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Jaspers, Karl; Weidmann, Bernd [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 13): Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51323#0717
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6i6

Stellenkommentar

Christentum genau das Gegenteil dessen ist, was es im neuen Testament ist.« (S. Kierke-
gaard: »Eine These - nur eine einzige«, in: ders.: Der Augenblick, GWb 34, 42-43, hier: 42-43)
632 S. Kierkegaard: »Der religiöse Zustand«, 39 (vgl. Stellenkommentar, Nr. 622).
633 »Ich bin nicht, was die Zeit vielleicht fordert, ein Reformator, auf keine Weise, auch nicht
ein spekulativer, tiefsinniger Geist, ein Seher, Prophet, nein, ich bin - mit Verlaub - ich bin
ein in seltenem Maße ausgeprägtes Polizeitalent.« (S. Kierkegaard: »Eine These - nur eine
einzige«, 43)
634 S. Kierkegaard: »Meine Aufgabe«, 328.
635 Ebd.,332.
636 »Meine Aufgabe ist derart neu, daß es buchstäblich in den 1800 Jahren der Christenheit
niemanden gibt, von dem ich lernen kann, wie ich mich zu verhalten habe. Denn alles, was
bisher an Außerordentlichen [!] dagewesen ist, hat gewirkt in Richtung, das Christentum
auszubreiten; und meine Aufgabe ist in Richtung, einer lügnerischen Ausbreitung haltzu-
bieten« (Tagebuchaufzeichnung aus dem Jahr 1854, dt. Übersetzung zit. n. S. Kierkegaard:
Der Augenblick, GWb34,364, Endnote 421+; vgl. Soren Kierkegaards Papirer, hg. von P. A. Hei-
berg u.a., Bd. 11.1, Kopenhagen 1936, 95).
637 »Das einzige Gegenstück, das ich für mich habe, ist: Sokrates; meine Aufgabe ist eine so-
kratische Aufgabe, nämlich die Bestimmung des Christseins einer Prüfung zu unterziehen
[...]. Du edler Einfältiger des Altertums, Du, der einzige Mensch, den ich bewundernd als
Denker anerkenne: Nur wenig ist es, was überliefert ist von Dir, dem einzigen Märtyrer der
Gedanklichkeit unter den Menschen, ebenso groß als Charakter wie als Denker; aber die-
ses Wenig, wie unendlich Viel!« (S. Kierkegaard: »Meine Aufgabe«, 329)
638 »Wer Du auch seist, welches Leben Du im übrigen führst, mein Freund, - dadurch (wenn anders
Du daran teilnimmst), daß Du es bleiben läßt, am öffentlichen Gottesdienst teilzunehmen, wie er
jetzt ist (mit dem Anspruch, das Christentum des neuen Testaments zu sein), hast Du beständig
eine, und zwar eine schwere Schuld weniger, Du nimmst nicht daran teil, Gott zum Narren zu hal-
ten dadurch, daß Du neutestamentliches Christentum nennst, was nicht das Christentum des
neuen Testaments ist.« (S. Kierkegaard: »Dies muß gesagt werden; so sei es denn gesagt«, in:
ders.: Der Augenblick, GWb34, 75-79, hier: 77)
639 S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken
I, GWa 6,101-370, hier: 346, Anm. - Nach GWb 16.1,270, Anm.: »dichterische Dreistigkeit«.
640 Es handelt sich um Kierkegaards Neffen Henrik Lund (1825-1889), einen jungen Arzt, der
während der Begräbniszeremonie auf dem Friedhof unaufgefordert das Wort ergriff und in
seiner Rede (vgl. B. H. Kirmmse (Hg.): Encounters with Kierkegaard. A Lifeas Seen byHis Con-
temporaries, Princeton 3i998,133-135) aus einer Nummer von Kierkegaards Streitschrift Der
Augenblick sowie aus einem Kapitel der Offenbarung des Johannes zitierte (vgl. J. Garff: Sö-
ren Kierkegaard. Biographie, München, Wien 2004,14-16,894-895, sowie die Zeitzeugenbe-
richte in Kirmmse (Hg.): Encounters with Kierkegaard, 115,131,133,135,136,191-192). - Für
Jaspers’ Behauptung, Lund habe »propagandistisch eine revolutionäre Massenbewegung
begründen« wollen, gibt es in der Literatur keine Anhaltspunkte. Lund war vielmehr ein
armer Tropf, der sich bald nach dem Vorfall wegen psychischer Probleme medizinisch be-
handeln ließ (vgl. J. Garff: Sören Kierkegaard, 15-16). Seine Rede stand in keinem Zusammen-
hang mit jener »Menge schäbig gekleideter Leute«, die sich in der Kirche um den Sarg ge-
drängt hatte und den Eindruck erweckte, eine »Demonstration des Volks« veranstalten zu
wollen (W. Lowrie: Das Leben Sören Kierkegaards, Düsseldorf, Köln 1955, 226).
 
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