Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
18

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Rs.

4’ [ Opferti] sch des Festes des Ausstreckens [ ]
5’ [ ] deiner Riten, die sich ziem[en ]
6’ [ vo 11 Jub}el sinddie Länderallesamt [ ]
7’ [ Ista]r (?). Herrin. Himmelszeichen (?) [ ]
8’ [ hinsichtlich der Gesamtheit] der Länder wirst du nicht müde zu [ ]
9’ [ ] die [ ] deiner Augen, der ergreift (?)[ ]
10’ [ Fr]eudenmusik deines Herzens, die du ... [ ]
11’ [ dess]en (?) Priester[tum] deine [Gö]ttlichkeit [ ]
12’ [ Sam]si-Adad. derKö[nig (?) ]
13’ [ in] deinen [guten S]chutz ... [ ]
14’ [ ] deiner [Göttlichkeit [ ]
15’ [ ] ... dei[ner ]

1’ [
] d[eine (?)
]
2’ [
] ... des Gewaltigen (?) ... [
]
3’ [
] grenztest du ab ... [
]
4’ [
] die ... erhellten ... [
]
5’ [
] .. [
]
6’ [
] in [deinen] guten Schutz [
]
7’ [
]. der deine Gottheit [furchte]t, wirklich [
]
8’ [
die Kul]tordnung (?). Herrin. [Himmels]Zeichen [
]
9’ [
] ... vor ihm [
]
10’ [
] deine [ ]. die du ... [
]
11’ [
Sam]si-Adad. dein Priester [
]
12’ [
] des in [ ] überragend großen [
]
13’ [
] ... der Machftausübung
]
14’ [
] .. [
]

Bemerkungen:
Vs. 3’
4’
6’
7’
9’
10’

Der Text ist in mittelassyrischem Duktus gehalten und steht außerdem phraseologisch jenen Gebeten an Istar nahe,
die von Assumasirpal I. (1049-1031 v. Chr.) und seinem Sohn Salmanassar II. (1030-1019 v. Chr.) überliefert sind
(s. hierzu unten Nr. 2 sowie W. Meinhold. AOAT 367. Texte Nr. 2 & 3. im Folgenden T 2 bzw. T 3). Bei dem in
Vs. 12’ genannten Samsi-Adad dürfte es sich daher wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Vater Assumasirpals
handeln. Wie vor allem durch Rs. 11’ nahegelegt wird, geht VAT 10684 auf Samsi-Adad selbst zurück. Wenn der
Lobpreis tatsächlich an die Göttin Istar adressiert ist (vgl. hierzu den Kommentar zu Rs. 8’). sollte ein Zusammen-
hang mit der Bautätigkeit am Tempel der Istar von Ninive nicht vollkommen ausgeschlossen werden (s. RIMA 2.
A.0.91.2 & 3). Legt man die Textverteilung der vorgenannten T 2 und T 3 zugrunde, fehlt nur wenig vom linken
Rand. Möglicherweise wird mit der vorgeschlagenen Ergänzung in Vs. 13’ bereits der Beginn der Zeile erreicht.
In T 2 a+16) erscheint der sonst offenbar nicht geläufige Titel EN.NUN.MES als Epitheton Assumasirpals. Wenn
die Lesung hier zutrifft, wäre mit dessen Vater Samsi-Adad ein weiterer Titelträger gefunden. Angesichts der vor-
angehenden Erwähnung von Königen, möglicherweise ebenfalls als Bestandteil eines Epithetons, ist ein Ausdruck
wie etwa EN.NUN.MES sa GI6 (..Nachtwachen”; vgl. W. Meinhold. op. cit.. 3 36f.) unwahrscheinlich.
Die Lesung des letzten erhaltenen Wortes stützt sich auf T2 B Vs. 3’. wo taräsu bestimmte Riten kennzeichnet: [ ]
rGARZA.MES’l-Ä7 sa ta^ra-si1 x. Das letzte, unleserliche Zeichen dürfte, wie W. Meinhold. op. cit.. 280f. vermu-
tet. entscheidend dafür sein, wie taräsu in diesem Kontext zu interpretieren ist. ..Riten des Ausstreckens” bzw. ein
..Fest des Ausstreckens” wie im vorliegenden Text sind bisher offenbar nicht bekannt. Für die ebd. vorgeschlage-
nen Ergänzungen [ubäni] oder [qäti] erscheint der verbleibende Raum bis zum Zeilenende zu knapp. CAD T 212
sub 5 stellt Belege für den Gebrauch von taräsu in der Bedeutung „to set in place, to prepare objects or persons”
zusammen. Möglicherweise ist auch die vorliegende Stelle in diesem Bedeutungsumfeld zu verorten. Die von W.
Meinhold. op. cit.. 289 gegen die Wbb. zu Recht als gudut angesetzte Form des Status constructus von guduttü.
..Opfertisch” findet sich wohl auch hier.
Vgl. hierfür T 2 a+3 5) und 36). Nach dem hier als Synonym zu naphar- verwendete gimir-[... ] dürfte ebenfalls wohl
-Sina ergänzt werden. Entsprechend erwartet man vor KUR.KUR.MES einen Stativ der 3. Pers. f. PI. von riäsu. Die
Spuren vor sa lassen sich dahingehend deuten, wenn man voraussetzt, dass der Schreiber darauf verzichtet hat. den
langen Vokal der ersten Silbe anzuzeigen, wie es in T 2 a+36) ... ri-i-sa [ ] der Fall ist.
Dieses Verständnis der Stelle bezieht sich im Hinblick auf die Parallele in VAT 11147 + VAT 11726 Rs. 4’ (s. u. Nr.
2) auf die Rolle der Istar als Astralgottheit, die als Stern am Himmel sichtbar ist.
Die Lesung der letzten beiden Zeichen erfolgt tentativ. Unsicher bleibt damit, ob ähnlich ergänzt werden darf wie
es in einem Gebet Assumasirpals I. an die Istar von Ninive heißt: sa-bit qa-ni DINGIR-fi-Ar ..der den Gewandsaum
deiner Gottheit ergreift” (W. v. Soden. AfO 25. 42:73).
Inhaltlich wäre etwa T 3 b+22) zu vergleichen: [... ] rx1 ni-gu-ut qer-be sa sar-ra-te. ..Freudenmusik des Herzens der
Königin”.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften