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Textbearbeitungen: Nr. 19

49

20’ Eine Ergänzung zu dädänu (AHw 148 „Halssehne“; CAD D 17 „neck muscles“) würde dem Kontext gerecht (vgl.
A. R. George. Gilgamesh. 198: S6us-ta-li-pa da-da-ni-ia ^a-ha-a-a ir-ma-a-ma ^e-mu-qi i-ni-is „(sobs)...have knot-
ted the sinews of my neck, my arms have gone limp and my strength ebbed away“).
21 ’ Formen von radädu sind in Gebeten und Beschwörungen vor allem dort nachzuweisen, wo man sich auf das Wirken
eines Widersachers oder Feindes bezieht (s. CAD R 58).
22’ Für eine hier vielleicht einzusetzende Form vonpasäsu N (AHw 838 „getilgt werden“; CAD P 221 „to be broken.
canceled. annulled“) vgl. P. Machimst. The Epic of Tukultr-Ninurta I. 72 32’ ul ip-pa-sa-sa UGU-.s?/ in Bezug auf
die Sünden des Kastilias. die nicht von ihm genommen werden können.
23’ Vielleicht zupädu „einschließen, gefangen setzen“ (vgl. CAD P 9 1. d) NIG.GIG imhuranni SAL.HUL i-pa-da ia-
a-ti „a taboo has taken hold of me. evil has imprisoned me“).

19) VAT 11453 (Kopie: S 183)

Gebet an (?) Belat-ekalli

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom rechten Rand einer wohl einkolumnigen Tontafel; 41 x 36
x 24 mm. Auf der Vs. haben sich 7 Zeilen in Resten erhalten. Die Oberfläche der Rs. ist fast völlig abgerieben.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:
Vs. 1’
[
2’
[
3’
[
4’
[
5’
[
6’
[
7’
[
(abgebrochen)

ta]-si-vmat LUGAL1
s'pTUKUL-/[d']
]x-ra NUMUN-m
m\d’-si-te
is-W NIN URU
] x GARZA^INJ/E'JGAL]
]xx[ ]

Rs.
Übersetzung:
Vs. 1’
2’
3’
4’
5’
6’
7’
Rs.

Spuren mehrerer Zeilen

We]isheit (?) des Königs.
] meine (?) Waffe.
] ... meiner Nachkommenschaft.
] •••
vo]n/mit (?) der Herrin der Stadt.
] ... der Kult der Belat-e[kalli]
] . [ ]

zu fragmentarisch für eine Übersetzung

4’

5’-6’

Für die vorgeschlagene Ergänzung sei darauf verwiesen, dass tasimtu (AHw 1338 „Einsicht. Verständnis“; CAD
T 287ff. „practical intelligence. prudence. common sense. wisdom. judgement“) eine Eigenschaft ist. die sich Köni-
ge in ihren Inschriften gerne beigeben (zu den Belegen s. CAD T 289).
Theoretisch mögliche Ergänzungen wären talimtu „bevorzugte Schwester“ (CAD T 94) oder masitu „Zwillings-
schwester“ (AHw 626). Es ergäbe sich dann eine Verbindung dieser Zeile zu der Erwähnung der „Herrin der Stadt“
inZ. 5’.
Nach URU dürfte nichts mehr gefolgt sein. Das Epitheton lautet demnach „Herrin der Stadt“, ohne explizite Zuord-
nung zu einem konkreten Toponym. Der fragmentarische Zustand des Textes lässt keine Entscheidung darüber zu.
ob eine Identität zu der in Z. 6’ genannten Göttin Belat-ekalli besteht. Diese ist eine Manifestation der Istar (s. RIA
9. 346f.). In Mari wird sie in aB Zeit als von den Istargestalten getrennt betrachtet (G. de Clercq. Die Göttin Ninegal/
Belet-ekallim. 94 und 102). Über die Rolle der Belat-ekalli in mittelassyrischer Zeit sind nur wenige definitive
Aussagen zu machen. Der Kultort der Göttin scheint sich, ihrem Namen gemäß, in der Umgebung des königlichen
Palastes verorten zu lassen. In einer Inschrift Adad-neräns I. (1295-1264 v. Chr.) wird ein ..Hof’ (tarbasu) der
Belat-ekalli erwähnt (ebd.. 106f.).

Bemerkungen:
Vs. 1’
 
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