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Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina
4’ [BE NA] SAG.US GAR-m« M[AN-w ina 150 SUB-di ]
5’ [BE NA] SAG.US GAR-m« MAN- rw n [ina SAL.LA BÄ 15 ]
6’ [BE NA] SAG.US GAR-m« MAN-w ina sip-p[f 150 ]
7’ [BE MAS.GÄ]N NA GIM E [ ]
8’ [BE MAS ,GÄ]N NA GIM E-m« ina UGU-M NA [ ]
9’ [BE ina sip-pi\ rNA UGU n-/w/ NA NA MAN-ma GAR- rm« n [ ]
10’ [ ] (leer) [ ]
11’ [BE NA SAG.US G]AR-rn« MAN-ü ina SAG N[A ]
12’ [BE NA SAG.US GAR-m]ö [M]AN-w ina MURUB4 N[A ]
13’ [BE NA SAG.US GAR-m« MAN]- rw ina SUHUS 1 [NA ]
(Fortsetzung abgebrochen)
10’ Zur Lesung ittatlü und Übersetzung “to face each other” von IGI.IGI-/m4 siehe zuletzt I. Starr, JNES 42 (1983) 116.
13’-14’ Die mittelassyrischen Texte verwenden durchgängig das Logogramm ME.NI für den Leberteil bäb ekalli „Palasttor“. Die
mittelbabylonischen Texte gebrauchen hingegen neben ME.NI auch noch das ältere Logogramm KÄ E.GAL wie VAT 10765
(Nr. 22, KAR 460) Vs. 4’ belegt; siehe dazu auch U. Jeyes, JCS 30 (1978) 211.
17’ Zur Lesung [KI DINGI]R ana GAZ siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.
Die vorliegende Stelle ist ein sicherer Beleg dafür, daß das Logogramm KAM auch außerhalb von Personennamen für eresii
„verlangen“ stehen kann. Dies wird durch die parallele Apodose in A 73 (Nr. 23) Vs. 14’-15’, die statt KAM-cf die sylla-
bische Schreibung er-set bietet, eindeutig bewiesen.
Rs. 1-2 Zu dem seltenen Logogramm A.RÄ für sedu „Schutzgott“ siehe bereits CAD S/II 256b.
8 Gegen die Kopie E. Ebelings in KAR 417 ist auf der Rückseite von Textvertreter C (VAT 11552, Nr. 15) noch eine weite-
re, vollständig weggebrochene Zeile anzunehmen.
9 Das Verbum samätu wird als Beschreibung von Leber- und Lungenbefunden höchst unterschiedlich übersetzt. Während
I. Starr, Rituals (1983) 89: „to be tom out“ übersetzte, wurde in CAD S/I (1989) 309b die Übersetzung „(in the stative) to
be sunken (?), flattened (?)“ vorgeschlagen. U. S. Koch, Secrets 1/4 übersetzt „to be wobbly“ und dem CAD folgend auf
S. 613 auch „to be sunken“. Dagegen erwog W. von Soden, AHw 1155b die Übersetzung „spitz herausragen“, und F. R.
Kraus, JCS 37 (1985) 176 (et passim) übersetzte „spitz zulaufen“, dem auch R. Leiderer, Anatomie 46 folgt. Die einzige
Diskussion des Verbums stammt von U. Jeyes, OBE 170: „I assume that an abnormal detachment rather than something
sticking up is likely to be associated with this unfavorable apodosis.“ Allerdings ist es methodisch fragwürdig, die
semantische Bedeutung von Verben, die Opferschau-Befunde beschreiben, allein von der Apodose abhängig zu machen.
Hier wird deshalb die konventionelle Übersetzung von Kraus verwendet.
10 Das dreifache Vorhandensein eines Leberteils wird oft als mp//w-Merkmal bezeichnet, siehe dazu U. Koch-Westenholz,
BLO 57. Weitere Beispiele hierfür sind VAT 8611 (Nr. 30) Vs. 17 (drei Einkerbungen), Ass. 2001.D-1823 (Nr. 33) Seite
a 5’ (Gallenblase).
