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24

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Vs.

Göttin als sehr wahrscheinlich gelten, dass die Abfassung des Textes im Zusammenhang mit der Anfertigung eines
Götterbildes erfolgte.
2’ Das Zeichen KAL scheint ohne Verbindung zu dem Vorangehenden. Die Lesung LAMMA würde m. E. dem Zusam-
menhang gerecht, bleibt aufgrund des Fehlens eines Gottesdeterminatives aber unsicher.
4 ’ Die Standesbezeichnung ..Diener” als königliches Epitheton kommt recht selten vor. Unter den assyrischen Königen
sindbislang lediglich Asarhaddon und Assurbanipal als Titelträger bekannt (s. M.-J. Seux. Epithetes royales. 242f.).
5’f. Die Filiaton verweist eindeutig auf Samsi-Adad V (823-811 v. Chr.) als Urheber des Textes, der innerhalb des
bisher von jenem König überlieferten inschriftlichen Materials ohne Parallele ist.
6’ Zur Ergänzung vgl. KAR 98 Rs. 11 (W. Meinhold. AOAT 367. 292f.).
9’ Im Zusammenhang mitpasallu (AHw 841 ..eine Goldlegierung; Blassgold”) bietet sich eine Ergänzung zu russü an
(vgl. M. Streck. Assurbanipal. 282:27 masab huräsi russipasalli ..ein Korb aus rotglänzendem Gold”; zum Beginn
der Zeile s. auch R. Borger. BIWA. 202). Der Raum im Bruch reicht allerdings nm dann für die vorgeschlagene
Ergänzung aus. wenn die Zeichen sehr gedrängt geschrieben waren.
Gattu ..Gestalt” ist häufiger mit sarähu D ..prächtig, herrlich machen” verbunden (AHw 283f.). Das dürfte auch hier
gegeben sein, wenngleich das letzte Zeichen defektiv mit lediglich zwei Senkrechten geschrieben ist.
10’ Das Auftreten von elehu D ..reich ausstatten” ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Gebet sich unmittelbar auf die
Herstellung eines Gegenstandes bezieht. Formal könnte die Status-constructus-Form zu-mar- zu zumäru (AHw.
1635 etwa ..Liedrefrain”?) zu stellen sein. Der Kontext legt andererseits nahe, dass auch ziiinru ..Leib. Körper” nicht
ausgeschlossen werden sollte (zu entsprechenden Formen des Status constructus im Assyrischen mit Hilfsvokal a in
der zweiten Silbe s. GAG § 64 f).
13 ’f. Auf mittlerer Zeilenhöhe schließt sich dem Text ab etwa der Mitte der Zeile eine Linie an. die bis zum rechten Rand
durchgezogen wurde. Setzt man voraus, dass Z. 11 ’ und 13 ’ einen identischen Beginn aufweisen, wie die Zeichen-
spuren am Bruch jeweils vermuten lassen, könnte es sich bei besagten Linien um Markierungen handeln, die darauf
hinweisen, dass die beiden vorangehenden Zeilen 11 ’ und 12’ refrainartig wiederholt werden.

5) VAT 10739 (Kopie: S. 168)

Gebet eines assyrischen Königs an die Istar assuntu

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer einkolumnigen Tafel; 54 x 53 x 30 mm.
Auf beiden Seiten sind je 13 Zeilen in Resten erhalten.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

(abgebrochen)

Transliteration:
Vs. (?) 1’ [ ]W'[ ]
2’ [ ]DI[NGIR(?) ]
3’ [ ]x[ ]
4’ [ ]x x[ ]
5’ [ mal-k]ii-ul KAJR d.i-sur ri1-[qi-su
6’ [ ] SANGA-zz KÜ [ ]
7’ [ ]rEN'KUR1 .KUR (leer) sa a-na x [ ]
8’ [ ]/7/-r/\sil qa-ti-su na-d[ari’
9’ [ ] x-su ri+na EkSÄR.RA ki-is-[si elli
10’ [ i+n]a qa-ti-su “lSTUKUL [ ]
11’ [ -sjzz? UGU zzza-/z-Ä7.M[ES ]
12’ [ E]N'EN.MES[ ]
13’ [ ] x-Uz/1 is-t[ü-

Rs. (?)

1’ [
]xx[
]
2’ [
] ^Is^-tar1 äs-su-[ri-tu
]
3’ [
] x a-bi es hu [
]
4’ [
] dan-nu-ti-su-n[u
]
5’ [
]-rkib1! [e-mu]-qi rga1-äs-[ra-ti
]
6’ [
]-ta [ E]N? MAN.MES-zzz [
]
7’ [
]-nu [ ]-rga1’-hu rw1 [
]
8’ [
] x [ ] in-rnam1-ru x [
]
 
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