EINLEITUNG
TOPOGRAPHIE
Die Felsbildstation Shatial liegt am südlichen bzw. linken Ufer des Indus, etwa sechzig Kilometer westlich
und stromabwärts von Chilas, dem Verwaltungszentrum des Diamar-Distriktes (Abb. 1-4). Sazin, die
nächste größere Ortschaft in Richtung Westen, ist rund zehn Kilometer entfernt. Weiter flußabwärts ver-
engt sich das Industal zu einer Schlucht, die in früheren Zeiten kaum passierbar war. Hier lokalisiert Karl
Jettmar die in chinesischen Quellen erwähnten 'hängenden Übergänge'ß In der näheren Umgebung der
Station münden fünf wichtige Zuflüsse in den Indus: Harban, Shatial und Sazin am linken, Darei und
Tangir am rechten Ufer.
Die Station erhielt ihre Bezeichnung nach dem etwa einen Kilometer weiter westlich gelegenen Tal und
Ort Shatial, der politisch zur Fronücr frovmo? gehört.^ Am Talausgang ist zu beiden Seiten des
Karakorum Highway ein Basar entstanden. Zwischen diesem Ort und der Felsbildstation hegt ein vom
Shatial-Nala abgelagerter Schwemmkegel, in dessen Hang der Karakorum Highway eingeschnitten ist. In
Höhe der Station zweigt eine kleine Straße ab, die über eine Hängebrücke zum fast direkt gegenüber he-
genden DarelTal führt und früher auch die Verbindung zum Tangir-Tal darstellte.
Die Felsbilder finden sich relativ verstreut an einem Hang, dessen unterste Begrenzung das Indusufer bil-
det, das hier auf etwa 990 m ü. NN liegt.^ Die höchstgelegenen Felsbilder sind auf etwa 1.100 m anzu-
treffen. Das Relief des Geländes ist dabei unregelmäßig und reicht vom schräg abfallenden Schutthang
bis zur fast senkrechten Felswand. Etwa in der Mitte des Felsbildkomplexes erhebt sich ein großer, an
der Nordseite steil abfallender Felsen, der Reste einer früheren Bebauung aufweist (im folgenden Rui-
nenfelsen genannt, Abb. 5-6, Tafel XVb, Karte 5)/ Oberhalb der Felsbildstation führt am Fuß einer Ge-
birgsrippe der Karakorum Highway entlang. Das Gelände ist sehr steinig, wobei der nordwestliche Teil
von großen und kleinen Geröllblöcken dominiert wird. Im nordöstlichen Teil herrschen in Flußnähe ge-
wachsene Felsrippen vor. Der Boden zwischen den Felsen besteht aus grobkörnigem Sand.
Während der Indus östlich der Felsbildstation verhältnismäßig breit und ruhig fließt, wird er nach Veren-
gung des Tales auf Höhe der Brücke in Hochwasserperioden wieder zum reißenden Gebirgsfluß.
Die für Fahrzeuge passierbare Hängebrücke wurde etwa um das Jahr 1975, gleichzeitig mit dem Karako-
rum Highway errichtet. Nach Auskunft Einheimischer ersetzte sie eine wesentlich primitivere Konstrukti-
on. Im Jahr 1994 wurde die alte, baufällig gewordene Brücke dreißig Meter weiter westlich durch eine
An dieser Stelle sei folgenden Personen herzlich für ihre Hilfe bei der Erstellung des Bandes gedankt: Dr. M.A. Chaudha-
ry, Prof.Dr. K. Jettmar, Dr. N. Lapierre, Dr. L. Sander, S. Scherb M.A., Prof.Dr. D. Schlingloff, E. Sepi, Prof.Dr. N. Sims-
Williams, Prof.Dr. P.O. Skjaervö, Prof.Dr. M. Tardieu, Prof.Dr. J. Teixidor, Dr. P. Yule, Prof.Dr. Zhang Huang Da, P. Zie-
me; ganz besonders aber Dr. G. Bandini und Prof.Dr. O. von Hinüber.
1 JETTMAR 1987: 99f.
2 JETTMAR zufolge (1981: 173) wird das Gelände der Fundstelle von den Bewohnern des Harban-Tales beansprucht. Mit
den Bewohnern von Shatial besteht bis heute darüber ein Rechtsstreit.
3 Nach Auskunft Einheimischer beträgt die Differenz zwischen dem Jahreshöchst- und dem niedrigsten Wasserstand etwa
10 m.