24 CAD T 375b verzeichnet drei Belege, in denen das Zeichen SÜH statt des geläufigeren SÜH erscheint. Alle drei Stellen
(KAR 430:6 [siehe hierzu bereits R. Borger, ABZ Suppl. S. 430 zu n403], 446:9f. und 454:31 [hier liegt tatsächlich die
ältere babylonische Form von SÜH vor!]) stammen aus Opferschau-Kompendien aus Assur. Tatsächlich ist das Zeichen
SÜH jedoch noch häufiger in Assur belegt, vgl. neben dem vorliegenden Beleg auch noch VAT 10331 (Nr. 34, KAR 424)
Vs. 8’, VAT 9969 (Nr. 42, KAR 148) ii 1 und 28, VAT 10159 (Nr. 56, KAR 153) Rs. 5’-6’ und 14’, A 8 (Nr. 37), Rs. 5-
7, VAT 10513 (Nr. 38) Vs. 27f„ 31f„ Rs. 7f„ VAT 9603 (Nr. 96) Vs. 12’f. Alle diese Belege entstammen mittelassyrischen
Texten. Die mittelbabylonischen (A 73 [Nr. 23] Vs. 24’ und 26’ und VAT 10751 [Nr. 86, KAR 454, siehe oben] Vs. 31),
frühneuassyrischen (VAT 13803 + VAT 13810 [Nr. 19] Rs. 48 und 53, siehe auch N. P. Heeßel, KAL 1, Nr. 24, Z. 2’)
und neuassyrischen (VAT 9934 [Nr. 1] i 21 und iii 3) Tafeln verwenden hingegen das Zeichen SÜH. Auch in einigen mit-
telassyrischen Texten (VAT 11735 [Nr. 107, KAR 414] Vs. 8’, N. P. Heeßel, KAL 1, Nr. 16, Vs. 3’ und Rs.27’) wird SÜH
verwendet, was darauf hindeutet, daß bereits in mittelassyrischer Zeit das ausschließlich in Assur verwendete ZeichenSÜH
durch SÜH verdrängt wurde.
16) VAT 11331 + VAT 12262 (Kopie: S. 389) „Vorläufer“ zu summa manzazu 1. Tafel
Fundnummern: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Fragment vom linken oberen Teil einer Tafel, von der nur die Rückseite erhalten ist. Der Rand ist an keiner Stelle mehr vor-
handen; 27,5 x 44 x 7,5 mm.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie: KAR 457 (nur VAT 11331); ältere Bearbeitung: -
Duplikate und Parallelen: 2’-7’ // BM 51256 (BLO Nr. 1, Taf. I) Rs. 1 ’-6’
Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina
4’ [BE NA] SAG.US GAR-m« M[AN-w ina 150 SUB-di ]
5’ [BE NA] SAG.US GAR-m« MAN- rw n [ina SAL.LA BÄ 15 ]
6’ [BE NA] SAG.US GAR-m« MAN-w ina sip-p[f 150 ]
7’ [BE MAS.GÄ]N NA GIM E [ ]
8’ [BE MAS ,GÄ]N NA GIM E-m« ina UGU-M NA [ ]
9’ [BE ina sip-pi\ rNA UGU n-/w/ NA NA MAN-ma GAR- rm« n [ ]
10’ [ ] (leer) [ ]
11’ [BE NA SAG.US G]AR-rn« MAN-ü ina SAG N[A ]
12’ [BE NA SAG.US GAR-m]ö [M]AN-w ina MURUB4 N[A ]
13’ [BE NA SAG.US GAR-m« MAN]- rw ina SUHUS 1 [NA ]
(Fortsetzung abgebrochen)
10’ Zur Lesung ittatlü und Übersetzung “to face each other” von IGI.IGI-/m4 siehe zuletzt I. Starr, JNES 42 (1983) 116.
13’-14’ Die mittelassyrischen Texte verwenden durchgängig das Logogramm ME.NI für den Leberteil bäb ekalli „Palasttor“. Die
mittelbabylonischen Texte gebrauchen hingegen neben ME.NI auch noch das ältere Logogramm KÄ E.GAL wie VAT 10765
(Nr. 22, KAR 460) Vs. 4’ belegt; siehe dazu auch U. Jeyes, JCS 30 (1978) 211.
17’ Zur Lesung [KI DINGI]R ana GAZ siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.
Die vorliegende Stelle ist ein sicherer Beleg dafür, daß das Logogramm KAM auch außerhalb von Personennamen für eresii
„verlangen“ stehen kann. Dies wird durch die parallele Apodose in A 73 (Nr. 23) Vs. 14’-15’, die statt KAM-cf die sylla-
bische Schreibung er-set bietet, eindeutig bewiesen.
Rs. 1-2 Zu dem seltenen Logogramm A.RÄ für sedu „Schutzgott“ siehe bereits CAD S/II 256b.
