Textbearbeitungen: Nr. 17-18
47
Bemerkungen:
1 ’ In der ersten Tafel des Gilgames-Epos spielt die Göttin Aruru. eine Gestalt der Belet-ili (s. K. Tallqvist. AGE. 256;
s. ferner RIA 8. 504 § 3.3.). eine wichtige Rolle. Sie als diejenige, die den Menschen geschaffen hat (A. R. Geor-
ge. Gilgamesh. 543). ist es auch, die auf die Klagen der Bürger von Uruk hin. aus Lehm Enkidu als Gegenpart zu
Gilgames erschuf (ebd.. 545). Sie galt als Schwester des Enlil (RIA 1. 160; K. Tallqvist. op. cit.. 256). der in Z. 2’
ebenfalls erwähnt wird.
In der Fabel ..Nisaba und Weizen” wird ihr das Epitheton ..Mutter der Götter” (ummi iläru) verliehen (BWL. 170:23).
Die Nennung der Göttin folgt unmittelbar einer Form des Verbums se’ü G. das in Anrufungen an Götter, vor allem
in Kombination mit sahäru (..sich zuwenden”) häufiger Verwendung findet (s. CAD S/II 357). Die sonst übliche
Standardformel ..ich suche nach dir und habe mich dir zugewandt” (s. es-e-ki as-hur-ki bei E. Ebeling. AGH. 54:11)
ist allerdings ausgeschlossen. Möglicherweise steht dem Sinn nach jene Stelle aus der Theodizee näher, wo es heißt
il-la-ba-an appi u te-mi-qi e-se- e AIs-tar-'td ..durch demütiges Niederwerfen und inbrünstiges Gebet suchte ich
meine Göttin” (s. W. G. Lambert. BWL 76:73). Es würde sich daraus der Verweis auf einen früheren Zustand der
Rechtgläubigkeit ergeben, der durch sündhaftes Verhalten des Beters gestört wurde.
3 ’ Wenn die vorgeschlagene Lesung des ersten, beschädigten Zeichens zutrifft, könnte vielleicht eine Form von aläku
ergänzt werden.
7’ Die Verbindung von egü und hatü findet sich häufiger in Gebeten bzw. ..Gebetsbeschwörungen” (s. auch unten Nr.
41:2 und 42:2). In einer nA Beschwörung (M. V. Scheil. Une saison des fouilles ä Sippar. 95: lOf.) geht diese Selbst-
bezichtigung dem Paarpalähu-adäru voraus, wie es auch hier der Fall sein könnte.
8’ Der Begriff ..Reinheit” (ellütu) bzw. deren Gegenteil wird in Gebeten im Zusammenhang mit dem Eintreten in ein
Heiligtum genannt (s. AHw 205). Das kann hier kaum vorliegen. Möglicherweise ist eine Form vonpalähu ..sich
fürchten” anzunehmen, etwa in Kombination mit adäru (s. CAD P 40). Mit gleicher Berechtigung wäre auch etwa
bakü Gtn. in der Form ab-ta-na-ak-ki ..ich weinte immer wieder bitterlich” in Betracht zu ziehen.
9’ Wahrscheinlich darf man hier zu unnmu ..Flehen. Gebet” ergänzen (CAD U and W 162ff).
18) VAT 10577 (Kopie: S. 182)
Gebet an Gula
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit einem Stück des rechten Seitenrandes einer einkolumnigen Ton-
tafel. Möglicherweise fehlt vom linken Rand nur wenig; 70 * 57 x 22 mm. Auf der Vs. haben sich 24 Zeilen, auf der Rs.
7 Zeilen in Resten erhalten.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
Transliteration:
Vs.
1’
[
]x[ ]
2’
[
] ul i\s’-qu (?)
3’
[
] ul is-qu x[
4’
[
.ME] S a-na [ ] x [ ]
5’
[
] ü-ddk-ka e-x [
6’
[
»MA]S.MAS lüA.ZU HA SF rTUT' [ ]
7’
[
.M]ES ba-sa-a vuzA-na-s[a’
8’
[
-r]u ra-da-a-di r<7zT’-|
9’
[
AGu-l\a a-zu-gal-lat rDINGIR.MES1 GAL.M[ES ]
10’
[
] (leer) su-te-su-’ru1 bu-ul-tu-[sa\
11’
[
] x a-ra-äs-si [ ] x mur-[si'!]
12’
[
] x-e ü-sah-ha-pa^an-ni1
13’
[
] vik1-ki-ru zi-mu-vid-a
14’
[
i\k-ka-lu pa-da-T
15’
[
i}t-vta[-at-ba-ka ki-im-sa-a^ia1
16’
[
] Gak'-la ka-sa-[a (?)-zzz]a?
17’
[
-p]a-ar-ru zzzz-[x]-r/zzT'
18’
[
] at-ta-na-x-pir i +na [ -i]a
19’
[
-m]u (leer) va1-da-n[a] x x
20’
[
-d]a-ni [ |-\-/zz
21’
[
] x i-rad-vda-da[-ni
22’
[
ul ip-pa-sa-s]a UGU-z<7
23’
[
] i-pa-da
24’
[ ]-rz/1-A’[a?]
