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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0071
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58

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

I 65-66

I 67-68

I 69-70

171
I 72-73

I 74-75

176

177

II 3-4
II 5

II 6

II 7
II 8

II 10-12

II 14

// VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 2 sowie die von U. Koch-Westenholz, BLO S. 441, Anm. 1027 verzeichneten
Parallelen.

// BLO 42/63-64. Ähnlich ist auch VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Rs. 23 doch liegt hier kein Plural (DINGIR.MES
DU.MES) vor.

// BLO 97 r4’ mit Anm. 1078 und VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 3. Das ZeichenSUB in Z. 70, das in den Parallelen
nicht erscheint, darf vielleicht als Fehler emendiert werden.

// STT 308+ i 9, VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 4 und wahrscheinlich auch BLO 96/9’ und 97r6’.

// BLO 26/25 und die dort genannten Parallelen, zu denen noch K 1454 (CT 30/30) Vs. 2 hinzugefügt werden kann.

// VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Rs. 34 und 45, VAT 10788 (Nr. 18, KAR 451) Rs. 7’ und BLO 26/1.

// BLO 27/9, 29, Vs. 20’, VAT 10788 (Nr. 18, KAR 451) Vs. 12’, STT 308 i 27 und STT 309/27. Vgl. auch VAT 14363
(Nr. 92) Rs. 6’. Gegen die Kopie E. Ebelings sind die Zeichen qu-bur eindeutig auf der Tafel zu sehen.

Vgl. die Apodose von BLO 31/17, die Protase ist dort leider vollständig weggebrochen. Der Hinweis in BLO S. 158
Anm. 448 auf diese Zeile bezieht sich auf die identische Apodose.

// CT 20/30 ii 20 (= BLO 103 iii 20’f.), STT 308 i 25-26 und ähnlich auch STT 309/25-26. Der Winkelhaken vor der Zahl
150 auf der Tafel ist eindeutig ein Fehler.

Die gleiche Protase erscheint mit einer anderen Apodose in ii 11; auch in ii 8-9 wird zweimal die gleiche Protase mit unter-
schiedlichen Apodosen aufgelistet. Dieses Phänomen tritt wiederholt bei dem Verb kabäsu auf, und man darf annehmen,
daß neben den „regulären“ Apodosen auch sekundär solche, die die „Hand“ einer Gottheit nennen, hinzugefügt wurden,
siehe dazu auch oben zu i 55-58.

Zum ersten Teil der Apodose vgl. BLO 30/17, 34/9 und 42/59. Aufgrund des Platzmangels in der sehr eng beschriebenen
Zeile sind die Zeichen IGI und KAL wie bei einer Ligatur ineinander geschrieben. Die nicht geläufige Wendung äsib libbisu
ikassad, wörtlich „das, was in seinem Herzen wohnt, wird er erreichen“, wird hier als „Herzenswunsch“ interpretiert.

// STT 308 I 21, STT 309 Vs. 21 und BLO 42 E i 5’.

// BLO 42 E i 3’-4’. In VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 23-24 wird dieses Omen in zwei Omina aufgespalten. Die
Lesungen von U. Koch-Westenholz, BLO S. 441, Anm. 1028 und S. 222, Anm. 590 erfolgten nach der fehlerhaften Kopie
Ebelings. Die korrekte Lesung ergibt sich aus der Parallele, im vorliegenden Text sind die Zeichen sehr eng und wenig ein-
deutig geschrieben, insbesondere das Zeichen KASKAL ähnelt sehr stark dem Zeichen NI. Das am Ende erscheinende
Zeichen IGI, das auch in der Parallele VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Vs. 23 auftritt und sich nicht als phonetisches
Komplement mit dem vorhergehenden SUB verbinden läßt, wird hier vorläufig vonamäru “sehen, erfahren” abgeleitet und
entsprechend übersetzt.

// U. S. Koch, Secrets 58/67-69, VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Rs. 32-33, BLO 97 rl5’-17’ (die Namen der Gottheiten
sind abgebrochen) sowie STT 308 i 22-24 und STT 309 Vs. 22-24. Die verschiedenen Texte variieren die Namen der
Gottheiten folgendermaßen:


VAT 9934

Koch, Secrets

Nr. 58/67-69

VAT 13803+

Rs. 32-33

STT 308

i 22-24

STT 309

Vs. 22-24

padänu kabis

Samas

-

-

-

-

res padäni kabis

Kanisurra

Kanisurra

Kanisurra

abgebrochen

Nabü

qabal padäni kabis

Iqbi-damiq

Qibi-dumql

dDUG4.GA-SIG5

Samas

Samas

isid padäni kabis

Nabü

Nabü

Nergal

Kanisurra

Kanisurra

Es fällt auf, daß die hier genannten Gottheiten aus zwei Götterkreisen stammen, dem des Samas und dem des Nabü. Iqbi-
damiq ist der Wesir der Niggina, der Tochter des Samas (R. Litke, An-Anum III 148). Qibi-dumql ist eine wohl weibliche
Variante hierzu, und die Schreibung dDUG4.GA-SIG5 läßt sich sowohl als Iqbi-damiq, als auch als Qibi-dumql auflösen. Die
Göttin Kanisurra wird als „Tochter des Ezida“, des Tempels des Nabü in Borsippa, bezeichnet, siehe A. R. George, in:
A. R. George und I. L. Finkel (Hrsg.), Fs. W. G. Lambert, 295. Vor diesem Hintergrund werden auch die Abweichungen
in den beiden Texten aus Sultantepe (STT 308 und 309) verständlich, da hier Kanisurra und Nabü ausgetauscht werden und
der wichtige Hauptgott Samas den untergeordneten Gott Iqbi-damiq (bzw. die Göttin Qibi-dumql) ersetzt. Interessant ist
die Erwähnung des Gottes Nergal in VAT 13803 + VAT 13810 (Nr. 19) Rs. 33, der statt Nabü erscheint.

// BLO 96/23’, 98/4 und 101/17, siehe dazu bereits J. Nougayrol, RA 44 (1950) 39 Anm. 3.

Es hat sich bislang in der einschlägigen Literatur keine Übereinkunft darüber abgezeichnet, wie ruqqi(SAL.LA) pitir(DUQ
Mn'(IM) „die dünne Stelle der Windkerbe“ zu deuten und wo sie auf der Leber zu lokalisieren ist. U. Jeyes, OBE 58f. hat
angenommen, daß ruqqi pitir säri das altbabylonische Synonym zu dem erst seit kassitischer Zeit erscheinenden pü täbu
sei, was sowohl I. Starr, BiOr 48 (1991) 176 als auch Ulla Koch-Westenholz, BLO 64 mit dem Hinweis ablehnen, daß beide
Leberteile im vorliegenden Text und in weiteren Exzerpttexten nebeneinander erscheinen (siehe dazu auch die Diskussion
zu VAT 9993 [Nr. 24] Vs. 4’). Während R. Leiderer, Anatomie 48 ruqqu(SAL.LA) und ruqqi nasrapti (SAL.LA NIG.TAB)
als „dünnen, scharfen ventralen Leberrand“ deutet, möchte U. Koch-Westenholz, BLO 64 alle mit ruqqu gebildeten
 
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