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54

Ritualbeschreibungen und Gebete III

Bemerkungen:
Vs. 4’
5’

6’
7’

Rs.

Zu der vorgeschlagenen Ergänzung d.l-|.s7/r | vgl. entsprechende Schreibungen bei Kh. Nashef. RGTC 5. 44.
Die medizinische Fürsorge für die gesamte Menschheit und die Heilung von Schwerkranken wird im Besonderen
der Göttin Gula zugeschrieben, die in entsprechender Funktion auch unter den Namen Nintinuga und Ninkarrak
verehrt wird. Unmittelbar vergleichbar ist die Stelle J. A. Craig. ABRT 2 16:13 dNIN.TIN.UG5.GA be-el-tu mu-sap-
si-hat gi-mir UN.MES mu-bal-lit-ta-at LÜ.ÜS ..Nintinuga. Herrin, die alle Menschen zur Ruhe bringt, den Todge-
weihten am Leben erhält” (für weitere Belege s. CAD B 58b).
S. hierzu GAG § 3 If. wonach wurzelhaftes m vor s zu n werden kann.
Wenn die Ergänzung zu Belat-parse zu Recht erfolgt, steht das erste Namenselement jedenfalls in deutlichem Ab-
stand zum Rest. Die Göttin Belat-parse tritt erst ab der neuassyrischen Zeit auf. Zumindest unter den Sargoniden
verbindet man sie mit der Fürsorge für den königlichen Nachwuchs (W. Meinhold. AOAT 367. 160-162).
Die Zeilen 3 und 4 laufen anscheinend parallel. Möglicherweise liegt eine 3. Prs. PI. f. Prt. von elelu D ..reinigen”

vor.
5/7 Für die zweimal vorkommende Verbindung [ -hu]r--ti ku-zu-bi sei die Ergänzung [suhu]rti kuzzubi vorgeschlagen,
die mit ..eines/des sehr fülligen jungen Mannes” o. ä. wiederzugeben wäre (s. AHw 520; vgl. CAD K 617 kuzzubu
., luxuriant, full of charm”).

23) VAT 11977 (Kopie: S. 189)

Gebet

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Braunes, nur einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer einkolumnigen Tontafel; 37 x 49 x 21 mm.
Erhalten blieben Reste von 5 Zeilen.
Datierung: neuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:
1’
2’
3’
4’
5’

Übersetzung:
1’
2’
3’
4’
5’

[
[
[
[
[
(abgebrochen)

]x[ ]
] x SE [ ]
-u]b dMAS? a-l\i-ikpani (?) ]
u ]n-ni-ni ma-h[i-ru/rat
] x sä ra1! [

[
].
.. [
]
[
].
.. [
]
[
].
.. des Ninurta (?). wo ..
• [
]

[ ... F]lehen. die entgegen[nimmt/entgegennehmen ... ]
[ ] . [ ]

Bemerkungen:
4’ Hier dürfte eine Kombination des Ausdrucks unnini leqü ..Flehen annehmen” mit weiteren Wendungen ähnlicher
Bedeutung vorliegen (s. CAD L 136 sub 25). Neben Belegen in Gebeten bzw. im Rahmen von Beschwörungen
linden sich Bezeugungen auch in Inschriften nA Könige, namentlich bei Assumasirpal II. (883-859 v. Chr.) und bei
Salmanassar III. (810-783 v. Chr.):
1. Assumasirpal II.
RIMA 2. A.0.101.28 I 5f. ... se-ma-at ik-ri-bi le-qa-at un-ni-ni ma-hi-rat tes-li-te ..die Gebete erhört, die Flehen
annimmt, die Anliehen entgegennimmt”.
2. Salmanassar III.
RIMA 3. A.0.102.95:2 se-mu-ü ik-ri-bi Tl-zi un-ni-ni ma-hi-ru tes-li-ti ..die Gebete erhören. Flehen annehmen. An-
flehen entgegennehmen”.

24) VAT 10360 (Kopie: S. 189)

Gebet

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Hellbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer wahrscheinlich einkolumnigen Tontafel; 43 x
56 x 30 mm. Es haben sich Reste von 6 Zeilen erhalten.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
 
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