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Textbearbeitungen: Nr. 58-59

115

(abgebrochen)

2’ [
UDJU.SISKUR.MES sa [
]
3’ [
2ISTU |KUL’ Ga1 dUTU sa [
]
4’ [
“lSTU|KUL sa As-sur "MUK | UL
]
5’ [
Y^La-^bu-ni1 [
]
6’ [
d]r/s'-[tar (?)
]

Übersetzung:
1’ [

2’ [ die O]pfer des [ ]
3’ [ die W]affe des Samas von [ ]
4’ [ die W] affe des Assur. die Waffe [ ]
5’ [ ]desLabünu[ ]
6’ [ [ der Is[tar (?) ]
Bemerkungen:
Das Genre des Textes ist nicht eindeutig zu bestimmen. Die Erwähnung von ..Waffen” (kakku), die namentlich ge-
nannten Göttern zugeordnet sind, könnte ebenso für einen administrativen Kontext sprechen wie für eine Verortung
des Fragments im religiösen Kontext. Waffen sind sowohl als Attribute von Göttern in literarischen Texten (CAD
K 52f.; 55f.) als auch im Zusammenhang mit der Beschreibung von Tempelinventar als Symbol einer Gottheit
bezeugt (s. RIA 3. 497ff.). In dieser Funktion können ..Waffen” des Weiteren als Teil von Ritualarrangements Ver-
wendung Enden (vgl. oben Nr. 54. Vs. 7f.).
3 ’ Die ..Waffe des Samas” war wohl die ..Säge” (sassäru, s. hierzu CAD S/II175; zur Rolle dieser ..Waffe” in aB Zeit
s. R. Harris. AS 16. 217ff).
4’ Für die hier verwendete Form -''-TUKUL sa Assur linden sich Vergleiche in assyrischen Königsinschriften des 1.
Jahrtausends (CAD K 55f.). So berichtet etwa Salmanassar III. davon, er habe die ..Waffe Assurs“ an der Tigris-
quelle gewaschen und mit diesem Vorgang Opferhandlungen für seine Götter verbunden (RIMA 3. A.0.102.14:70).
In den Inschriften Sargons II. werden ..Waffen”, seien es die der Götter im Allgemeinen oder die des Gottes Assur
im Besonderen, dort genannt, wo es um die.. Assyrisierung” von Städten nach einer Eroberung oder der Absetzung
einer illoyalen Administration geht (z. B. -''-TUKUL DINGIR.MES a-li-ku[t mah\-ri-ia AA-se-pis-ma qe-[reb-sü
ü]-sar-mi ..die Waffen der Götter, die vor mir herziehen, ließ ich machen und in ihr (d. h. der Stadt) wohnen”
(A. Fuchs. Inschriften Sargons II. 102). An anderer Stelle heißt es: ..Diese Stadt gestaltete ich völlig neu: Leute aus
von mir eroberten Ländern siedelte ich darin an. einen meiner Eunuchen setzte ich als Provinzherm über sie ein. Ich
nannte sie Kär-Sarru-ukin. ließ eine Waffe Assurs. meines Herrn, (zur Anbetung) in ihr wohnen und stellte in ihr
mein königliches Bildnis auf’ (ebd.. 346; vgl. Ann. 99 ebd.. 318). Ebenso verfuhr auch Sanherib. als er die ..Waffe
Assurs“ nach dem Wiederaufbau von Illubru und der Ansiedlung von Deportierten an zentraler Stelle innerhalb der
Stadt installiert, begleitet von einer Stele aus Alabaster (OIP 2 62 IV 89).
Die ..Waffen” als göttliche Symbole sind hier Teil einer Botschaft an gegenwärtige und zukünftige Adressaten,
die den Triumph des assyrischen Herrschers in Erinnerung halten soll. Es liegt dem also eine ähnliche Intention
zugrunde wie schon bei Tiglatpileser L. der nach der Eroberung und Zerstörung der Stadt Hunusa auf der Ruine
ein Gebäude errichten lässt, in dem ein eigens dafür angefertigtes bronzenes Blitzbündel (birqu), d. h. die ..Waffe
des Adad” (vgl. RIA 3. 498). mit dem Bericht über die assyrische Militäraktion niedergelegt wird (RIMA 2. A.0.87
V 99-VI 21).
5’ Zur Gottheit Labünu und ihrer Verbindung zur Göttin Istar s. o. Nr. 39 Vs. 6’.
6’ Eine Erwähnung der Istar ist an dieser Stelle nur gegeben, wenn die Graphie AIs-tar vorliegt. Diese tritt etwa in mA
Königsinschriften erstmals bei Assur-resa-isi (1132-1115 v. Chr.) auf (RIMA 1. A.0.86.1:12f.). Man bevorzugt bis
dahin die Schreibungen/^-tdr bzw. dINANNA. Daraus ergäbe sich ein terminus ante quem non für die Entstehungs-
zeit des Textes.

59) VAT 11125 (Kopie: S. 228) Ritualbeschreibung
Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Mittelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer möglicherweise einkolumnigen Tontafel; 51 x
59x21 mm. Es haben sich 11 Zeilen in Resten erhalten.
Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch
Ältere Kopie. Bearbeitung: -
 
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