8 Gegen die Kopie E. Ebelings in KAR 417 ist auf der Rückseite von Textvertreter C (VAT 11552, Nr. 15) noch eine weite-
re, vollständig weggebrochene Zeile anzunehmen.
9 Das Verbum samätu wird als Beschreibung von Leber- und Lungenbefunden höchst unterschiedlich übersetzt. Während
I. Starr, Rituals (1983) 89: „to be tom out“ übersetzte, wurde in CAD S/I (1989) 309b die Übersetzung „(in the stative) to
be sunken (?), flattened (?)“ vorgeschlagen. U. S. Koch, Secrets 1/4 übersetzt „to be wobbly“ und dem CAD folgend auf
S. 613 auch „to be sunken“. Dagegen erwog W. von Soden, AHw 1155b die Übersetzung „spitz herausragen“, und F. R.
Kraus, JCS 37 (1985) 176 (et passim) übersetzte „spitz zulaufen“, dem auch R. Leiderer, Anatomie 46 folgt. Die einzige
Diskussion des Verbums stammt von U. Jeyes, OBE 170: „I assume that an abnormal detachment rather than something
sticking up is likely to be associated with this unfavorable apodosis.“ Allerdings ist es methodisch fragwürdig, die
semantische Bedeutung von Verben, die Opferschau-Befunde beschreiben, allein von der Apodose abhängig zu machen.
Hier wird deshalb die konventionelle Übersetzung von Kraus verwendet.
10 Das dreifache Vorhandensein eines Leberteils wird oft als mp//w-Merkmal bezeichnet, siehe dazu U. Koch-Westenholz,
BLO 57. Weitere Beispiele hierfür sind VAT 8611 (Nr. 30) Vs. 17 (drei Einkerbungen), Ass. 2001.D-1823 (Nr. 33) Seite
a 5’ (Gallenblase).
24 CAD T 375b verzeichnet drei Belege, in denen das Zeichen SÜH statt des geläufigeren SÜH erscheint. Alle drei Stellen
(KAR 430:6 [siehe hierzu bereits R. Borger, ABZ Suppl. S. 430 zu n403], 446:9f. und 454:31 [hier liegt tatsächlich die
ältere babylonische Form von SÜH vor!]) stammen aus Opferschau-Kompendien aus Assur. Tatsächlich ist das Zeichen
SÜH jedoch noch häufiger in Assur belegt, vgl. neben dem vorliegenden Beleg auch noch VAT 10331 (Nr. 34, KAR 424)
Vs. 8’, VAT 9969 (Nr. 42, KAR 148) ii 1 und 28, VAT 10159 (Nr. 56, KAR 153) Rs. 5’-6’ und 14’, A 8 (Nr. 37), Rs. 5-
7, VAT 10513 (Nr. 38) Vs. 27f„ 31f„ Rs. 7f„ VAT 9603 (Nr. 96) Vs. 12’f. Alle diese Belege entstammen mittelassyrischen
Texten. Die mittelbabylonischen (A 73 [Nr. 23] Vs. 24’ und 26’ und VAT 10751 [Nr. 86, KAR 454, siehe oben] Vs. 31),
frühneuassyrischen (VAT 13803 + VAT 13810 [Nr. 19] Rs. 48 und 53, siehe auch N. P. Heeßel, KAL 1, Nr. 24, Z. 2’)
und neuassyrischen (VAT 9934 [Nr. 1] i 21 und iii 3) Tafeln verwenden hingegen das Zeichen SÜH. Auch in einigen mit-
telassyrischen Texten (VAT 11735 [Nr. 107, KAR 414] Vs. 8’, N. P. Heeßel, KAL 1, Nr. 16, Vs. 3’ und Rs.27’) wird SÜH
verwendet, was darauf hindeutet, daß bereits in mittelassyrischer Zeit das ausschließlich in Assur verwendete ZeichenSÜH
durch SÜH verdrängt wurde.
16) VAT 11331 + VAT 12262 (Kopie: S. 389) „Vorläufer“ zu summa manzazu 1. Tafel
Fundnummern: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Fragment vom linken oberen Teil einer Tafel, von der nur die Rückseite erhalten ist. Der Rand ist an keiner Stelle mehr vor-
handen; 27,5 x 44 x 7,5 mm.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie: KAR 457 (nur VAT 11331); ältere Bearbeitung: -
Duplikate und Parallelen: 2’-7’ // BM 51256 (BLO Nr. 1, Taf. I) Rs. 1 ’-6’