(abgebrochen)
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Bemerkungen:
1 ’ In der ersten Tafel des Gilgames-Epos spielt die Göttin Aruru. eine Gestalt der Belet-ili (s. K. Tallqvist. AGE. 256;
s. ferner RIA 8. 504 § 3.3.). eine wichtige Rolle. Sie als diejenige, die den Menschen geschaffen hat (A. R. Geor-
ge. Gilgamesh. 543). ist es auch, die auf die Klagen der Bürger von Uruk hin. aus Lehm Enkidu als Gegenpart zu
Gilgames erschuf (ebd.. 545). Sie galt als Schwester des Enlil (RIA 1. 160; K. Tallqvist. op. cit.. 256). der in Z. 2’
ebenfalls erwähnt wird.
In der Fabel ..Nisaba und Weizen” wird ihr das Epitheton ..Mutter der Götter” (ummi iläru) verliehen (BWL. 170:23).
Die Nennung der Göttin folgt unmittelbar einer Form des Verbums se’ü G. das in Anrufungen an Götter, vor allem
in Kombination mit sahäru (..sich zuwenden”) häufiger Verwendung findet (s. CAD S/II 357). Die sonst übliche
Standardformel ..ich suche nach dir und habe mich dir zugewandt” (s. es-e-ki as-hur-ki bei E. Ebeling. AGH. 54:11)
ist allerdings ausgeschlossen. Möglicherweise steht dem Sinn nach jene Stelle aus der Theodizee näher, wo es heißt
il-la-ba-an appi u te-mi-qi e-se- e AIs-tar-'td ..durch demütiges Niederwerfen und inbrünstiges Gebet suchte ich
meine Göttin” (s. W. G. Lambert. BWL 76:73). Es würde sich daraus der Verweis auf einen früheren Zustand der
Rechtgläubigkeit ergeben, der durch sündhaftes Verhalten des Beters gestört wurde.
3 ’ Wenn die vorgeschlagene Lesung des ersten, beschädigten Zeichens zutrifft, könnte vielleicht eine Form von aläku
ergänzt werden.
7’ Die Verbindung von egü und hatü findet sich häufiger in Gebeten bzw. ..Gebetsbeschwörungen” (s. auch unten Nr.
41:2 und 42:2). In einer nA Beschwörung (M. V. Scheil. Une saison des fouilles ä Sippar. 95: lOf.) geht diese Selbst-
bezichtigung dem Paarpalähu-adäru voraus, wie es auch hier der Fall sein könnte.
8’ Der Begriff ..Reinheit” (ellütu) bzw. deren Gegenteil wird in Gebeten im Zusammenhang mit dem Eintreten in ein
Heiligtum genannt (s. AHw 205). Das kann hier kaum vorliegen. Möglicherweise ist eine Form vonpalähu ..sich
fürchten” anzunehmen, etwa in Kombination mit adäru (s. CAD P 40). Mit gleicher Berechtigung wäre auch etwa
bakü Gtn. in der Form ab-ta-na-ak-ki ..ich weinte immer wieder bitterlich” in Betracht zu ziehen.
9’ Wahrscheinlich darf man hier zu unnmu ..Flehen. Gebet” ergänzen (CAD U and W 162ff).
18) VAT 10577 (Kopie: S. 182)
Gebet an Gula
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Braunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück mit einem Stück des rechten Seitenrandes einer einkolumnigen Ton-
tafel. Möglicherweise fehlt vom linken Rand nur wenig; 70 * 57 x 22 mm. Auf der Vs. haben sich 24 Zeilen, auf der Rs.
7 Zeilen in Resten erhalten.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
Transliteration:
Vs.
1’
[
]x[ ]
2’
[
] ul i\s’-qu (?)
3’
[
] ul is-qu x[
4’
[
.ME] S a-na [ ] x [ ]
5’
[
] ü-ddk-ka e-x [
6’
[
»MA]S.MAS lüA.ZU HA SF rTUT' [ ]
7’
[
.M]ES ba-sa-a vuzA-na-s[a’
8’
[
-r]u ra-da-a-di r<7zT’-|
9’
[
AGu-l\a a-zu-gal-lat rDINGIR.MES1 GAL.M[ES ]
10’
[
] (leer) su-te-su-’ru1 bu-ul-tu-[sa\
11’
[
] x a-ra-äs-si [ ] x mur-[si'!]
12’
[
] x-e ü-sah-ha-pa^an-ni1
13’
[
] vik1-ki-ru zi-mu-vid-a
14’
[
i\k-ka-lu pa-da-T
15’
[
i}t-vta[-at-ba-ka ki-im-sa-a^ia1
16’
[
] Gak'-la ka-sa-[a (?)-zzz]a?
17’
[
-p]a-ar-ru zzzz-[x]-r/zzT'
18’
[
] at-ta-na-x-pir i +na [ -i]a
19’
[
-m]u (leer) va1-da-n[a] x x
20’
[
-d]a-ni [ |-\-/zz
21’
[
] x i-rad-vda-da[-ni
22’
[
ul ip-pa-sa-s]a UGU-z<7
23’
[
] i-pa-da
24’
[ ]-rz/1-A’[a?]
(abgebrochen)