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Jaspers, Karl; Weidmann, Bernd [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 13): Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51323#0351
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250 Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung
ergreifen lassen, jedoch der jeweiligen Mitte steht er entweder sich ihr verweigernd ge-
genüber oder in ihr mitlebend darin. Was aber jeweils diese Mitte oder das durchdrin-
gende »Prinzip« sei, mag man auszusprechen versuchen, und trifft es dennoch nicht.
Denn wir stehen im Kampf der Mächte, den wir nicht überblicken. Den archimedi-
schen Punkt, von dem alles verständlich, alles an seinem Orte im ganzen wahr und
wirklich wäre, könnte nur die Gottheit einnehmen, nicht ein Mensch. Die größte Of-
199 fenheit des die Mächte spiegelnden Dich|ters und das weiteste Verstehen des Philoso-
phen reichen nicht aus. Welchen wundersam herrlichen Kosmos von Chiffern auch
die wenigen Größten hervorgebracht haben, es ist ein Kosmos im Umgreifenden und
nicht selber umgreifend.
 
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