4 Hierzu vgl. FUSSMAN unten S. 80ff. und KÖNIG unten S. 99ff.
TOPOGRAPHIE
Die Felsbildstation Shatial liegt am südlichen bzw. linken Ufer des Indus, etwa sechzig Kilometer westlich
und stromabwärts von Chilas, dem Verwaltungszentrum des Diamar-Distriktes (Abb. 1-4). Sazin, die
nächste größere Ortschaft in Richtung Westen, ist rund zehn Kilometer entfernt. Weiter flußabwärts ver-
engt sich das Industal zu einer Schlucht, die in früheren Zeiten kaum passierbar war. Hier lokalisiert Karl
Jettmar die in chinesischen Quellen erwähnten 'hängenden Übergänge'ß In der näheren Umgebung der
Station münden fünf wichtige Zuflüsse in den Indus: Harban, Shatial und Sazin am linken, Darei und
Tangir am rechten Ufer.
Die Station erhielt ihre Bezeichnung nach dem etwa einen Kilometer weiter westlich gelegenen Tal und
Ort Shatial, der politisch zur Fronücr frovmo? gehört.^ Am Talausgang ist zu beiden Seiten des
Karakorum Highway ein Basar entstanden. Zwischen diesem Ort und der Felsbildstation hegt ein vom
Shatial-Nala abgelagerter Schwemmkegel, in dessen Hang der Karakorum Highway eingeschnitten ist. In
Höhe der Station zweigt eine kleine Straße ab, die über eine Hängebrücke zum fast direkt gegenüber he-
genden DarelTal führt und früher auch die Verbindung zum Tangir-Tal darstellte.
Die Felsbilder finden sich relativ verstreut an einem Hang, dessen unterste Begrenzung das Indusufer bil-
det, das hier auf etwa 990 m ü. NN liegt.^ Die höchstgelegenen Felsbilder sind auf etwa 1.100 m anzu-
treffen. Das Relief des Geländes ist dabei unregelmäßig und reicht vom schräg abfallenden Schutthang
bis zur fast senkrechten Felswand. Etwa in der Mitte des Felsbildkomplexes erhebt sich ein großer, an
der Nordseite steil abfallender Felsen, der Reste einer früheren Bebauung aufweist (im folgenden Rui-
nenfelsen genannt, Abb. 5-6, Tafel XVb, Karte 5)/ Oberhalb der Felsbildstation führt am Fuß einer Ge-
birgsrippe der Karakorum Highway entlang. Das Gelände ist sehr steinig, wobei der nordwestliche Teil
von großen und kleinen Geröllblöcken dominiert wird. Im nordöstlichen Teil herrschen in Flußnähe ge-
wachsene Felsrippen vor. Der Boden zwischen den Felsen besteht aus grobkörnigem Sand.
Während der Indus östlich der Felsbildstation verhältnismäßig breit und ruhig fließt, wird er nach Veren-
gung des Tales auf Höhe der Brücke in Hochwasserperioden wieder zum reißenden Gebirgsfluß.
Die für Fahrzeuge passierbare Hängebrücke wurde etwa um das Jahr 1975, gleichzeitig mit dem Karako-
rum Highway errichtet. Nach Auskunft Einheimischer ersetzte sie eine wesentlich primitivere Konstrukti-
on. Im Jahr 1994 wurde die alte, baufällig gewordene Brücke dreißig Meter weiter westlich durch eine
An dieser Stelle sei folgenden Personen herzlich für ihre Hilfe bei der Erstellung des Bandes gedankt: Dr. M.A. Chaudha-
ry, Prof.Dr. K. Jettmar, Dr. N. Lapierre, Dr. L. Sander, S. Scherb M.A., Prof.Dr. D. Schlingloff, E. Sepi, Prof.Dr. N. Sims-
Williams, Prof.Dr. P.O. Skjaervö, Prof.Dr. M. Tardieu, Prof.Dr. J. Teixidor, Dr. P. Yule, Prof.Dr. Zhang Huang Da, P. Zie-
me; ganz besonders aber Dr. G. Bandini und Prof.Dr. O. von Hinüber.
1 JETTMAR 1987: 99f.
2 JETTMAR zufolge (1981: 173) wird das Gelände der Fundstelle von den Bewohnern des Harban-Tales beansprucht. Mit
den Bewohnern von Shatial besteht bis heute darüber ein Rechtsstreit.
3 Nach Auskunft Einheimischer beträgt die Differenz zwischen dem Jahreshöchst- und dem niedrigsten Wasserstand etwa
10 m.
4 Hierzu vgl. FUSSMAN unten S. 80ff. und KÖNIG unten S. 99ff.