Metadaten

Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0041
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
28

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

Graphische Darstellung von Leberbefunden auf der Vorderseite
und von Lungenbefunden auf der Rückseite. Im Gegensatz zu
den Leber- und Lungenmodellen ist VAT 9580 jedoch flach und
zeichnet die Befunde wie auf einer Landkarte schematisch ein.
Der Text zitiert zahlreiche Einträge der von J. Nougayrol, RA 62
(1968) 34 als „Gruppe 1 und 2“ bezeichneten Texte, die die
Wertung von Leber- und Lungenbereichen angeben.

Die Tafel wurde bereits von E. Ebeling als KAR 444 in
Keilschriftautographie vorgelegt und von U. S. Koch, Secrets,
518-521 unter Nr. 108 bearbeitet. J.-W. Meyer, RIA 6, 523
datiert die Tafel auf „ca. 8. Jh.“ v. Chr., doch zeigt die
Paläographie (Zeichen „ba“ auf der Vorder-, „ANSE“ auf der
Rückseite), daß die Tafel eindeutig der mittelassyrischen
Epoche zuzuordnen ist.

79

Graphische Darstellung von Leberbefunden

VAT 12953
35 x 22 x 15 mm

Ass 14099
Stadtgebiet

Fragment aus der Mitte einer mit Brennlöchern versehenen
mittelassyrischen Tafel; nur eine Seite ist erhalten.

Graphische Darstellung von Leberbefunden. Der Text hat
Parallelen in den von J. Nougayrol, RA 62 (1968) 34 „Gruppe
2“ genannten nisirti bärüti-Texten.

Nach der Tonqualität, der Größe der Schrift und dem Duktus
könnte es sich um einen Teil der Tafel handeln, deren größerer
Teil VAT 9580 (Nr. 78) ist. Ein direkter Textzusammenschluß
ist leider nicht möglich.

80

VAT 10168
131 x 98 x 23 mm
ALAN 1: 74
Kopie: KAR 152

Nieren-Omina

Ass 4531

hD3V; Nordwestfassade des Hofes

Ganz erhaltene mittelassyrische Tafel, nur die Ecken sind etwas
beschädigt. Kleine Brennlöcher finden sich auf der
Tafeloberfläche und auch auf dem Rand. Die Zeilenzählung ver-
schiebt sich gegenüber der Kopie E. Ebelings um eine Zeile,
siehe dazu die Bemerkung zu Z. 1. Die Tafel ist liniert, dies wird
in der Transliteration nicht deutlich gemacht. In der Kopie
Ebelings wird die auffällige Tafeleinteilung nicht wiedergege-
ben; denn der für assyrische Tafeln obligatorische Rand-
ausgleich wird hier nicht nur am Ende der Zeile bei der Apodose
durchgeführt, sondern auch bei der Protase, so daß die letzten
Zeichen der Protasen jeweils untereinander stehen.

Der Text behandelt krankhafte Veränderungen der Nieren des
Opferschafes. Der Text wird von VAT 11110 + VAT 21139 (Nr.
81) und VAT 10732 (KAR 445) + VAT 10931 (Nr. 82) dupliziert.

Den Kolophon hat H. Hunger, BAK unter Nr. 46 bearbeitet.

81

VAT 11110 +VAT 21139
113 x 86 x 21 mm

Duplikat zu Nr. 80

Fundnummer: -
Fundort: -

Großes Fragment aus der Mitte einer mittelassyrischen Tafel,
der linke Rand ist teilweise erhalten. Die Oberfläche der Tafel

ist sehr abgerieben, doch läßt sich der Text mithilfe der
Duplikate leicht rekonstruieren. Dieser Textvertreter gliedert die
Omina thematisch durch horizontale Striche, die in der
Transliteration angegeben werden.

Duplikat zu VAT 10168 (Nr. 80) und VAT 10732 (KAR 445) +
VAT 10931 (Nr. 82).

82

Duplikat zu Nr. 80

VAT 10732 + VAT 10931 VAT 10732: Ass 4785

75 x 97 x 25,5 mm iB4IV; Nordseite des Raums

ALA N 1: 116 (VAT 10732) mit Nische

Ältere Kopie: KAR 445 (nur VAT 10732) VAT 10931: -

Unterer, stellenweise sehr abgeriebener Teil einer mittel-
assyrischen Tafel mit regelmäßig gesetzten Brennlöchern. Die
Tafel ist durchgehend liniert; dies wird in der Transliteration
nicht eigens angegeben.

Duplikat zu VAT 10168 (Nr. 80) und VAT 11110 + VAT 21139
(Nr. 81).

Eine Keilschriftautographie von VAT 10732 hat bereits
E. Ebeling als KAR 445 publiziert.

83

Omina anhand des Verhaltens des Opferschafes

VAT 9518 (+) A468
53 x 90 x 27,5 mm (VAT 9518)
72 x 60 mm (A 468, nach Photo)
ALA M 2: 28 (A 468)

VAT 9518: Ass 11919
Stadtmauer in eBlOIII
A 468: Ass 6733
eA5V, neben der südlichen
Ecke der Ziqqurrat

VAT 9518 ist der fast vollständige obere Teil einer frühmittel-
babylonischen Tafel, nur der linke Rand ist weggebrochen.
A 468 ist die untere linke Ecke der gleichen Tafel. Das
Grabungsphoto von A 468 zeigt die Tafel in un- oder nur wenig
gesäubertem Zustand; viele Lesungen sind deshalb unsicher.
Die Lücke zwischen den beiden Fragmenten ist sehr klein. Es
kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Tafelbruchstücke
direkt zusammenzuschließen sind.

Omina anhand von Beobachtungen des Verhaltens des
Opferschafes.

Der Text wurde bereits von E. Ebeling, Tod und Leben, Nr. 9
mit Korrekturen in AfO 9 (1933-34) 326 Anm. 1 bearbeitet;
siehe dazu W. von Soden, ZA 43 (1936) 253f. Zu hethitischen
Parallelen siehe H. A. Hoffner, in: M. E. Cohen et al. (Hrsg.),
Fs. W. W. Hallo, 116-119.

Verschiedene Opferschau-Omina
mit „historischen“ Apodosen

Ass 18472
iB4I

84

VAT 9488
83 x 86 x m33 mm
ALAN 1: 145
Kopie: KAR 434

Fragment von der linken Seite einer mit Brennlöchem versehe-
nen mittelassyrischen Tafel; der linke Rand ist auf auf einem
Stück von ca. 15 mm erhalten. Wie schon E. Weidner, MAOG
4, 227 erkannt hat, sind die Vorder- und Rückseite gegenüber
der Kopie zu vertauschen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften