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Sellner, Harald [VerfasserIn]; Eberhard Karls Universität Tübingen [Grad-verleihende Institution] [Hrsg.]
Klöster zwischen Krise und correctio: monastische "Reformen" im Hochmittelalterlichen Flandern — Klöster als Innovationslabore, Band 3: Tübingen, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.48960#0099
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1. Die Abtei von Saint-Bertin/Sithiu von den Anfängen bis 1100 95

zur Verfügung gestanden haben - ein Zustand, der sicherlich auch beträchtliche
Auswirkungen auf ihr spirituelles Leben hatte.398
Mit Abt Heribert und seinen Nachfolgern verbesserte sich das Verhältnis der
Abtei zum Grafenhaus sichtlich:399 In der Adventszeit des Jahres 1092 hielt sich
Graf Robert I. in Saint-Bertin auf, um sich dem Gebet und dem Fasten zu wid-
men.400 Aber auch eine im Oktober 1093, kurz vor seinem Tod ausgestellte Bestäti-
gungsurkunde des Besitzes von Arques zeugt von seinem gestiegenen Interesse für
dieses Kloster.401
Ende des 11. Jahrhunderts sollte die Abtei unter Abt Lambert (1095-1125) er-
neut eine correctio erfahren. Dieses Mal wandten sich Abt und Grafenhaus an die
weithin bekannte Abtei von Cluny.

398 Unter Abt Johannes I. seien nach Simon, Gesta, I, c. 33-36, S. 642 die Gebäude des Klosters nicht nur
wiederhergestellt, sondern auch prächtig ausgestattet worden. Zudem habe Johannes zahlreiche Bücher
anfertigen lassen, darunter eine Passionale »immensi ponderis« (ebd., c. 36, S. 642). Teile dieser Hand-
schrift sind noch erhalten; vgl. dazu S. Staats, A Partial Reconstruction.
399 Vgl. dazu S. Vanderputten, Crisis of Cenobitism, S. 277-279; ebd., S. 279 sieht Parallelen zwischen der
Gründung der Abtei von Auchy-les-Moines und den politischen Interessen Roberts I. in Bezug auf die
Grafschaft von Hesdin.
400 Ch. Verlinden, Robert Ier, S. 125-127.
401 B. Guerard, Cartulaire, S. 203-204.
 
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