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Ritualbeschreibungen und Gebete III

Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment aus der Mitte ei-
ner einkolumnigen mittelassyrischen Tontafel, nahe dem rechten
Rand. Auf beiden Seite sind jeweils 13 Zeilen erhalten.
VAT 10739 enthält ein Gebet eines unbekannten mittelassyri-
schen Herrschers, der sich hiermit unmittelbar an die ..assyrische
Istar” (Istar assuntu) wendet. Phraseologisch und formal beste-
hen Bezüge zu den beiden oben unter Nr. 1 und 2 vorgestellten
Gebeten an Istar. Hervorgehoben wird etwa der religiöse Aspekt
des assyrischen Königtums, indem, doch wohl auf den Betenden
bezogen, von einem ..reinen Priester" (sangü ellu) die Rede ist.
6 Gebet (eines Königs?) an Gula
VAT 9898 + VAT 10964 Fundnummer:-
110 x 152 x 35 nun Fundort: -
Graubraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück einer zweikolum-
nigen frühneuassyrischen Tontafel mit einem Stück des linken
Randes. Auf der Vs. haben sich in Kol. I 28 Zeilen und in Kol.
II 24 Zeilen erhalten. Auf der teilweise stark abgeriebenen Rs.
blieben in Kol. III 26 Zeilen sowie in Kol. IV 30 Zeilen in Res-
ten erhalten.
VAT 9898 enthält ein Gebet an die Göttin Gula. Die Erwähnung
des ..Throns der Herrschaft” sowie von Ehefrauen fürstlichen
Geblütes deuten darauf hin. dass es sich bei dem Beter, der sich
im erhaltenen Teil des Textes nicht mit Namen zu erkennen gibt,
wohl um einen assyrischen König handeln dürfte.
7 Gebet eines Königs an Adad und Samas (?)
VAT 9520 Fundnummer: -
58 x 75 x 25 mm Fundort: -
Graugelbe, beidseitig erhaltene, beschädigte linke untere Ecke
einer wahrscheinlich einkolumnigen frühneuassyrischen Tonta-
fel. Auf der Vs. sind 16 Zeilen, auf derRs. 13 Zeilen erhalten.
VAT 9520 enthält ein Gebet, das möglicherweise an mehrere
Götter gerichtet ist. wobei die verwendeten Epitheta auf Adad
und Samas hindeuten. Bei dem Beter handelt es sich offenkundig
um einen König, der in der ersten Person spricht und sich auf das
Gedeihen und die Dauer seiner Herrschaft bezieht.
8 Königsgebet (?)
VAT 10396b Fundnummer: Ass 4464 i
59 x 51 x 22 mm Fundort: hD3V. Nordwestmauer des Hofes.
Verfüllung auf Pilaster
N 1: 61 sog. Bibliothek Tiglatpilesers
Dunkelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte ei-
ner mittelassyrischen Tontafel. Es haben sich 17 Zeilen in Resten
erhalten. Duktus und Zeilenhöhe finden bei dem Fragment VAT
10396a + VAT 11870 (s. unten Nr. 9) eine genaue Entsprechung,
so dass VAT 10396b möglicherweise, wenn auch ohne unmittel-
baren Anschluss. zu derselben Tafel gehört. Das Bruchstück VAT
10577 (s. unten Nr. 18). das dieselben formalen Charakteristika
aufweist, enthält die Reste eines Gebetes an die Göttin Gula und
gibt dadurch möglicherweise einen Hinweise auf den Inhalt des
vorliegenden Bruchstückes.
VAT 10396b enthält spärliche Reste eines Gebetes, das an eine
weibliche Gottheit adressiert ist. Die Erwähnung eines ..Throns

der Herrschaft” deutet darauf hin. dass durch den Beter die per-
sönliche Beziehung eines Königs zur Göttin thematisiert wird.
9 Königsgebet (?)
VAT 10396a + VAT 11870
VAT 10396a Fundnummer: Ass 4464 i
VAT 11870 Fundnummer: -
64 x 68 x 19 mm Fundort VAT 10396a: hD3V. Nordwestmauer
des Hofes. Verfüllung auf Pflaster
Fundort VAT 11870: -
N 1: 61 sog. Bibliothek Tiglatpilesers (VAT 10396a)
Dunkelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück einer einkolum-
nigen (?) mittelassyrischen Tontafel mit einem Stück des rech-
ten Randes. Es haben sich 17 Zeilen in Resten erhalten. Duktus
und Zeilenhöhe entsprechen genau VAT 10396b (s. o. Nr. 8). so
dass beide Fragmente zu derselben Tafel gehören könnten. Ent-
sprechende formale Kriterien treffen im Übrigen auch für VAT
10577 (s. u. Nr. 18) zu. Dort wendet sich eindeutig ein Beter, der
gleichwohl nicht zwingend als König zu identifizieren ist. an die
Heilsgöttin Gula.
Auch inhaltlich ergäbe sich ein Bezug zu VAT 10577. da nicht
nur die Krankheit des Menschen thematisiert, sondern auch der
äsipu als ein Experte für ihre Beseitigung erwähnt wird. Der in
VAT 10396a+ in der ersten Person sprechende Beter bleibt ano-
nym. Wenn dieses Fragment aber tatsächlich, wie vermutet, zu
VAT 10396b zu stellen ist. liegt es nahe, in ihm den König selbst
zu sehen.
Gebete an einzelne Gottheiten (Texte Nr. 10-29)

10 Gebet an Marduk u. a.
VAT 9671 Fundnummer: Ass 21600 q
86 x 86 x 26 mm Fundort: iC6III.
Grabkammer in nA Haus,
in der Nähe des Eingangs
N 3: 44 Archiv der Sänger
Bearbeitung: E. Ebeling. ArOr 17/1. 174. 183-185

Braun-hellgraues, beidseitig erhaltene untere rechte Ecke einer
einkolumnigen neuassyrischen Tontafel. Auf der Vs. haben sich
22 Zeilen, auf dem Rand 1 Zeile und auf der Rs. 24 Zeilen er-
halten.
VAT 9671 enthält wohl Abschnitte aus mehreren Gebeten, die
sich vornehmlich an den Gott Marduk und seinen Sohn Nabü
wenden. Im Zentrum der Betrachtung steht der assyrische König
in seiner Funktion als Krieger. Er selbst dürfte es sein, der um
göttlichen Beistand in einer möglicherweise unmittelbar bevor-
stehenden Schlacht sowie um den Segen für die Stadt Assur. den
Herrscher selbst und sein Königtum bittet.

11

Gebet an Marduk

VAT 10313
48 x 35 x 6 mm

Fundnummer: -
Fundort: -

Hellbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer
wohl zweikolumnigen neuassyrischen Tontafel. Es haben sich
die Reste von 11 Zeilen einer Kolumne erhalten.
 
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