Metadaten

Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0034
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog: Nr. 21-33

21

der Duktus der Tafel ähnelt sehr stark VAT 11001 (Nr. 35).

Die Omina beziehen sich auf sulmu, das „Wohlbefinden“, und
vergleichen das Aussehen dieses Teils der Leber mit Keilschrift-
zeichen und Gegenständen. Obwohl entsprechende Vergleiche
häufig auch in der sechsten Tafel des Kapitels summa pän täkalti
der bärütu-Serie, die das „Wohlbefinden“ behandelt, erschei-
nen, läßt sich nur eine einzige Parallelstelle aufzeigen.

Omina anhand der Gallenblase (martu)

Grabungsphoto zeigt. Zum Fundzusammenhang der Tafel siehe
E. Weidner, AfO 12 (1937-39) 147.

Laut Kolophon stellt der Text eine neuassyrische Abschrift einer
Vorlage aus Babylon dar. Da zwar die Schrift für die neuassyri-
sche Epoche typisch ist, Form, Grammatik und Syllabar aber
weitaus älteren Gepflogenheiten entsprechen, dürfte das hier
kopierte Original aus der altbabylonischen Zeit stammen.

E. Ebeling hat die Tafel bereits als KAR 150 publiziert. Den
Kolophon Rs. 16-18 hat H. Hunger, BAK Nr. 232 bearbeitet.

28 Omina anhand der Gallenblase

VAT 9570 Ass 19123

72,5 x 31 x 12 mm Stadtgebiet

ALA M 2: 50
Kopie: KAR 450

Fragment von der linken Seite einer mittelbabylonischen Tafel.
Der linke Rand ist jedoch nirgends erhalten. Nur eine Seite ist
erhalten, und es läßt sich nicht mehr feststellen, ob es sich um
die Vorder- oder die Rückseite der Tafel handelt.

Der Text bietet Omina von der mehrfach vorhandenen Gallen-
blase, wie sie ähnlich auch in der leider nur sehr fragmentarisch
erhaltenen dritten Tafel des Kapitels summa martu der bärütu-
Serie erscheinen. Ähnliche Beobachtungen erscheinen auch in
VAT 9577 (KAR 449, Nr. 32) und Ass. 200l.D-1823 (Nr. 33).

31 „Vorläufer“ zu summa martu 2. Tafel

AO 7264 Fundnummer: -

95 x 94 x m28,5 mm Fundort: -

Kopie: J. Nougayrol, RA 73 (1979) 66-67

Großer Teil einer recht gut erhaltenen, mittelassyrischen Tafel,
deren Ränder oben und links erhalten, rechts und unten jedoch
abgebrochen sind. Obwohl sich die im Kolophon genannten
Schreiber sonst nicht belegen lassen, dürfte diese sicher aus der
mittelassyrischen Zeit stammende Tafel mit hoher Wahr-
scheinlichkeit aus Assur kommen. Hierfür spricht nicht nur die
Datierung, sondern auch die Form des Kolophons und eine auf-
fällige Graphie (siehe zu Rs. 12'). Zahlreiche einfache
Kopierfehler auf der Tafel (Vs. 24, Rs. 5’, 13’, 20’, 21’) zeigen
an, daß der Schreiber noch nicht sehr erfahren gewesen sein
dürfte.

E. Weidner, AfO 16 (1952-53) 200 gibt an, die Tafel sei
„Gefunden im Bereich des Alten Palastes (gB5II)“, doch wider-
spricht dies dem Fundverzeichnis, das für diese Tafel den
Eintrag „Stadtgebiet“ aufweist. Da jedoch die vorhergehenden
und nachfolgenden Fundnummern tatsächlich in dem von
Weidner genannten Bereich aufgefunden wurden, dürfte dieses
Versehen auf eine Lesefehler zurückgehen.

29 „Vorläufer“ zu summa martu 9. Tafel

VAT 10914 Fundnummer: -

42 x 29 x 12 mm Fundort: -

Bruchstück vom rechten Rand einer mittelbabylonischen Tafel.
Nur die Vorderseite der Tafel ist erhalten.

Zwar sind nur die Apodosen erhalten, doch weisen sie so große
Ähnlichkeiten zur neunten Tafel des Kapitels summa martu der
bärütu-Serie auf, daß dieser Text hier den Gallenblasen-Omina
zugeordnet wurde.

Der Text weist Parallelen zur zweiten Tafel des Kapitels summa
martu der bärütu-Serie auf, die teilweise in Sm 986 + Sm 1050
(CT 30/49) und K 11422 (CT 30/3) erhalten ist.

Auf der Kopie sind die zahlreichen Brennlöcher, die auf der
Tafel erscheinen, nicht vermerkt.

32 Omina anhand der Gallenblase

VAT9577 Ass 11523 b

36 x 35 x 19 mm Stadtgebiet

Kopie: KAR 449

Fragment vom unteren Rand einer mittelassyrischen Tafel nahe
des linken Randes, der aber an keiner Stelle erhalten ist.

Omina anhand mehrfach vorhandener Gallenblasen. Zu keinem
der Omina, von denen nur die Protasenanfänge erhalten sind,
läßt sich eine Parallele aufzeigen.

33 Omina anhand der Gallenblase

30 Omina anhand der Gallenblase

VAT8611 Ass 17681 h

m51 x m90,5 x m28 mm hD8I, Suchgraben, Haus

Ältere Kopie: KAR 150 des Beschwörungspriesters

ALA N 4: 479

Ganz erhaltene neuassyrische Tafel im Breitformat mit nur
wenigen Beschädigungen. Das Grabungsphoto zeigt, daß die
Tafel seit der Ausgrabung gelitten hat; insbesondere eine
Beschädigung im oberen Bereich der Vorderseite und dem rech-
ten Rand der Rückseite ist auf dem Grabungsphoto nicht zu
sehen. Die Neukopie gibt den Zustand wieder, der sich auf dem

? (Registrierungsnummer 374 im Ass. 2001 .D-1823

Iraq Museum, Baghdad, bis 2002 J - 391,28-E, 813,53 N
wurde keine Museumsnummer vergeben) (Fundstelle 2-85)
93 x 79 x m31 mm

Kopie: E. Frahm, MDOG 134 (2002) 54

Großes Bruchstück vom linken Rand einer mittelassyrischen
Tafel mit Brennlöchern auf der Tafeloberfläche; die einzelnen
Omina sind auf der Tafel mit Strichen voneinander abgetrennt.

Beobachtungen von mehreren Gallenblasen auf der Leber.

Die Tafel wurde bereits von E. Frahm, MDOG 134 (2002) 53-
59 bearbeitet.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften