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Textbearbeitungen: Nr. 55-56

111

Übersetzung:
1’ [ ]..[ ]
2’ [ das Herz (?) ni]mmt er heraus, [legt es] in das Räuchergefäß [ ]
3 ’ [die Opferhandlung (?)] führt er aus. das Herz eines Rind[es ]

4’ [
] Sehne(n) legt er in das Räuchergefäß [
]
5’ [
] und des Libationsgefäßes [
]
6’ [
Sam]as und Gilgames ... [
]
7’ [
] ... Licht der Weltgegenden zu G[N
]
8’ [
] der Palastkoch [
]
9’ [
] ein Mutterschaf von der Kopfpel (?)
]
10’ [
] Häute zu [
]
11’ [
] .. [
]

Bemerkungen:
Der vergöttlichte Gilgames wird mehrfach in Beschwörungen gegen den Totengeist in seiner Funktion als Richter
der Unterwelt angerufen (vgl. A. R. George. The Babylonian Gilgamesh Epic. 134f.; E. Ebeling. TuL. 125 u. 131).
Er handelt dabei im Auftrag des Gottes Samas bzw. gemeinsam mit ihm.
2’ Der Anweisung, einen Teil der Opfermaterie im Räuchergefäß zu platzieren, könnte sehr wohl die Entnahme des
gewünschten Stückes aus dem Opfertier vorangegangen sein. Eine mögliche Ergänzung wäre eine Form von nasähu
(s. AHw 750). Hierzu ist auf W. Färber. BID A la 29f. zu verweisen: .. .uktallimakki uriiqa elleta.. .assuh libbasa
maharki aqlu ..ich habe ein reines Zicklein für dich ausgewählt.. .sein Herz herausgenommen, vor dir geröstet”. Da
es sich hierbei um ein Beschwörungsritual gegen die ..Hand des Totengeistes” handelt, wäre ein weiteres Indiz für
die mögliche Verortung des vorliegenden Fragments gegeben.
4’ Das Verb, das am häufigsten für Handlungen im Zusammenhang mit sehtu gebraucht wird, ist sakänu (s. CAD S/1
264f.). Die vorhandenen Spuren sind nicht eindeutig, sprechen aber für die Lesung -a[k- ...]. Entsprechend darf
sicher auch in Z. 2’ ergänzt werden.
7’ nur kibräte ..Licht der Weltgegenden” ist als Epitheton sowohl für Marduk (KAR 26:17 ...nu-ru UB.MES SIPA
te-ne-se-e-ti at-\ta\ ..Das Licht der Weltgegenden, der Hirte der Menschen (bist) du”; s. W. Mayer. Orientalia 68.
145ff.) als auch für Samas (F. Thureau-Dangin. Rituels Accadiens. 138:314 ... ZÄLAG kib-rat) bezeugt.
9’ Angesichts der Erwähnung eines ..Mutterschafes” bietet sich hier die Ergänzung gu-rga1-[am-li] an. Der Begriff
wird von AHw 296 als ..Tierkoppel o. ä.” übersetzt, anschließend an CAD G 67 s. v. gigamlu an (> ..paddock”).
Neben einem Verwaltungstext der Zeit Ninurta-tukul-Assurs (vor 1133 v. Chr.) ist dort das mA Ritual K 164 ver-
zeichnet. aus dem die Nähe des gugamlu zum (königlichen) Palast hervorgeht. Eine entsprechende Verbindung ist
im vorliegenden Text durch die Person des in Z. 7’ als Kultakteur genannten nuhatimmu Sa ekalle ..Palastkoch”
gegeben.

56) VAT 12285 (Kopie: S. 225)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Dunkelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer mehrkolumnigen Tontafel; 25 * 44 x 5 nun.
Von der li. Kol. sind 5 Zeilen in Resten erhalten. Die rechte Kolumne ist am Interkolumnium abgebrochen.
Datierung: mittelassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -

Transliteration:
li. Kol. 1’
2’
3’
4’
5’

[ ] x.MES x x
] ri1-le-em-mu
[ ] x-W’ "'SANGA
]-li’-tu
s]<7 Hs^-tär
(abgebrochen)

re. Kol.

keine erkennbaren Zeichenreste

Übersetzung:
li. Kol. 1’ [
2’ [
3’ [
4’ [
5’ [

] •••
das noch kein Gras] gefressen hat.
] ... der/den Priester.
] •••
d]er Istar.
 
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