrtausend v. Chr.
Im Anschluss der Baumringchronologien des Spätglazials, die wir in den vergange-
nen Jahren in Kollaboration mit anderen Dendrochronologen erarbeitet haben, zur
absolut datierten mitteleuropäischen Jahrringchronologie ist zunächst ein Stillstand
aufgetreten. Das junge Ende der Spätglazialchronologie fällt zwar nach 14C Altern
mit dem absoluten Teil zusammen, aber die Belegung mit Bäumen für eine sichere
Verbindung über die Jahrringmuster ist nicht ausreichend.
Im Berichtsjahr hat ein intensiver Austausch mit Kollegen in Australien dazu
geführt, dass wir die Spätglazialchronologie in einem engen Fenster mit einer Unsi-
cherheit von nur noch zwei Dekaden festlegen konnten. Diese Festlegung erfolgte
über die starken Anomalien im Verlauf der 14C Alter im Vergleich zur Jahrringskala,
die in den ersten drei Jahrhunderten der Jüngeren Dryas aufgetreten sind. Diese
Anomalien sind aufgrund der schnellen Mischung der Atmosphäre global synchron,
so dass auch Bäume der Südhemisphäre die gleichen charakteristischen Variationen
wie die der Nordhemisphäre zeigen. Es ist lediglich die nahezu konstante und gut
bekannte Abweichung in der 14C-Aktivität, äquivalent einer Altersdifferenz von ca.
40 Jahren, zwischen den beiden Hemisphären zu berücksichtigen. Mit dieser Kor-
rektur ließen sich eine (schwimmende) tasmanische Huon-Pine-Chronologie von
617 Ringen mit dem Verlauf der 14C Alter im absoluten Teil der europäischen Kie-
fernchronologie und dem jungen Ende der Spätglazialchronologie synchronisieren
(‘wiggle-matching’). Das lange gemeinsame Intervall ergab eine hohe Sicherheit in
der Anpassung.
Das Ergebnis haben wir gemeinsam publiziert (Hua, Barbetti et al. 2009). Die
Daten belegen, wie schon vorher erkannt (Muscheier, Kromer et al. 2008), dass der
tropische Atlantik im Übergang von Allerod und Jüngere Dryas anders zirkuliert
haben muss und eine stärkere Entkopplung zwischen Tiefenwasser und Ozeandeck-
schicht aufwies.